Das Projekt "Auswertung von Literatur- und Untersuchungsdaten betreffend Abbauleistung während der mechanisch biologischen Abfallbehandlung (MBA) sowie hinsichtlich einer Kohlenstoffsenke 'MBA-Deponie'" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Abfallwirtschaft durchgeführt. Optimierung der Intensivrotte: Die Richtlinie MBA schreibt vor, Restmüll für mindestens 4 Wochen bzw. bis zum Unterschreiten einer Atmungsaktivität AT4 kleiner als 20 mg O2/g TM (ist gleich Reaktivitätsparameter) in einem geschlossenen System zu behandeln. Die Praxiserfahrung zeigt, dass bei optimalem Intensivrottebetrieb der AT4-Grenzwert bereits nach (2 bis) 3 Wochen eingehalten werden kann. Da laut MBA-Richtlinie beide oben genannten Bedingungen einzuhalten sind, darf trotz unterschreiten der geforderten Reaktivität nicht in eine offene Nachrotte gewechselt werden. Daher besteht für den Anlagenbetreiber wenig Veranlassung, die Intensivrotte zu optimieren. Eine Verkürzung der Intensivrotte würde mehrere Vorteile bringen. Neben einer Steigerung der Anlagenkapazität, der Einsparung von Energie und Kosten durch die kürzere Zeitdauer der Zwangsbelüftung ist wahrscheinlich auch eine Reduktion der VOC-Emissionsfrachten (durch Verringerung der benötigten Luftmengen) zu erwarten. Kohlenstoffsenke MBA-Deponie: Aus der Kompostierung getrennt gesammelter biogener Abfälle ist bekannt, dass bei Einhaltung von günstiger Ausgangsmaterialzusammensetzung und Rottebedingungen die Huminstoffbildung forciert werden kann. Huminstoffe sind langfristig stabile organische Verbindungen und stellen eine 'Kohlenstoffsenke dar. Über welche Zeiträume bzw. welcher Anteil des in den Huminstoffen gebunden Kohlenstoffs im Kompost bzw. nach dessen Anwendung im Boden verbleibt ist derzeit Gegenstand der Forschung. Der Rotteprozess in einer MBA unterscheidet sich hinsichtlich seiner naturwissenschaftlichen Grundlagen nicht vom Kompostierungsprozess. Unterschiedlich sind Ausgangsmaterial (Restmüll - getrennt gesammelte Bioabfälle) und das Ziel der biologischen Behandlung (Mineralisierung zur Reduktion von Emissionen nach der anschließenden Deponierung - Erhöhung stabiler organischer Substanz im Boden durch Kompostanwendung). Es ist daher sicher, dass auch das Deponiegut nach einer MBA als Kohlenstoffsenke angesehen werden kann. Über welche Zeiträume bzw. welcher Anteil des im MBA-Material gebunden Kohlenstoffs im Deponiegut verbleibt ist derzeit nicht bekannt. Im Rahmen des Projektes sollen zu diesen beiden Fragen Daten zusammengetragen werden und der Stand des Wissens dokumentiert werden.