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1000 neue Arten wissenschaftlich beschrieben

Sechs Wissenschaftler der Abteilung Arthropoda (Gliedertiere) am Zoologischen Forschungsmuseum Alexander Koenig – Leibniz-Institut für Biodiversität der Tiere in Bonn haben in den letzten zehn Jahren über tausend neue Arten beschrieben. Die aus aller Welt stammenden Arten umfassen vor allem Maikäfer, Zitterspinnen, Tausendfüßer, Schwebfliegen und Spanner-Schmetterlinge. Während zahlreiche Arten von den Wissenschaftlern selbst auf Expeditionen gesammelt wurden, stammen andere aus den Sammlungen des Museums in Bonn oder anderer Museen.

Teilprojekt 5

Das Projekt "Teilprojekt 5" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Freiburg, Institut für Forstbotanik und Baumphysiologie, Professur für Baumphysiologie durchgeführt. Das Verbundprojekt zielt auf die Entwicklung nachhaltiger, waldhygienischer Konzepte am Beispiel ausgewählter Vergleichsregionen in Deutschland, für die eine hohe Vulnerabilität durch die Effekte des Klimawandels, die Globalisierung sowie durch die Bildung bzw. Ausweitung von Ballungszentren besteht oder für die Zukunft erwartet wird. Das Untersuchungsgebiet erstreckt sich entlang eines diagonal durch ganz Deutschland von Südwesten nach Nordosten reichenden Transektes, der vergleichbar sensible Standorte mit limitierter Wasserverfügbarkeit und erhöhtem Wärmeangebot verbindet und daher exemplarisch für eine Übertragbarkeit auf zukünftige Entwicklungen geeignet erscheint. Schwerpunkte des Vorhabens stellen standortadaptierte Baumarten (Eichen und Kiefern) dar, die sich durch eine große ökologische Amplitude auszeichnen und somit auch für die zukünftige Waldwirtschaft von Bedeutung sind. Das Verbundprojekt greift aktuelle und zunehmend relevante Problemfelder der Waldhygiene auf und reicht dabei von elementaren Fallstudien über repräsentative Datenanalysen und vergleichende Erhebungen bis hin zu Modellentwicklungen. Die Untersuchungen zielen auf die Förderung der natürlichen Baumwiderstandskraft, die Anpassung und Optimierung von Diagnose-, Monitoring- und Prognoseverfahren sowie insgesamt auf einen zukunftsorientierten Waldschutz mit breiter gesellschaftlicher Akzeptanz. Beide hier von der Universität Freiburg vorgelegten Teilprojekte (TP2, TP8) gliedern sich in Freilandarbeiten und Experimente unter kontrollierten Bedingungen. In TP2 werden die Gehalte an Terpenen und deren Freisetzung bei Eichen bestimmt, und untersucht, ob sich diese durch Trocken- und Hitzestress verändern, und welche neuen Interaktionen mit Maikäfern sich daraus ergeben. In TP8 werden Proben im Freiland genommen und auf Inhaltsstoffe analysiert. Experimente unter kontrollierten Bedingungen ergänzen die Untersuchungen in beiden Teilprojekten.

