In der Online-Ausgabe vom 14. Februar 2012 bericht in der Zeitschrift PLoS One ein deutsch-amerikanisches Biologenteam über die Entdeckung vier weiterer Zwergchamäleons im Norden Madagaskars. Unter den beschriebenen Arten ist eine Art, die deutlich kleiner ist als alle bisher bekannten Chamäleons. Brookesia micra haben eine Körperlänge von maximal 16 mm und eine Gesamtlänge bis zu 29 mm. Damit gehört diese Art zu den kleinsten Reptilien der Welt und findet bequem auf einem Streichholz Platz. Brookesia micra kommt ausschließlich auf der Insel Nosy Hara vor. Dort bewohnt die Art den Bodenbereich von Trockenwäldern. Brookesia micra wurde 2007 bei einer Expedition entdeckt und 2012 von einer Forschergruppe von der Zoologischen Staatssammlung München unter Leitung des Zoologen Frank Glaw beschrieben. Alle neu entdeckten Zwergchamäleons besiedeln nur sehr kleine Gebiete, die zum Teil nur wenige Quadratkilometer groß sind. Durch Lebensraumzerstörung sind sie daher besonders bedroht.
Am 09. Mai 2013 veröffentlichte der Londoner Zoo einen weltweiten Aufruf, um eine seltene Buntbarsch-Art aus Afrika vor dem Aussterben zu retten. Im Aquarium des Zoos leben nur noch zwei männliche Exemplare des aus Madagaskar stammenden Mangarahara-Buntbarschs (Ptychochromis Insolitus). Daher sucht der Zoo ein Weibchen, um eine Nachzucht zu starten. In seiner heimischen Umgebung gilt der Mangarahara-Buntbarsch als ausgestorben. Die Gewässer, in denen er lebte, sind nach einem Staudammbau vertrocknet
Das UNESCO-Welterbekomitee hat auf seiner 34. Tagung im Juli 2010 in Brasilia die Regenwälder von Atsinanana in Madagaskar auf die Liste des Welterbes in Gefahr gesetzt. Das Komitee stellte fest, dass trotz eines Dekrets zum Verbot der Abholzung und des Exports von Palisander und Ebenholz weiterhin Raubbau in den Regenwäldern betrieben wird. Ein weiterer Grund für die Einschreibung in die Liste des gefährdeten Welterbes ist die illegale Jagd auf die vom Aussterben bedrohten Lemuren. 25 Arten aus der Familie der Feuchtnasenaffen kommen nur auf Madagaskar vor. Für ihr Überleben ist die Erhaltung der Regenwälder von entscheidender Bedeutung. Die UNESCO hat die Regenwälder von Atsinanana 2007 zum Weltnaturerbe erklärt.
Die Menschheit bedroht die Existenz ihrer nächsten Verwandten: der Menschenaffen, Affen, Lemuren und anderer Primaten. 48 Prozent aller 634 bekannten Primatenarten befinden sich auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN. Mit der Veröffentlichung der Liste der 25 am stärksten bedrohten Primaten, wollen die IUCN-Experten sowohl die Öffentlichkeit als auch die Regierungen auf den dringenden Bedarf nach Erhaltungsmaßnahmen aufmerksam machen. Vor allem im Hinblick auf die nächste Biodiversitätskonferenz im japanischen Nagoya im Oktober 2010. Die Hauptbedrohungen sind die Zerstörung tropischer Wälder als Lebensraum, der illegale Handel mit Wildtieren und die Ausweitung des kommerziellen Handels mit Wildfleisch (Bushmeat). Die Liste umfasst fünf Primatenarten aus Madagaskar, sechs aus Afrika, 11 aus Asien und drei Arten aus Zentral- und Südamerika. Laut IUCN bedürfen deren Bestände am dringendsten Erhaltungsmaßnahmen.
Ausgetretener Giftmüll von der Havarie des türkischen Frachters Gulser Ana im August 2009 vor Madagaskar, hat ein Walsterben und weitreichende Schäden für die Bevölkerung und Umwelt verursacht. Laut eines WWF-Reports gleichen einige Strandabschnitte regelrechten Todeszonen. Im September 2009 strandeten neun Wale an der Küste, an der normalerweise drei tote Wale im Jahr verzeichnet werden. Die Einwohner der Region leiden unter Atemwegserkrankungen, Durchfall und Hautkrankheiten.
