Das Projekt "Untersuchungen zum Arbeitsschutz bei An- und Abfahrvorgaengen von Chemieanlagen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) gGmbH durchgeführt. Anhand der exemplarischen Untersuchung einer Anlage zur Herstellung von Nitroglykol soll die Anwendbarkeit probabilistischer Methoden zur Untersuchung des An- und Abfahrens gezeigt werden. Durch Vergleich mit der Analyse des Normalbetriebs sollen Schwachstellen in Auslegung und Betriebsprozeduren herausgearbeitet werden, die fuer diese Phasen charakteristisch sind. Als Ergebnis der Analyse werden Vorschlaege zur Aenderung der Auslegung und der Ablaeufe der Handmassnahmen fuer saemtliche betrachteten Anlagenzustaende erwartet, welche die Sicherheit der Anlage erhoehen. Durch Vergleich der ueblichen Fehlerbaumanalyse mit Berechnungen mit Mehrphasenprogrammen und der Markov-Methode soll ermittelt werden, welche der genannten Methoden sich am besten fuer die Analyse des An- und Abfahrens eignet. Es wird eine Analysemethode vorgestellt und praktisch erprobt, die es erlaubt, den besonderen Einfluss von Handmassnahmen auf die Sicherheit des Anlagenbetriebs beim An- und Abfahren zu bewerten und die Erhoehung der Sicherheit von Anlage und Betriebspersonal aufgrund von Aenderungen an Auslegung und Betriebsweise vergleichend zu quantifizieren. Damit wird die Moeglichkeit aufgezeigt, die Schnittstelle Mensch/Maschine beim Entwurf neuer und bei in Betrieb befindlichen Anlagen zu otimieren und somit eine Erhoehung der Sicherheit des Bedienungspersonals zu erreichen.