Neue UBA-Studie zur Marktentwicklung „grüner“ Produkte Der Umsatz „grüner“ Produkte wächst bis auf wenige Ausnahmen konstant. Das ergibt eine neue Studie im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA) zur Marktentwicklung besonders umweltrelevanter Produkte. Insbesondere bei großen Haushaltsgeräten, so genannter Weißer Ware, steigt der Anteil umweltfreundlicher Produkte deutlich an. So zeichnen sich mittlerweile rund die Hälfte der angebotenen Gefriergeräte durch hohe Energieeffizienz aus. Ähnlich hoch fällt der Anteil energieeffizienter Waschmaschinen und Kühlschränke aus. Damit ist klar: „Grüne“ Produkte taugen für den Massenmarkt. In anderen Branchen wie der Lebensmittelherstellung fällt der Anteil umweltfreundlicher Produkte deutlich geringer aus. Hier entsprachen 2011 weniger als fünf Prozent aller Lebensmittel den Kriterien des EU-Bio-Gütesiegels. Jochen Flasbarth, Präsident des Umweltbundesamtes, betont: „Die Studie zeigt, dass die Nachfrage nach umweltfreundlichen Alltagsprodukten steigt. Wenn wir diesen Trend beschleunigen, können „grüne“ Produkte zur Erfolgsstory für die Umwelt werden.“ Herausragende Zuwachsraten weisen vor allem elektrische Haushaltsgeräte mit hohen Energieeffizienzstandards auf. Beispielsweise stieg der Marktanteil energieeffizienter Kühlschränke von 2010 bis 2011 von 28,6 Prozent auf 38,2 Prozent an. Bezogen auf das jeweilige Gesamtangebot eines Haushaltsgerätes haben energieeffiziente Gefriergeräte derzeit einen Marktanteil von 50 Prozent, bei Waschmaschinen liegt dieser bei 40 Prozent, bei Geschirrspülmaschinen bei 38 Prozent. Fast zweistellige Wachstumsraten sind auch beim Umsatz mit Biolebensmittel zu beobachten. Am gesamten Lebensmittelmarkt machen sie allerdings nur 3,7 Prozent aus. Jochen Flasbarth: „Industrie, Handel und Politik können bei „grünen“ Produkten auf ein gutes Marktumfeld bauen. Die Bereitschaft, umweltfreundliche und nachhaltig produzierte Produkte zu kaufen, ist hoch. Häufig übersteigt sie die tatsächlichen Verkaufszahlen deutlich.“ Beispielsweise sagen 34 Prozent der Befragten, dass sie zukünftig verstärkt Biolebensmittel kaufen würden, 24 Prozent gaben dies in Bezug auf Ökostromangebote und 12 Prozent für freiwillige Kompensationszahlungen für emittierte Treibhausgase an. Die Basis für diese Ergebnisse bildet eine Studie zur Marktentwicklung von 24 besonders umweltrelevanten Produkten, die das Schweizer Institut INFRAS im Auftrag des Umweltbundesamtes erstellte. Jenseits zufällig auftauchender Wachstumszahlen soll damit eine fundiertere Marktbeobachtung „grüner“ Produkte ermöglicht werden. Das Umweltbundesamt plant das Monitoring „Grüne Produkte“ alle zwei Jahre zu wiederholen. Damit kann die Marktentwicklung „grüner“ Produkte systematischer verfolgt und gezielter vorangetrieben werden. Untersucht wurden jeweils Umsatz und Marktanteil der Produkte, die derzeit die höchsten umweltrelevanten Standards erfüllen, wie Energie- und Materialverbrauch. Insgesamt gaben Konsumenten in Deutschland im Jahr 2011 gut 36 Milliarden Euro für die in der Studie untersuchten „grünen“ Produkte aus. Das entspricht rund 2,4 % der privaten Konsumausgaben. Davon floss der größte Teil in Höhe von 14 Milliarden Euro in energetische Sanierungen und energieeffiziente Geräte. Die Ausgaben für Öffentlichen Verkehr, Car-Sharing und Hybridautos lagen bei 13 Milliarden. Knapp 8 Milliarden Euro wurden für Biolebensmittel und Produkte aus nachhaltiger Fischerei ausgegeben. Eine untergeordnete Rolle spielten „grüne“ Produktalternativen bei sonstigen Konsumgütern wie Textilien oder Reinigungsmittel mit knapp 1,5 Milliarden Euro. Darüber hinaus legten Konsumenten knapp 22 Milliarden Euro in Finanzanlagen mit ökologischem und sozialem Zusatznutzen an. Die genauen Marktentwicklungen unterscheiden sich in den einzelnen Konsumfeldern. Im Bereich Wohnen werden Gebäude und Haushaltsgeräte