Das türkische Frachtschiff MS Gulser Ana ist mit 39 000 Tonnen Phosphat, 700 000 Litern Motoröl, 500 000 Kubikmeter Diesel sowie einer unbekannten Menge Schweröl am 26. August drei Kilometer vor der Südspitze Madagaskars havariert. Diesel, Öl und ein Teil der Phosphatladung gelangten ins Meer und verschmutzten die angrenzenden Küsten in einer der ökologisch wertvollsten Regionen der Erde.
Mit Mosambik (Rang 1), Malawi (3), Ghana und Madagaskar (beide 8) gehörten im vergangenen Jahr gleich vier afrikanische Staaten zu den zehn Ländern, die am härtesten von Wetterextremen getroffen wurden. Dies ist ein Kernergebnis der 12. Auflage des Globalen Klima-Risiko-Index, den die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch am 8. November 2016 beim Klimagipfel in Marrakesch vorgestellt hat. Weltweit betrachtet haben Hitzewellen 2015 die meisten Todesopfer gefordert. Betroffen waren sowohl Entwicklungs- und Schwellenländer - ein Beispiel ist Indien mit mehr als 4300 Todesfällen - als auch Industrienationen, zum Beispiel Frankreich (3300 Todesopfer). Die Menschen litten auch unter fehlenden Schutzmaßnahmen und unzureichender Katastrophenvorsorge in armen Staaten. Alle zehn am meisten betroffenen Länder in den vergangenen 20 Jahren bis 2015 sind Entwicklungsländer, neun davon gehören zur Gruppe der Staaten mit niedrigem oder unterem mittleren Einkommen. Sie gehören zu den Staaten, die am wenigsten zum Klimawandel beigetragen und sehr wenig Mittel für Anpassungs- und Schutzmaßnahmen haben. Die am stärksten betroffenen Länder dieser längerfristigen Betrachtung - also seit 1996 - sind Honduras, Myanmar und Haiti. Weltweit forderten in den vergangenen 20 Jahren rund 11.000 Extremwetterereignisse fast 530.000 Menschenleben. Die direkten materiellen Verluste addierten sich auf knapp 3,1 Billionen US-Dollar, gerechnet in Kaufkraftparitäten (PPP).
Auf Madagaskar haben Biologen eine neue Raubtierart nachgewiesen. Das katzengroße, braune Tier wurde am Ostufer des Sees Alaotra im zentralen Osten der Tropeninsel gefangen und fotografiert. Die Identifizierung gelang in Zusammenarbeit mehrerer Forscher, die unter anderem beim Durrell Wildlife Conservation Trust und beim Naturhistorischen Museum London arbeiten.
Die Madagaskar-Moorente (Aythya innotata) ist eine extrem seltene Tauchente, von der man annahm, dass sie bereits seit den 1960er Jahren ausgestorben sei. 2006 wurde noch Exemplare in Madagaskar wiederentdeckt. Eine Studie der britischen Tierschutzvereinigung Wildfowl and Wetland Trust, die am 26. August 2014 in der Fachzeitschrift Bird Conservation International veröffentlicht wurde, zeigt auf, dass nur 25 Exemplare der Madagaskar-Moorenten in freier Wildbahn leben. Die Moorente hat sich in einem Feuchtbiotop in einem ehemaligen Vulkankrater im Nordosten von Madagaskar angesiedelt. Die Studie, belegt, dass eigentlich genügend Jungtiere schlüpfen, um den Bestand der seltenen Tauchente zu sichern. Die Forscher beobachteten aber, dass die Sterberate der jungen Enten in ihrer zweiten und dritten Lebenswoche extrem hoch war. Offenbar verhungerten 96 Prozent der Entenküken. Die Forscher vermuten, dass der See, in dem die jungen Vögel nach Nahrung suchen, zu tief für die Tiere ist. Nun wird nach einem neuen Habitat für die bedrohte Art gesucht.
Ein internationales Forscherteam hat mindestens 130, vielleicht sogar mehr als 200 vollkommen neue Froscharten entdeckt. Das Team von Prof. Dr. Miguel Vences, in dessen Arbeitsgruppe an der TU Braunschweig die Untersuchungen durchgeführt wurden, hat seine Ergebnisse in Zeitschrift PNAS (Proceedings of the National Academy of Sciences of the USA) veröffentlicht. In einem nahezu vollständigen Inventarisierungsprojekt sammelten die Forscher an die 3000 Frösche und Kaulquappen in den verschiedensten Regionen Madagaskars und untersuchten diese mit molekulargenetischen Methoden bezüglich ihrer Erbinformation.
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