Umweltbundesamt startet Aktion gegen Plastikmüll in Meer und Landschaft Unter dem Motto „Sommer, Sonne - Plastikmüll?“ sucht das Umweltbundesamt (UBA) in diesem Sommer Arbeiten von Hobbyfotografen, die die Urlaubsidylle in der Natur von einer ganz anderen Seite zeigen. Denn ein weißer Sandstrand und kristallklares Wasser sind längst nicht überall die Regel. Oft stören in der Dünung tanzende Kunststoffflaschen oder im Wasser treibende Tüten das Urlaubspanorama. Und auf manchem Berggipfel grüßt nicht das Murmeltier, sondern die Verpackung eines Fertiggerichtes. Nicht nur ein ästhetisches Problem. Auch ein langlebiges - denn bis eine Plastikflasche in der Umwelt abgebaut ist, dauert es rund 450 Jahre. Ob Plastikmüll im Wald, eine Skulptur aus gefundenen Abfallteilen oder die Dokumentation einer gründlichen Strandreinigungsaktion - der Kreativität sind beim UBA -Fotowettbewerb keine Grenzen gesetzt. Die eingereichten Fotos können das Müllproblem auf überraschende, eindrucksvolle oder auch traurige Weise darstellen. Die besten Einsendungen werden auf der Internetseite unter "Links"und dem UBA-Facebook-Profil veröffentlicht und mit tollen Preisen prämiert. Wissenschaftliche Erhebungen belegen, dass Plastikmüll besonders für die Meere ein Problem ist, das größer ist, als man auf den ersten Blick sieht. Denn rund 70 Prozent des Mülls, der in die Meere gelangt, „verschwindet“ auf dem Meeresboden. Allein auf dem Grund der Nordsee sind das schätzungsweise bereits 600.000 Kubikmeter. Vor allem für Meeresbewohner birgt der Müll große Gefahren: Robben, Wale, Seevögel oder Meeresschildkröten verfangen sich regelmäßig in alten Fischerutensilien und verenden. Oft verwechseln die Tiere Plastikteile mit Nahrung, verschlucken sie und nehmen körperlichen Schaden. Nicht selten verhungern Tiere, weil der Mageninhalt aus Plastik ein ständiges Sättigungsgefühl hervorruft. Aber auch für uns Menschen ist Plastik im Meer ein Problem: Sonne, Wind und Wellen zerkleinern Plastik zu mikroskopisch kleinen Partikeln. An deren Oberflächen können sich gesundheitsgefährdende Chemikalien ansammeln, die, von Fischen oder Muscheln aufgenommen, in der Nahrungskette landen. Ein Großteil des Mülls gerät übrigens über Schifffahrt und Fischerei ins Meer. Ladungsverpackungen und „normaler“ Hausabfall werden von manchen Seeschiffen leider immer noch über Bord ins Meer gekippt. Und dies, obwohl das „Internationale Übereinkommen zur Verhütung der Meeresverschmutzung durch Schiffe“ (MARPOL-Übereinkommen) in Nord- und Ostsee das Entsorgen von Müll, mit Ausnahme von Lebensmittelabfällen, verbietet.
Die Internationale Seeschifffahrts-Organisation (IMO) will die Schwefeloxid-Emissionen durch Schiffskraftstoffe deutlich verringern. Der Beschluss der 70. Sitzung des Umweltausschusses der IMO (das Marine Environment Protection Committee - MEPC), sieht vor, den maximal zulässigen globalen Schwefelgrenzwert für Schiffskraftstoffe im Jahr 2020 auf 0,5% zu senken. Dadurch sollen die gesundheits- und umweltgefährdenden Auswirkungen von Schiffen verringert werden. Schweröle, die von Schiffen verwendet werden, können derzeit einen Schwefelgehalt von 3,5% aufweisen. Wäre die Absenkung weiter auf 2025 verzögert worden, hätte es zu mehr als 570.000 zusätzlichen vorzeitigen Todesfällen im Vergleich zum dem jetzt beschlossenen früheren Inkrafttreten von 2020 kommen können. Die Entscheidung geht auf eine Maßnahme im MARPOL-Übereinkommen zur stufenweisen Begrenzung des Schwefelgehaltes durch die IMO im Jahre 2008 zurück. Sie gilt für alle Schiffstypen.