energieeffizienter. Der Bezug von Ökostrom gewinnt immer mehr an Bedeutung. Weil der Energiebedarf der Gebäude aber nur langsam sinkt und quantitative Ansprüche an Wohnraum und Ausstattung steigen, nehmen die CO 2 -Emissionen im Bereich Wohnen nur leicht ab. Im Falle der Mobilität bleibt das Auto das mit Abstand am häufigsten verwendete Verkehrsmittel in Deutschland. Der öffentliche Verkehr bleibt unter 10 %, Car-Sharing unter 1 % Marktanteil. Allerdings zeigen multimodale Verkehrsdienstleistungen dynamische Entwicklungen. Ambivalent sind auch die Daten im Bereich Ernährung. Während sich beim Fleischkonsum wenig ändert, hat das MSC -Label für nachhaltige Fischerei den Sprung in den Massenmarkt geschafft. Bei den sonstigen Konsumgütern wie Textilien, Möbel und Reinigungsmittel fehlt es an verlässlichen Marktdaten, weshalb hier nur bedingt Aussagen getroffen werden können. Rückläufig sind die Spenden für Umweltschutzzwecke. Die Bereitschaft der Konsumenten für „grüne“ Geldanlagen und freiwillige Kompensationszahlungen wächst hingegen.
This report explores the determinants of short run price movements in the carbon market and their interaction with energy markets, in particular with the electricity market. Focusing on Phase 2 of the EU ETS we conduct econometric time series analysis based on continental EU and UK market data. Our findings suggest that market fundamentals have a dominant effect on the EUA price, but that non-fundamental factors may also play a role. We further found that the electricity price has a significant positive impact on the carbon price in the short run. Veröffentlicht in Climate Change | 11/2012.
Der vorliegende Bericht trägt erstmalig Marktzahlen zu umweltverträglichen Produkten aus verschiedenen Konsumfeldern für Deutschland zusammen. Dabei geht es nicht nur um die meist im Vordergrund stehende Frage, ob die Umsatzzahlen für „grüne“ Produkte steigen. Der Bericht beantwortet auch die wichtige Frage, ob umweltverträgliche Produkte aufholen, d. h. Marktanteile gegenüber den konventionellen Varianten gewinnen. Dies ist eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass die mit dem Konsum verbundenen Umweltbelastungen tatsächlich sinken. Er analysiert in einem weiteren Schritt auch die Umweltbelastungen, die aus einzelnen Konsumfeldern resultieren, sowie die Marktdynamiken eben dieser Konsumfelder.Der Bericht liefert wichtige Erkenntnisse für eine systematische Marktbeobachtung ökologischer Produkte und Dienstleistungen. Er schafft eine notwendige Voraussetzung für eine verbraucherorientierte Umweltpolitik. Diese kann auf Basis dieses Berichts das Marktgeschehen objektiver beurteilen und Maßnahmen zur Förderung nachhaltigen Konsums hinsichtlich ihrer Wirksamkeit besser einschätzen. Inzwischen liegt auch eine englische Fassung des Berichts vor. Diese enthält aktualisierte Daten (Bezugsjahr 2012) und zusätzliche Informationen zu Aspekten einer umweltbezogenen europäischen Produktpolitik. Daten aus den Jahren 2008 bis 2015 finden Sie in der Ausgabe 2017. Veröffentlicht in Broschüren.
The project analyzed the process of different industry associations of developing and documenting specific environmental release categories (spERCs). Issues regarding the information structure and type of justification provided in the fact sheets documenting the derivation of spERCs were described and analyzed at a general level. For selected spERCs, more in-depth analyses were conducted. In addition, specific aspects such as the derivation of release factors for emissions to water based on measured data collected by industry surveys or the adaptation of the regional use amounts based on market data of consumer products were evaluated. The quality of information of specific assumptions and default values of the spERCs, i.e. the correctness of these values, was not assessed in detail. Veröffentlicht in Texte | 12/2011.
