Das Projekt "Massnahmenorientiertes Berechnungsinstrumentarium fuer die lokalen Laermemissionen des Kraftfahrzeugverkehrs (MOBILEV plus)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von TÜV Automotive GmbH durchgeführt. In dem UBA-Forschungsvorhaben 'Umsetzung von Paragraph 40 Abs. 2 BImSchG' wurde ein Instrumentarium zur Berechnung der verkehrsbedingten Schadstoffimmissionen entwickelt, das Programmsystem CITAIR. CITAIR besteht aus drei Programmbausteinen: MOBILEV zur Berechnung der (strassen-)verkehrsbedingten Schadstoffemissionen, IMMIS-NET/CPB zur Berechnung der Schadstoffausbreitung im Strassenraum und CITY IMPACT zur Berechnung der Auswirkung verkehrsplanerischer Massnahmen auf die Verkehrsstaerke und die Verkehrszusammensetzung. CITAIR wurde von der Praxis sehr positiv aufgenommen. Insbesondere der Emissionsteil (MOBILEV) hat sich - aufgrund seines fortgeschrittenen Entwicklungsstandes - in der Praxis ueberall durchgesetzt. Dabei erweist sich als Mangel, dass mit MOBILEV zwar Schadstoff-, aber keine Laermemissionen bestimmt werden koennen. Ziel des Vorhabens MOBILEV plus ist es, das Programm-Modul MOBILEV um einen Laermemissionsteil zu erweitern. Dadurch wuerde CITAIR - ueber die Paragraph 40 Abs. 2-Anwendung hinaus - universell einsetzbar fuer Luft- und Laermemissionkataster, fuer Laermminderungs- und Luftreinhalteplanung und fuer eine umweltschonende Verkehrsentwicklungsplanung. Der Laermteil von MOBILEV soll - wie schon der Luftteil - massnahmenorientiert und massnahmensensibel sein. Eine solche Laermemissionsberechnung gibt es in der Praxis bisher nicht. Mit MOBILEV plus wird es erstmals moeglich sein, zahlreiche verkehrsplanerische Massnahmen - beispielsweise selektive Fahrbeschraenkungen oder Benutzervorteilsregelungen fuer einzelne Fahrzeugschichten - adaequat abzubilden. Die Daten fuer eine massnahmensensible Schallemissionsberechnung liegen aufgrund von zahlreichen abgeschlossenen UBA-F-Vorhaben vor. Ein Schallausbreitungsmodul ist in CITAIR nicht vorgesehen. Es werden aber Schnittstellen zu den gaengigen Ausbreitungsprogrammen geschaffen.
Das Projekt "MOBILE: Modellbanksystem fuer eine umweltbezogene Verkehrsplanung und Logistik - Instrumente fuer die ökologische Bewertung und Gestaltung von Verkehrs- und Logistiksystemen - Ein objektorientiertes Modellbanksystem für die Oekologistik" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hamburg, Fachbereich Informatik, Arbeitsbereich Angewandte und Sozialorientierte Informatik durchgeführt. Angesichts der zunehmenden Umweltbelastung durch den Verkehr und die Komplexität seiner Abläufe und Schadwirkungen zielt das Projekt darauf ab, das integrative Potential der Informatik zu nutzen, um Methoden und Modelle aus Verkehrswissenschaft, Logistik, Ökonomie, Ökologie, Geographie und Umweltinformatik zur Folgenabschätzung verkehrsbezogener Maßnahmen und deren Weiterentwicklung zusammenzuführen. Insofern hat das Projekt Grundlagenforschung zum Gegenstand. Zugleich soll auf praktischer und Verwaltungsebene ein 'softwaretechnischer Werkzeugkasten' in Form eines objektorientierten Modellbanksystems geschaffen werden, das für konkrete Problemstellungen, vor allem die vergleichende Bewertung von Maßnahmen, eine Grundausstattung verknüpfbarer Bausteine zur Durchführung von Simulationsstudien im Bereich 'Verkehr und Umwelt' bereitstellt. Diese Konzeption soll anhand von drei Fallstudien zu den Auswirkungen von Straßenbenutzungsgebühren, von Verkehrsleitsystemen und 'umweltbewussten Transportmanagements' erprobt werden. Mehrere Publikationen und ein sehr ausführlicher Schlussbericht liegen vor, eine zusammenfassende Publikation wird vorbereitet.