Das Projekt "Kontrolle des Gesamtfischbestandes und Aktualisierung der Bewertung der fischereilichen Entwicklung und Nutzungsmöglichkeiten des Geiseltalsees" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Binnenfischerei e.V., Potsdam-Sacrow durchgeführt. Zielstellung: Die Ziele des Projektes bestanden in der Abschätzung der Fischbestände unter fischereilichen und fischfaunistischen Gesichtspunkten sowie der Ableitung zukünftiger Hege- und Bewirtschaftungsmaßnahmen, wobei die Entwicklung des Bestands der Kleinen Maräne und die Perspektiven für einen künftigen Aalbesatz im Vordergrund standen.
Material und Methoden: 2014 wurden Fischbestandserfassungen mittels Multimaschenstellnetzen und Elektrobefischungen durchgeführt. Neben der Untersuchung des Fischbestandes wurden das Zooplankton, das Makrozoobenthos und die Anbindung des Sees an die Vorflutgewässer untersucht.
Ergebnisse: Der Geiseltalsee ist ein 1.853 ha großes, pH-neutrales Gewässer mit einer mittleren Tiefe von 23 m. Der Geiseltalsee ist ein Maränensee, dessen Flachwasserbereiche Merkmale eines Maränen-Aal-Hecht- oder Hecht-Schlei-Sees besitzen. Nach Abschluss der Flutung hat die Trophie abgenommen. 2014 war der See oligotroph. Entsprechend der Trophie sind auch die Stückzahl und die Biomasse des Zooplanktons und des Makrozoobenthos zurückgegangen, wobei die Muschelpopulation aber stark angestiegen ist. Durch die Fischbestandsuntersuchungen in den vergangenen Jahren konnten die zehn Fischarten Barsch, Dreistachliger Stichling, Gründling, Hecht, Karpfen, Kleine Maräne, Plötze, Rotfeder, Schleie und Wels nachgewiesen werden, wobei aber nicht jede Art in jedem Jahr gefangen wurde. 2014 waren Kleine Maräne, Barsch und Plötze auf häufigsten. Die Kleine Maräne wurde im Frühjahr 2009 und 2010 mit jeweils 5,8 Mio. Stück Brut besetzt. Die weitere Entwicklung des Maränenbestandes zeigte in den Folgejahren eine Abnahme der Stückmasse und der Kondition der ersten Altersstufen. Ab 2010 nahmen die Einheitsfänge der Größengruppe, die sich durch die Berufsfischerei vermarkten lässt, zu. In den Jahren 2013 und 2014 wurden mit den für den Fang von Speisefischen geeigneten Maschenweiten von 22 - 28 mm Fische einer mittleren Stückmasse von 125 g bzw. 127 g gefangen. Generell dürften die künftigen fischereilichen Erträge vor allem aufgrund der niedrigen Trophie aber gering sein. Da der Geiseltalsee über ein für den Aal passierbares Auslaufbauwerk an die fließende Welle angebunden ist und der See zur AalBewirtschaftungseinheit Flussgebiet Elbe gehört, ist ein der niedrigen Trophie angemessener Aalbesatz anzustreben.
Das Projekt "Fischereiliches Gutachten Braunkohletagebausee Helmstedt/Wulfersdorf" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Binnenfischerei e.V., Potsdam-Sacrow durchgeführt. Zielstellung: Ziel des Projektes war die Erarbeitung des fischereilichen und fischfaunistischen Leitbildes für den aus den Tagebauen Helmstedt und Wulfersdorf entstehenden Lappwaldsee auf der Basis aktueller Daten zur Morphologie, Wasserqualität und zum Ablauf der Flutung.
Material und Methoden: Die von der LMBV zur Verfügung gestellten Daten wurden ausgewertet und darauf basierend ein fischereiliches und fischfaunistisches Leitbild formuliert sowie Hinweise für die künftigen fischereilichen Bewirtschaftungsmöglichkeiten gegeben.
Ergebnisse: Mit dem Lappwaldsee entsteht ein rund 419 ha großes, tiefes und nährstoffarmes Gewässer. Das Gewässer wird aus zwei Teilbecken bestehen, die durch eine schmale und relativ flache Rinne miteinander verbunden sind. Die Flutung des Gewässers soll ca. 2033 abgeschlossen sein. Stabile neutrale pH-Werte werden sich voraussichtlich deutlich später einstellen. Sobald neutrale pH-Werte vorliegen, wird die Wasserqualität die Entwicklung von Fischbeständen und ihre fischereiliche Nutzung zulassen. Das fischereiliche und fischfaunistische Leitbild des Lappwaldsees ist ein Maränensee mit der Kleinen Maräne als Leitfischart und einem ergänzenden Bestand an Großmaränen. Die flachen Bereiche werden Merkmale eines Hecht-Schlei-Sees aufweisen. Die Kleine Maräne sowie die Große Maräne können durch Initialbesatz eingebürgert werden. Aalbesatz sollte erst erfolgen, wenn der See an die Vorflut angeschlossen ist.
Das Projekt "Entwicklung nutzbarer Fischbestände in neu entstandenen Braunkohletagebauseen der Lausitz, fischereiliches Gutachten Speichersee Burghammer (Bernsteinsee)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Binnenfischerei e.V., Potsdam-Sacrow durchgeführt. Zielstellung: Die Ziele des Projektes bestehen in der Untersuchung der Lebensbedingungen für Fische und der Entwicklung des Fischbestandes im Speicherbecken Burghammer (Bernsteinsee), der Erarbeitung eines fischereilichen und fischfaunistischen Leitbildes und der Ableitung fischereilicher Maßnahmen zum Aufbau eines gewässertypischen Fischbestandes.
Material und Methoden: 2014 wurden Fischbestandserfassungen mittels Multimaschenstellnetzen und Elektrobefischungen durchgeführt. Parallel zu den Befischungen wurde auch das Zooplankton und das Makrozoobenthos untersucht.
Ergebnisse: Der Bernsteinsee ist ein 482 ha großes und vielseitig strukturiertes Gewässer, dessen Flutung 2009 abgeschlossen wurde. Nach Beendigung der Flutung kam es zur Versauerung, so dass das Gewässer bis einschließlich 2014 wiederholt gekalkt wurde. 2014 lagen die pH-Werte im Jahresmittel bei 7,0, die Phosphorgehalte waren gering und das Wasser war gut mit Sauerstoff versorgt. Die Abundanz, Biomasse und Artenanzahl des Zooplanktons und der Bodentiere waren, vermutlich in Folge der pH-Wert-Schwankungen und Kalkung, sehr gering. 2014 wurden die zehn Fischarten Barsch, Blei, Gründling, Güster, Hecht, Kaulbarsch, Plötze, Rotfeder, Ukelei und Wels in geringer Anzahl und Biomasse nachgewiesen, wobei Barsch und Plötze dominierten. Das fischereiliche und fischfaunistische Leitbild des Bernsteinsees ist ein von Großmaränen dominierter 'Maränensee' mit Tendenzen zum Hecht-Schlei-See. Dieses tagebauseespezifische neue Leitbild ergibt sich aus der speziellen Morphometrie und der niedrigen Trophie des Gewässers. Die ausgedehnten Bodenflächen bieten der benthivoren Großen Maräne gute Bedingungen, sofern die pH-Werte dauerhaft neutral bleiben und der Sauerstoffgehalt im Tiefenwasser über 3 mg/l liegt.