Neben einer Anzahl von Epiphyten wie Dischidia spp. oder Hydnophytum spp. sind in Suedostasien vor allem Arten der Euphorbiaceengattung Macaranga und Kletterpalmen aus den Gattungen Korthalsia und Daemmonorops als Myrmekophyten bekannt. Sie sind i.d.R. obligat mit spezifischen Ameisen assoziiert, die als dritte Systempartner trophobiotische Schildlaeuse bzw. Blattlaeuse kultivieren. Die artenreichen Symbiosekomplexe werden von unserer Arbeitsgruppe derzeit modellhaft vor allem unter oekologischen, soziobiologischen und evolutionaeren Aspekten untersucht, ebenso wie eine von uns neuentdeckte weitere Myrmekophytiegemeinschaft, die Formicinengattung Cladomyrma mit ihren zahlreichen Pflanzen- und Pseudococcidenpartnerarten. Waehrend in allen Systemen Pflanzen- und Ameisenpartner i.d.R. spezifisch sind, ist bei der Mehrzahl der Homopteren keine spezifische Bindung an ihre Symbiosepartner zu beobachten. Ameisen und Pflanzenlaeuse finden sich zur Entstehung der Assoziationen unabhaengig voneinander an ihren Wirtspflanzen ein, wohl die Hauptursache fuer die komplexen evolutionaeren Zusammenhaenge innerhalb der drei Myrmekophytiegemeinschaften. Funktionelle Studien haben gezeigt, dass die Pflanzen i.d.R. obligat auf den Schutz durch ihre Ameisenspartner angewiesen sind, waehrend diese von den Pflanzen mit Nestraum und direkt oder indirekt ueber die Trophobiosepartner mit Nahrung versorgt werden. Neben den genannten spezifischen Assoziationen konnten neuerdings auch zahlreiche unspezifische Myromekophytiesysteme und sogar pflanzenparasitierende Ameisen aufgefunden und untersucht werden.