Waldentwicklungsszenarien für das Hessische Ried

Das Projekt "Waldentwicklungsszenarien für das Hessische Ried" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt durchgeführt. Die Wälder des Hessischen Rieds im Ballungsraum Rhein-Main gehören zu den forstlichen Brennpunkten in Mitteleuropa. Auf engsten Raum werden hier außergewöhnliche Ansprüche an den Wald und die Forstbetriebe gestellt, die sich aus der hohen Bevölkerungsdichte, der starken Industrialisierung und dem engen Verkehrswegenetz ergeben. Flächenverbrauch, Zerschneidung, Stoffeinträge aus der Luft, stetig steigender Wasserbedarf und Erholungsdruck sind die Folgen. Die abiotischen Belastungen, und hier insbesondere die gravierenden Grundwasserabsenkungen, haben mittlerweile auf großen Flächen die Waldökosysteme soweit geschwächt, dass massive biotische Schäden durch Maikäfer, Borkenkäfer und Schwammspinner hinzukommen, die zu Waldauflösungserscheinungen führen. Die Lage wird sich in Zukunft weiter zuspitzen, da die Grundwasserentnahmemengen weiter erhöht werden sollen und die Klimaszenarien für die Vegetationszeit höhere Temperaturen und geringere Niederschläge prognostizieren. Bereits heute gehört das Hessische Ried zu den trockensten und wärmsten Gebieten in Deutschland. In Hessen dürfte es das wärmste und trockenste sein. Ziel des Projektes ist der Aufbau eines Entscheidungsunterstützungssystems, mit dem sich die Auswirkungen der sich ändernden Umweltbedingungen auf die Leistungen und Wirkungen der Wälder sowie auf die Handlungsspielräume der Forstbetriebe im Hessischen Ried abbilden lassen. Diese Prognosen bilden eine raumbezogene Wissens- und Entscheidungsbasis für die Politik, Fachverwaltungen und Waldbesitzer, um die Waldfunktionen bzw. die gesellschaftlichen Ansprüche an den Wald in der Fläche neu zu gewichten, Vermeidungs- bzw. Anpassungsstrategien zu entwickeln und gezielte Maßnahmen einzuleiten, um den Gesamtnutzen zu optimieren. Das Projekt ist stark modellorientiert. Im Zentrum steht ein flächendifferenziertes, GIS-basiertes, multiskaliges Gebietsmodell. Es stützt sich auf eine GIS-Datenbasis, in der die aufbereiteten Informationen zur Landnutzungsform, zum Standort, zum Lokalklima, zum Wassermanagement, zu den Beständen, zum Schutzgebietsstatus, zum Arteninventar und zum Waldzustand verwaltet werden. Rückblickend auf die vergangenen 30 Jahre erfolgt eine Ursachen-Wirkungsanalyse. Parallel wird eine Wissensbasis 'Waldbewirtschaftung' erarbeitet, in der mit Hilfe von Literaturrecherchen, Weiserflächenauswertungen und der Analyse vorliegender Forsteinrichtungsergebnisse und forstbetrieblicher Erfahrungen die Erfolge bzw. Misserfolge verschiedener Bewirtschaftungsstrategien bei unterschiedlichen standörtlichen und waldbaulichen Ausgangssituationen abgeschätzt und in Regeln für die Waldbehandlung überführt werden können. Das Gesamtprojekt ist in 8 Teilprojekte untergliedert: Basisdaten, Datenerfassung, -aufbereitung und -interpretation (1), Wasserhaushaltsmodellierung (2), Stoffhaushaltsmodellierung (3),GIS und Waldentwicklungsszenarien (4), Wissensbasis Waldbewirtschaftung (5), Waldschutz (6), Waldnaturschutz (7), Ökonomische Bewertung (8).

Anisoplia austriaca (Herbst, 1783) Blatthornkäfer Kein etablierter Nachweis

Pontisch-pannonische, ostmediterrane Art, die nordwestlich bis zum Balkan, in die Slowakei, nach Mähren und in das pannonische Österreich einstrahlt. Anfangs des 19. Jahrhunderts donauaufwärts Vorstöße bis nach Oberösterreich: „um Linz herum auf Kornähren sehr gemein“ (Duftschmid 1805, als Melolontha floricola), daher glaubhafte alte Meldungen aus dem äußersten Südosten Deutschlands: Passau ca. 1830–40 (Kittel 1879; Horion 1957, 1958), jedoch keine Belege. Anisoplia austriaca wird deshalb nicht zum etablierten Artenbestand in Deutschland gerechnet.

Molekularbiologische Differenzierung von Beauveria brongniartii

Das Projekt "Molekularbiologische Differenzierung von Beauveria brongniartii" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg durchgeführt. Maikäfer-Engerlinge werden unter anderem durch den Schimmelpilz Beauveria brongniartii bekämpft. Neben einem natürlichen Vorkommen gibt es in der biologischen Schädlingsbekämpfung verschiedene Präparate, die zur Anwendung kommen. Im Freiburger Raum wurden von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg Boden- und Tierproben genommen, die molekularbiologisch untersucht wurden, um sie einem der Präparate zuzuordnen. Die Pilzproben wurden am LTZ Augustenberg zunächst (soweit notwendig) in der Mikrobiologie isoliert und kultiviert, und dann in der Molekularbiologie identifiziert und systematisch eingeordnet. Hierbei kamen Fingerprint- Methoden wie RFLP, AFLP und die Sequenzierung von DNA-Abschnitten zum

Orientierung des Feldmaikäfers Melolontha melolontha L. anhand chemischer Stimuli

