Das Projekt "Hochaufloesende Bioklimakarten fuer die Stadtplanung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutscher Wetterdienst, Zentrale Medizin-Meteorologische Forschungsstelle Freiburg durchgeführt. In einem vorgegebenen Mesoklima werden die komplexen Bedingungen der Waermeabgabe des Menschen mikroskalig durch das spezifische Verhalten der unterschiedlichen Landnutzungsstrukturen, der Wechselwirkungen mit der jeweiligen Nachbarschaft und der Topographie bestimmt. Die fuer die menschliche Waermebilanz bedeutsamen bodennahen meteorologischen Bedingungen werden ueber das eindimensionale Energiehaushaltsmodell MUKLIMO1 (Mikroskaliges Urbanes Klima-Modell) mit hinreichender Genauigkeit als Funktion einer repraesentativen Auswahl von in mitteleuropaeischen Staedten vorkommenden Landnutzungen (bestimmt duech Haeuserhoehe, Strassenbreite, Gebaeudevolumen, Versiegelungsgrad) simuliert. Aus oekonomischen Gruenden erfolgt die konkrete Berechnung der meteorologischen Variablen auf der Basis von Planungsdaten im 10m Raster dann ueber Regressionsansaetze, die ueber die genannten Simulationen abgeleitet wurden. Der Einfluss der Orographie (Formfaktoren) auf Strahlung, Lufttemperatur und Wind wird ueber empirische Ansaetze beruecksichtigt. Die resultierenden meteorologischen Felder werden anschliessend durch das Klima-Michel-Modell analysiert, welches die Waermebilanz des Menschen in einer physiologisch relevanten Form beschreibt. Als Ergebnis erhaelt man fuer Zwecke der Stadtplanung hochaufgeloeste Bioklimakarten, die ua auch die zu erwartenden Auswirkungen von Nutzungsaenderungen auf das Bioklima des Menschen zeigen.