Der Umsatz mit grünen Produkten in den Konsumbereichen Wohnen, Mobilität und Ernährung ist 2015 um sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr gewachsen. Dennoch haben sich die CO2-Emissionen im Konsumsektor kaum verändert. Dies zeigt die Studie „Grüne Produkte in Deutschland 2017 – Marktbeobachtungen für die Umweltpolitik“ des Umweltbundesamtes (UBA). So sind die CO2-Emissionen im Konsumbereich von 7,9 Tonnen pro Person und Jahr im Jahr 2005 lediglich um ein Prozent auf 7,8 Tonnen im Jahr 2014 gesunken. „Die Richtung stimmt, aber der Umsatz mit umweltfreundlichen Produkten wächst zu langsam. Dies liegt vor allem daran, dass die Preise für Produkte nicht die realen Kosten für die Umwelt widerspiegeln. Unser Konsum trägt ganz wesentlich zu Umweltbelastungen bei, daher sollten die Umweltkosten eingepreist werden“, sagt UBA-Präsidentin Maria Krautzberger. Trotz Zuwachs bei grünen Produkten sinken die Umweltbelastungen nicht: Die Emissionen im Bereich Mobilität sind wegen stark steigenden Emissionen beim Luftverkehr und kaum abnehmender Emissionen bei der Automobilität leicht um 0,4 Prozent gestiegen. Im Bereich Ernährung sind die Emissionen – vor allem aufgrund des hohen Fleischkonsums – mit rund neun Prozent sogar deutlich gestiegen. Die CO2 -Emissionen im Bereich Wohnen sind dank energetischer Sanierungen immerhin um rund zehn Prozent in den letzten zehn Jahren gesunken. Gleichzeitig tragen das Wachstum der durchschnittlichen Wohnfläche ebenso wie die zunehmende Geräteausstattung insbesondere im Bereich Informations- und Telekommunikationstechnik zu Umweltbelastungen bei. Wohnen (Heizen und Strom), Mobilität und Ernährung sind für 80 Prozent der CO2-Emissionen des privaten Konsums verantwortlich. Die Studie untersucht den Umsatz grüner Produkte in diesen Konsumbereichen anhand der Marktentwicklung von Umweltsiegeln. Im Papiersegment beispielsweise ist der Blaue Engel verbreitet und bekannt – rund 17 Prozent der Hygienepapiere tragen den Blauen Engel, Marktanteile wie auch Umsätze haben seit 2012 leicht zugelegt. Umweltsiegel sind der Studie zufolge vor allem dann erfolgreich, wenn mit den grünen Produkten auch Geld gespart werden kann und wenn der Staat die Label durch Gesetze fördert. Ein Beispiel hierfür ist das sehr erfolgreiche EU-Energielabel: Zum einen lassen sich mit energieeffizienten Geräten Stromkosten sparen. Zum anderen ist das EU-Energielabel nicht freiwillig, sondern Pflicht. Bereits zum dritten Mal betrachtet das UBA die Marktentwicklung ausgewählter grüner Produkte in den drei zentralen Konsumbereichen Wohnen, Mobilität und Ernährung. Die Marktzahlen von 2008 bis 2015 werden dabei der Entwicklung der CO2-Emissionen des Konsums gegenübergestellt. Daneben wurden erstmalig die Marktentwicklungen der Umweltlabel Blauer Engel (Papier), EU Ecolabel (Hygieneartikel), FSC und PEFC (Holz) sowie GOTS (Textilien) untersucht.
Die dritte Studie des Umweltbundesamtes zur Marktbeobachtung nachhaltigen Konsums in Deutschland betrachtet die Marktentwicklung ausgewählter grüner Produkte in den drei zentralen Konsumbereichen Wohnen, Mobilität und Ernährung. Die Marktzahlen von 2008 bis 2015 werden dabei der Entwicklung der CO2 -Emissionen des Konsums gegenübergestellt. Hieraus werden umweltpolitische Schlussfolgerungen abgeleitet. Daneben werden erstmalig die Marktentwicklungen der Umweltlabel Blauer Engel (Papier), EU Ecolabel (Hygieneartikel), FSC und PEFC (Holz) sowie GOTS (Textilien) mittels repräsentativer Marktdaten dargestellt und diskutiert. Schließlich wird der Indikator „Marktanteil von Produkten mit staatlichen Umweltzeichen“ vorgestellt. Der Indikator ist nicht nur seit Anfang 2017 in der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie enthalten, sondern soll auch ein Kernelement des künftigen Monitorings des nachhaltigen Konsums im Rahmen des „Nationalen Programms für nachhaltigen Konsum“ sein. Er wird vom Umweltbundesamt erhoben. Veröffentlicht in Broschüren.