Das Projekt "Orientierung des Feldmaikäfers Melolontha melolontha L. anhand chemischer Stimuli" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Berlin, Institut für Zoologie, Arbeitsgruppe Angewandte Zoologie,Ökologie der Tiere durchgeführt. Der Feldmaikäfer Melolontha melolontha (Coleoptera, Scarabaeidae) zeigt seit einigen Jahren wieder ähnlich große Massenvermehrungen wie vor ca. 50 Jahren. Zur chemischen Ökologie des Feldmaikäfers ist außer den Ergebnissen, die im Rahmen des hier durchgeführten Projektes erzielt wurden, bisher kaum etwas bekannt gewesen. In der ersten Projektphase haben wir nachweisen können, dass Sexualpheromone und fraßinduzierte Blattdüfte bei der Partnerfindung von M. melolontha eine Rolle spielen. Die Pheromone und Blattdüfte wurden chemisch identifiziert. Für die hier beantragte Projektphase stehen folgende weiterführende Untersuchungen zur chemischen Ökologie des Feldmaikäfers im Zentrum: (a) Felduntersuchungen zur Attraktivität der Sexualpheromonkomponente Toluchinon in Abhängigkeit vom Zeitpunkt des Schwärmfluges, (b) Freilandexperimente zur Diskriminierungsfähigkeit von M. melolontha Männchen zwischen konspezifischen Weibchen und Weibchen der nahe verwandten Art M. hippocastani sowie vergleichende chemische Headspace-Analysen der Weibchen im verpaarten und unverpaarten Zustand, (c) morphologische und histologische Untersuchungen zur Lokalisation der Pheromonproduktionsorte in den Webchen (exokrine Drüsen?), (e) weitere Felduntersuchungen zur chemischen Orientierung legebereiter Weibchen beim Eiablageflug und (d) fortführende Laborexperimente zur chemischen Orientierung der Engerlinge.

Anoxia villosa (Fabricius, 1781) Blatthornkäfer Vorwarnliste

Deutscher Name: Behaarter Maikäfer. Gefährdung der kleinen Populationen am nördlichen Verbreitungsrand durch Beeinträchtigung und Zerschneidung des Lebensraums. Südliche Art mit Schwerpunkten in Frankreich und Italien, in Deutschland nur im Südwesten: Oberrheinische Tiefebene zwischen Karlsruhe und Frankfurt, dort lokal in Anzahl, sonst nur verstreute Nachweise; in extensiver Kulturlandschaft in offenen Sandgebieten, Binnendünen; aktuelle Meldungen aus Bayern: Kahl am Main 2015 (Berger mdl. 2019), Alzenau 2018 (Benisch mdl. 2019), Baden: Leopoldshafen 2015, Weinheim 2019 (Reibnitz mdl. 2019), Hessen: Mörfelden-Walldorf 2014 (Schaffrath), Seeheim 2017 (Hille mdl. 2017), Hüttenfeld 2019 (Reibnitz mdl. 2019) und Rheinland-Pfalz: Jockgrim 2010 (Köhler mdl. 2019), Ockenheim 2019 (Berger mdl. 2019).

Melolontha pectoralis Megerle, 1812 Blatthornkäfer Vom Aussterben bedroht

Weltweites Verbreitungsgebiet und weltweite Gefährdung unklar. Gefährdung der Art durch unspezifische Maikäfer-Bekämpfung im Verbreitungsgebiet. Südöstlich verbreitete Art, meidet den atlantischen Einflussbereich. Aktuell in Baden: Baden-Baden, Lichtental 2011 (Reibnitz mdl. 2020), Hessen: Darmstadt, Kranichstein 2009 ( Brenner 2011), Darmstadt-Arheilgen 2015, 2016, 2018 ( Brenner 2017, 2018, 2020), Pfalz: Pfälzer Wald, Elmstein 2013 (Köhler mdl. 2019). Alte Meldungen für Württemberg, Rheinland, Hannover. Sehr lokal in Sandgebieten in der offenen bis halboffenen Landschaft. Trockenheit und Wärme liebende Art. Seltenheit durch die hohen Ansprüche.

Bekaempfung der Maikaefer-Engerlinge mit dem Pilz Beauveria brongniartii

Das Projekt "Bekaempfung der Maikaefer-Engerlinge mit dem Pilz Beauveria brongniartii" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Eidgenössische Forschungsanstalt für Agrarökologie und Landbau, Institut für Umweltschutz und Landwirtschaft durchgeführt. Das Ziel besteht darin, die Engerlingsbekaempfung mit B. brongniartii zur Praxisreife zu entwickeln, die Einfuehrung in die Praxis wissenschaftlich zu begleiten und weitere Kenntnisse wie Dauerhaftigkeit der Behandlungen zu erhalten.

