Das Projekt "Monitoring und Kapazitätserweiterung einer geothermischen Kraft-Wärme-Kopplungsanlage im Malmkarst des bayerischen Molassebeckens am Beispiel Unterhaching" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Geothermie Unterhaching GmbH & Co. KG durchgeführt. Aufgrund der heterogenen, kleinräumig wechselnden und an Störungszonen gebundenen Strukturen der geothermischen Lagerstätte ist regelmäßig bei geothermischen Projekten im Malm damit zu rechnen, dass zwei Bohrungen mit unterschiedlicher Produktivität und Fordertemperatur abgeteuft werden. Aus der geeigneten Wahl der Zirkulationsrichtung ergibt sich für den Betreiber Potenzial zur weiteren Erhöhung der Energieausbeute. Dieses Potenzial muss im Fall Unterhaching durch gezielte Testarbeiten über das Standardprogramm eines geothermischen Energieerzeugungsprojektes hinaus quantifiziert werden. Ziel ist es, den Anlagenbetrieb in Bezug auf diese Parameter der Bohrung zu optimieren und durch ein gezieltes Monitoring Betriebserfahrungen zu sammeln. Außerdem sollen die Möglichkeiten zur Kapazitätserweiterung der Anlage bei maximaler Ausnutzung des geothermischen Potentials am Standort analysiert werden. Zwei Arbeitspakete werden bearbeitet: Komplexes Monitoring des Thermalwasserkreislaufs und die Konzeption und Vorbereitung eines Zirkulationstestes mit temporärer Richtungsumkehr. Das erste Paket untergliedert sich in ein mikroskopisches und chemisches Monitoring und in eine simulationsgestützte Injektivitätsüberwachung. Im zweiten Paket erfolgt zum einen die Prognose des Fördertermperaturanstiegs der bisherigen Injektionsbohrung nach Richtungsumkehr durch numerische Simulation und zum anderen die ingenieurtechnische Vorbereitung des Zirkulationstests. Die Ergebnisse sollen sowohl der Optimierung des Betriebes der Geothermieanlage in Unterhaching als auch für die Konzeption neuer Anlagen dienen. Sie können Entscheidungsgrundlagen für die optimale Reservoirnutzung bereitstellen und helfen Kosten und Zeit für hydraulische Tests einzusparen. Zum Thema Feststoffuntersuchung und Gasgehalt im Rahmen des chemischen Monitoring liegen erste Ergebnisse vor. Für verschiedene Varianten des Zeitablaufs des Zirkulationstests mit Richtungsumkehr wurde der Verlauf der Wiedererwärmung der GT Uha2 simuliert.