Es wurde ein Instrument für die systematische Marktbeobachtung nachhaltigen Konsums entwickelt. Dieses soll die Entwicklung nachhaltigen Konsums abschätzen und das Verständnis für Kaufbereitschaften, relevante Treiber und Barrieren des nachhaltigen Konsums fördern. Die konzeptionellen Grundlagen des Instruments umfassen einen Index Marktdaten zur Abschätzung der Nachfrage nach nachhaltigen Produkten, einen Index Kaufbereitschaften zur Darstellung der Entwicklung von Kaufbereitschaften sowie ein Prüfraster zur Analyse relevanter Treiber und Barrieren. Das Instrument wurde in zwei Runden für die Jahre 2011 und 2012 umgesetzt. Veröffentlicht in Texte | 02/2015.
Nagorka, Regine; Duffek, Anja Environmental Sciences Europe 33 (2021), 8 Globally, 2-Ethylhexyl-4-methoxycinnamate (EHMC) is one of the most commonly used UV filters in sunscreen and personal care products. Due to its widespread usage, the occurrence of EHMC in the aquatic environment has frequently been documented. In the EU, EHMC is listed under the European Community Rolling Action Plan (CoRAP) as suspected to be persistent, bioaccumulative, and toxic (PBT) and as a potential endocrine disruptor. It was included in the first watch list under the Water Framework Directive (WFD) referring to a sediment PNEC of 200 µg/kg dry weight (dw). In the light of the ongoing substance evaluation to refine the environmental risk assessment, the objective of this study was to obtain spatio-temporal trends for EHMC in freshwater. We analyzed samples of suspended particulate matter (SPM) retrieved from the German environmental specimen bank (ESB). The samples covered 13 sampling sites from major German rivers, including Rhine, Elbe, and Danube, and have been collected since mid-2000s. Our results show decreasing concentrations of EHMC in annual SPM samples during the studied period. In the mid-2000s, the levels for EHMC ranged between 3.3 and 72 ng/g dw. The highest burden could be found in the Rhine tributary Saar. In 2017, we observed a maximum concentration ten times lower (7.9 ng/g dw in samples from the Saar). In 62% of all samples taken in 2017, concentrations were even below the limit of quantification (LOQ) of 2.7 ng/g dw. The results indicate a general declining discharge of EHMC into German rivers within the last 15 years and correspond to the market data. Although the measured levels are below the predicted no-effect level (PNEC) in sediment, further research should identify local and seasonal level of exposure, e.g., at highly frequented bathing waters especially in lakes. In addition, possible substitutes as well as their potentially synergistic effects together with other UV filters should be investigated. doi: 10.1186/s12302-020-00448-w
Auf dem Dach des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz werden künftig 50.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugt Auf dem Dach des Hauptgebäudes am Standort Essen produziert das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) in Essen gemeinsam mit dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB NRW) zukünftig mit einer eigenen Photovoltaikanlage erneuerbaren Strom. Das Land möchte seine Verwaltung bis 2030 klimaneutral gestalten. Die neu errichtete Anlage trägt mit dazu bei, dieses Ziel zu erreichen. Zudem ist sie für das LANUV ein weiterer Baustein als Modellbehörde für die nachhaltige Verwaltung. Die offizielle Einweihung nahm LANUV-Präsident Dr. Thomas Delschen gemeinsam mit Umweltministerin Ursula Heinen-Esser, Wirtschafts- und Energieminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart und Gabriele Willems, Geschäftsführerin des BLB NRW, vor. „Wir müssen alle Lebensbereiche konsequent nachhaltig aufstellen – hierzu gehört natürlich auch und ganz besonders