NW-FVA Abschlussbericht Abschätzung biotischer Risiken für Wälder in Sachsen-Anhalt 10.04.2012

NW-FVA Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt Abschlussbericht Abschätzung biotischer Risiken für Wälder am Beispiel einer auszuwählenden Region im Land Sachsen-Anhalt auf der Basis von Forstschutzmeldekarten Abt. Waldschutz; NW-FVA Göttingen, 10. April 2012 Inhaltsverzeichnis __________________________________________________________________________________________ Inhaltsverzeichnis 1Einleitung1 2Material und Methoden2 3Ergebnisse3 3.1. Auftreten der Schadereignisse in den Naturräumen von Sachsen-Anhalt3 3.2. Auftreten von Schadereignissen in Sachsen Anhalt 1960 – 19905 3.3 Auftreten von Schadereignissen in Sachsen-Anhalt 1991 – 20058 3.4. Verlauf von Schadereignissen in Sachsen-Anhalt 1960 – 200513 3.4.1 Abiotische Schadfaktoren13 3.4.2 Kieferngroßschädlinge und Nonne16 3.4.3 Rindenbrütende Borkenkäfer28 3.4.4 Eichenfraßgesellschaft31 3.4.5 Pilzliche Schaderreger34 3.4.6 Komplexkrankheiten36 3.4.7 Andere Schädlinge – Maikäfer37 4Diskussion und Zusammenfassung38 5Literaturverzeichnis41 Einleitung __________________________________________________________________________________________ 1. Einleitung Besonders Kiefern- und Fichtenreinbestände sind durch Massenvermehrungen von Schädlingen gefährdet. Durch den erwarteten Klimawandel muss man den Vorhersagen zufolge mit erhöhten Temperaturen im norddeutschen Tiefland sowie mit verringerten Niederschlägen im Sommer und Winter rechnen (IPCC 2007). Dies könnte zu einer längeren Vegetationsperiode führen wie auch zu einer erhöhten Verdunstungsrate. Es ist anzunehmen, dass dadurch die Intensität und Häufigkeit von Trockenstressperioden für Wälder zunehmen werden (Bréda et al. 2006, Spellmann et al. 2007, 2011). Veränderungen im Bereich der Temperatur und im Wasserhaushalt sowie das Eintreten von abiotischen Schäden wirken sich auf die Abwehrfähigkeit der Bäume aus und begüns- tigen die Lebensbedingungen von Schadorganismen. Die besagten Faktoren lassen die Ver- mutung zu, dass sich die Wachstumsbedingungen für Waldbestände vielerorts im Zuge des Klimawandels insgesamt eher verschlechtern und die Risiken für abiotische und biotische Schäden steigen werden. Diese Risiken für abiotische und biotische Schäden sollen im Rahmen des Projektes „Abschätzung biotischer Risiken für Wälder am Beispiel einer auszuwählenden Region im Land Sachsen-Anhalt auf der Basis von Forstschutzmeldekarten“ untersucht werden, indem eine Übersicht über bisher aufgetretene Schadereignisse in verschiedenen Bereichen des Bundeslandes im Verlauf der Jahre 1960-2005 erstellt wird. Die ursprünglich geplante Verwendung von Forstschutzmeldekarten hat sich im Verlauf des Projekts als nicht praktikabel erwiesen, weswegen die Daten über Schadereignisse im Gebiet von Sachsen- Anhalt aus Berichten und Forstzeitschriften erhoben wurden. Abiotische und biotische Schadereignisse und Bekämpfungsflächen der Vergangenheit sollen so lokalisiert werden, dass anschließend Hauptschadgebiete für bestimmte Schaderreger identifiziert werden können. Um Aussagen über zukünftige Risiken unter veränderten Klimabedingungen machen zu können, ist eine retrospektive Analyse der eingetretenen Schadereignisse von zentraler Bedeutung. Der Fokus liegt dabei auf der Einschätzung der Risiken für die Wälder durch abiotische und biotische Schadereignisse, insbesondere Kiefernnadeln fressende Insekten, rindenbrütende Insekten an Fichte, Maikäfer und pilzliche Schaderreger. Mithilfe dieser Informationen soll der Zusammenhang zwischen Standortparametern und dem aufgetretenen Schadereignis in einem Folgeprojekt hergestellt werden. 1

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