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Entwicklung und praktische Erprobung eines einfachen Screening-Systems fuer estrogenartig wirkende Umweltchemikalien

Das Projekt "Entwicklung und praktische Erprobung eines einfachen Screening-Systems fuer estrogenartig wirkende Umweltchemikalien" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Tübingen, Institut für Organische Chemie durchgeführt. Der Nachweis estrogener Aktivitaet in Umweltproben ist in den letzten Jahren Anlass zur Besorgnis geworden. Die Anzahl der als estrogenartig wirkend erkannten Chemikalien und deren haeufig stabile Metabolite nimmt staendig zu. Es handelt sich bei den bisher bekannten Substanzen um grosstechnisch hergestellte Chemikalien. So werden z.B. jaehrlich ueber 300000 Tonnen Alkylphenolethoxylate hergestellt, die ueberwiegend ins Abwasser gelangen. Ihre hydrophoben stabilen Metabolite reichern sich in der Umwelt an. Derartige Substanzen wurden bereits im Trinkwasser nachgewiesen und koennten somit eine Gefahr fuer den Menschen darstellen. Estrogene Umweltchemikalien stehen im Verdacht, fuer Fertilitaetsstoerungen und die beobachtete Zunahme urogenitaler Missbildungen und Malignome beim Mann sowie fuer die seit Jahrzehnten bedrohliche Zunahme des Mammakarzinoms der Frau verantwortlich zu sein. Ziel ist die Entwicklung eines einfachen Screeningsystems fuer den Nachweis von estrogenartig wirkenden Xenobiotika und natuerlichen Estrogenen in verschiedenen Umweltmatrices. Bei Nachweis einer estrogenartigen Wirkung in einer Probe soll(en) mittels chemischer Spurenanalytik die wirksame(n) Substanz(en) festgestellt werden. So koennten bisher nicht als estrogenartig wirksam eingeschaetzte Chemikalien erkannt werden. Derartige Screeningsysteme wurden in der praktischen Umweltanalytik bisher nicht erprobt. Der Nachweis einer estrogenen Aktivitaet im Screeningassay gestattet den zielgerichteten und damit wirtschaftlichen Einsatz aufwendiger und teurer analytischer Verfahren. Da sich estrogenartig wirkende Chemikalien in ihren Strukturen stark unterscheiden, ist es anhand theoretischer Strukturwirkungsueberlegungen nicht moeglich, fuer eine gegebene Substanz deren estrogene Aktivitaet vorauszusagen. Daher bedarf es eines geeigneten Screeningsystems.

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