die öffentliche Verwaltung. Ein klimaschonendes, ressourceneffizientes und umweltgerechtes Leben und Wirtschaften schützt die Umwelt, steigert die Lebensqualität und Gesundheit und ist nicht zuletzt Teil des Generationenvertrages. Als Modellbehörde arbeitet das LANUV konsequent an einer Verbesserung der Nachhaltigkeit. Die neue Photovoltaikanlage ist hierzu ein weiterer wichtiger Baustein“, so Umweltministerin Heinen-Esser. Die Landesregierung hat mit Kabinettbeschluss vom 19. März 2019 den Ausbau von Photovoltaik-Anlagen auf Dächern von Gebäuden beschlossen, die der landeseigene Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW betreibt. Wirtschafts- und Energieminister Pinkwart erklärte: „Um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen, müssen wir konkret handeln. Der Ausbau der Photovoltaik in Nordrhein-Westfalen ist dafür zentral. Deshalb freue ich mich, dass diese Landesregierung es ermöglicht, dass nunmehr auch das LANUV eine PV-Anlage erhält. Bis 2030 wollen wir die Potenziale aller Bestandsgebäude erschließen. Bei Neubauvorhaben und umfassenden Modernisierungen wird das Land die Nutzung von Photovoltaik und anderen Solaranlagen prüfen und wenn möglich umsetzen.“ Der BLB NRW hat die Photovoltaikanlage in Essen aus 158 Einzelmodulen realisiert. Mit dem hier erzeugten Strom können zwölf Haushalte mit je vier Personen versorgt werden. Das LANUV könnte mit der jährlich gewonnenen Energie zum Beispiel die eigenen Elektrofahrzeuge zehn Jahre lang betreiben. Dank einer erhöhten Unterkonstruktion der insgesamt 268 Quadratmeter einnehmenden Solarmodule konnte die bestehende Dachbegrünung erhalten werden. Der landeseigene Immobilienbetrieb strebt an, die Menge des produzierten Solarstroms jährlich um mindestens eine Million Kilowattstunden zu steigern. „Dieses Ziel werden wir im Jahr 2021 nach aktueller Planung schon deutlich übertreffen“, konnte Gabriele Willems vermelden. „Die heute eingeweihte Solaranlage auf dem Dach des LANUV in Essen ist ein wichtiger Baustein zur CO 2 -Einsparung des Landes. Dass wir die Dachbegrünung erhalten konnten und die neue Anlage darüber hinaus so perfekt zu den Zielen des LANUV passt, freut mich besonders“, so Gabriele Willems. Der Präsident des LANUV, Dr. Thomas Delschen freute sich, dass nach dem Gebäude in Duisburg nun auch der zweite große Standort des LANUV eine Photovoltaik-Anlage erhalten hat. „Wir nehmen mit der Anlage einen weiteren Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität in Betrieb. Bis 2030 wollen wir unseren CO 2 -Fußabdruck auf Null senken“, betonte Delschen. Er erklärte: „Die effiziente Nutzung von Energie und Ressourcen spart nicht nur CO 2 -Emmissionen, sondern auch bares Geld." Seine zahlreichen Initiativen und Maßnahmen bündelt das LANUV in einem Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement. Hierzu gehören unter anderem umweltfreundliche Fahrzeuge, eine insektenfreundliche Außengestaltung, ein Pendlerportal zur Bildung von Fahrgemeinschaften oder das Abfallmanagement. Als Modellbehörde für die nachhaltige Verwaltung leistet das LANUV damit auch einen wertvollen Beitrag zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Nordrhein-Westfalen. Zur Förderung des Austauschs und zur Unterstützung anderer Behörden hat das LANUV das „Netzwerk Nachhaltige Landesverwaltung NRW“ eingerichtet. Dieses bietet für alle interessierten Behörden unter anderem Workshops und Vorträge beispielsweise zur Gestaltung naturnaher Liegenschaften. Potenziale zur Nutzung der Sonnenenergie hat das LANUV im Rahmen einer Studie für den Strom- und Wärmesektor in NRW ermittelt. Die Untersuchung aus 2018 zeigt, dass – bei einer Ausschöpfung aller geeigneten Dachflächen – Photovoltaik mit einem jährlichen Stromertrag von etwa 68 Terawattstunden