Das Projekt "Testung der zellbiologischen Wirkungen von Xenobiotika mit Tetrahymena thermophila" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Gießen, Fachbereich 08, Biologie, Chemie und Geowissenschaften, Institut für Tierphysiologie durchgeführt. Die Wirkung toxischer und anderer xenobiotischer Substanzen auf die einzelnen zellbiologischen Prozesse ist in vielen Faellen nicht gut untersucht. Die Kenntnis der subletalen Effekte ist jedoch fuer die Entwicklung protektiver Massnahmen wichtig. Fuer einige Modellsubstanzen, die als toxisch bekannt sind, haben wir die Effekte an Tetrahymena untersucht. Dieser freilebende, einzellige Eukaryot ist als Testorganismus besonders interessant, weil seine Wachstums- und Vermehrungsraten sehr konstant sind und eine groessere Anzahl zellbiologischer Parameter relativ leicht und genau erfasst werden koennen. Wir haben gezeigt, dass verschiedene Substanzen unterschiedliche Wirkmuster haben: Adriamycin wirkt z.B. vornehmlich auf die Transkription, Anilin auf die Synthese aller Makromolekuele gleichartig. Verschiedene Derivate des Anilins wirken im Prinzip gleichartig, aber doch mit charakteristischen Varianten. Vergleichende Untersuchungen zeigten, dass das Wirkmuster bei so verschiedenen Zelltypen wie Tetrahymena und menschlichen Zellen in Kultur gleich ist, die Ergebnisse von Tetrahymena somit auf andere Organismen uebertragen werden koennen. Diese und weitere Ergebnisse lassen den Einsatz von Tetrahymena thermophila als Testorganismus als sehr aussichtsreich erscheinen.
Das Projekt "Oligotrophe Meerwasserbakterien - Untersuchungen zur Produktion bioaktiver Naturstoffe durch oligotrophe Meerwasserbakterien aus der Arktis und Antarktis" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Tübingen, Mikrobiologisches Institut, Lehrstuhl für Mikrobiologie,Biotechnologie durchgeführt. Aus oligotrophen marinen Bakterien der Arktis und Antarktis werden Extrakte hergestellt, die ueber Saeulenmaterialien gereinigt werden. Mit ausgewaehlten Staemmen werden Produktionsmedien entwickelt und optimiert, um groessere Substanzmengen fuer die chemisch-spektroskopische Charakterisierung zu gewinnen. In Vortests wird auf antibakterielle, antifungische und herbizide Wirkung geprueft. Zusaetzlich wird in einer 'Externen Kooperation' auf cytotoxische und Anti-Tumor-Wirkung geprueft. Die Bestimmung der antibakteriellen und antifungischen Wirkung wird im Plattendiffusionstest und/oder im Mikrotitersystem gegen entsprechende Testorganismen aus unserer Kollektion durchgefuehrt. Die herbizide Wirkung wird im Submerstest gegen Lemmna ermittelt. Mit neuartigen Verbindungen werden Untersuchungen zum Wirkort unternommen, die Membran, Zellwand, Atmung und Makromolekuelsynthesen einschliessen.