zur Stromversorgung Nordrhein-Westfalens beitragen könnte. Damit ließe sich mehr als das Doppelte des Stromverbrauchs der privaten Haushalte in NRW abdecken. Die Frage, ob ein Dach für eine Photovoltaik-Anlage geeignet ist, beantwortet das Solarkataster im Energieatlas NRW. Dort können für jedes Dach in NRW die verschiedenen Möglichkeiten der Photovoltaik ermittelt werden. Die Online-Anwendung beantwortet Fragen der Wirtschaftlichkeit, der CO 2 -Einsparung oder der Einbindung eines Stromspeichers. Die Datenbasis hinter dem Ertragsrechner des Solarkatasters wird monatlich nach den aktuellen Marktdaten aktualisiert. Das Solarkataster bietet auch Planungstools für Photovoltaik auf Freiflächen oder Solarthermie auf Dachflächen an. Zum Solarkataster https://www.energieatlas.nrw.de/site/karte_solarkataster Broschüre: Der Weg zur eigenen Solarenergieanlage https://www.lanuv.nrw.de/publikationen/details/?tx_cart_product%5Bproduct%5D=928&cHash=614af0a463c6d8a6470f21cfc58b1263 Umsetzung der Solarinitiative in NRW http://www.blb.nrw.de/photovoltaik Informationen zur Klimaneutralen Landesverwaltung https://www.klimaschutz.nrw.de/themen/klimaneutrale-landesverw Informationen und Maßnahmen zur Nachhaltigen Verwaltung beim LANUV https://www.lanuv.nrw.de/nachhaltigeverwaltungderzukunft/ Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Nordrhein-Westfalen https://www.nachhaltigkeit.nrw.de/projekte/nachhaltige-landesverwaltung/ Film- und Fotomaterial https://www.lanuv.nrw.de/photovoltaik Download: Pressemitteilung
Bei dem Energiekonzept für den EUREF-Campus in Berlin-Schöneberg spielen zahlreiche Elemente zusammen. Die Komponenten sind in der EUREF Energiewerkstatt aufgebaut. Die Erzeugung von Strom und Wärme wird unter anderem durch ein Blockheizkraftwerk nach dem KWK Prinzip gewährleistet. Das Aggregat wird mit Biomethan angetrieben und der Strom wird in das Berliner Stromnetz eingespeist. Die gleichzeitig erzeugte Wärme fließt über ein eigenes 2,5 km langes Wärmenetz auf einem Temperaturniveau von bis zu 90 °C zu den Gebäuden und beheizt die Büros. Durch den zusätzlichen Einsatz von zwei Spitzenlastkesseln sowie einem kleinen Blockheizkraftwerk wird der gesamte Wärmebedarf gedeckt. Weiterhin wird auch Kälte zur Klimatisierung der Büros und Serverräume erzeugt Etwa 1.000 Sensoren geben Aufschluss über die Erzeugung und den Verbrauch von Energie. Auf Basis historischer Verbrauchs- und Wetterdaten und aktueller Wetterdaten wird dann eine Prognose für den Bedarf erstellt. Anhand dieser Prognose, in die auch Marktdaten einfließen, werden die Energieanlagen prädiktiv gesteuert. Daraus kann ein Vorrang für gewisse technische Komponenten resultieren. Ziel kann die energetische oder monetäre Effizienz sein. Hilfsmittel sind auch zwei 22 m³ große Speicher, die zwischen Wärme- und Kältespeicherung umschaltbar sind und als sogenannte Power-to-Heat-/Power-to-Cold-Systeme arbeiten. Gefördert wurde das Vorhaben vom Berliner Programm für nachhaltige Entwicklung (BENE) unter dem Titel: „Entwicklung und Test einer Leitstandtechnologie zum zentralen Monitoring und zur effizienten und vorausschauenden Lenkung hybrider Energieanlagen innerstädtischer Gebäude“ (Förderkennzeichen 1137-B5-O). Die Power-to-Heat-/Power-to-Cold-Anlage wurde im Rahmen des SINTEG-Programms des BMWi gefördert. In Abhängigkeit von Markt- und Wetterprognosen kann für die einzelnen Bausteine des Energiekonzepts die Einsatzreihenfolge festgelegt werden. Der Einsatz der Power-to-Heat-Anlage kommt z. B. dann in Frage, wenn der Strom am Intraday-Markt günstig ist und die Wärmegestehungskosten für die Erzeugung von Wärme mit einem anderen Aggregat höher liegen. Zusätzlich können auch einzelne Flexibilitäten aus dem thermohydraulischen Gesamtsystem vermarktet werden.