Das Projekt "Anfall von Ölschlamm an Bord schwerölbetriebener Schiffe" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie durchgeführt. Bedeutung des Projekts: Die illegale Entsorgung von Ölschlamm, der bei der Brennstoffseparation schwerölbetriebener Schiffe anfällt, stellt eines der großen Probleme des Meeresumweltschutzes dar. Die Verfolgung und Ahndung illegaler Einleitungen scheitert zumeist daran, dass der Verursacher nicht ermittelt werden kann. In diesem Zusammenhang ist der Nachweis über den Verbleib von ÖI und Ölschlamm an Bord von Schiffen, der in Form eines Öltagebuches geführt werden muss, von erheblicher Bedeutung. Eine falsche Öltagebuchführung, hinter der sich häufig illegale Entsorgungen verbergen, stellt eine Ordnungswidrigkeit dar, die vom BSH geahndet wird. Das BSH verwendet gesicherte Erkenntnisse über die Mengen des regelmäßig an Bord anfallenden Ölschlamms, um zu ermitteln, ob ein Öltagebuch hinsichtlich des Verbleibs von Ölschlamm richtig geführt wurde. Neuere technische Entwicklungen bei der Behandlung von Schweröl und Veränderungen der Schwerölqualität sind hinsichtlich ihres möglichen Einflusses auf den Anfall von Ölschlamm zu untersuchen, um die weitere Durchführung der Bußgeldverfahren zu gewährleisten. Gegenwärtiger Wissensstand: Bei der IMO, dem GL und der Forschungsstelle für Seeschifffahrt wurden in den achtziger Jahren Untersuchungen durchgeführt. Danach fallen je nach Qualität des verwendeten Schweröls ungefähr 1,3 - 4,2 Prozent Ölschlamm an. Projektbeschreibung : Ermittlung des Ölschlammanfalls an Bord von Seeschiffen - Statistische Erfassung im Rahmen der Überprüfung von Öltagebüchern bei MARPOL-Kontrollen; - Ermittlung durch Wasserschutzpolizeien anhand eines einheitlichen Formblatts; - Erfassung und Auswertung durch BSH- Ermittlung möglicher langfristiger Veränderungen der Qualität der verwendeten Schweröle - Auswertung der Ergebnisse der Bunkeranalysen von Analyselaboren z.B. DNV Petrol Service etc. seit 1980; - Erwerb der Daten; - Auswertung im Hinblick auf langfristige, signifikante Veränderungen der durchschnittlichen Bunkerqualität, insbesondere im Hinblick auf nichtverwertbare Rückstände. Auswirkungen der Verwendung neuer Technologien bei der Schwerölaufbereitung; - Erfassung und Auswertung der technischen Entwicklung im Bereich Separatorentechnik und zusätzliche Anlagen. - Ggf. Prüfung einzelner Anlagen durch externe Gutachter.
Das Projekt "Untersuchungen zum Nachweis des moeglichen legalen Eintrags von schaedlichen fluessigen Stoffen in die Nordsee durch Chemikalientanker" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forschungsstelle für die Seeschiffahrt e.V., Institut an der Fachhochschule Hamburg durchgeführt. Hochgerechnet fuer den Zeitraum eines Jahres liegt die Menge der aus dem Bereich der deutschen Nordseehaefen in die Nordsee legal eingeleiteten Ladungsreste in der Groessenordnung von 500 t. Diese Einleitungen setzen sich zu knapp 75 Prozent aus Kat.LD -, zu 15 Prozent aus Kat.III - und zu 10 Prozent aus Kat.B .- und Kat.C - Stoffen zusammen. Die negative Resonanz bei dem Versuch, die Datenerhebung zumindest auf die wichtigsten Importhaefen der uebrigen Nordseeanrainerstaaten auszudehnen, liess es nicht zu, eine Aussage ueber legale Einleitmengen fuer den Gesamtbereich der Nordsee vorzunehmen.
Das Projekt "Foerderung der Normungsarbeit zur Erhoehung der Umweltstandards in der Seeschifffahrt" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutsches Institut für Normung (DIN), Normenstelle Schiffs- und Meerestechnik (NSMT) durchgeführt. Im Rahmen der NSMT (Normenstelle Schiffs- und Meerestechnik) ist der Arbeitsausschuss NSMT 2.2.5 'Schutz der Meeresumwelt' taetig. Die Mitwirkung in diesem Ausschuss ist ehrenamtlich und wird von den Mitgliedern nebenberuflich ausgeuebt. Zur weitreichenden Entfaltung des Sachverstandes in diesem Ausschuss soll eine Pilotversion fuer ein zeitgerechtes IT gestuetztes Management zur Erschliessung und Verwertung des erforderlichen Wissens entwickelt werden. Hierdurch sollen u.a. die in der Entwicklung befindlichen Normprojekte in inhaltlicher und zeitlicher Hinsicht unterstuetzt und vorangetrieben werden. Durch Normung entsteht ein gewisser Anreiz, Ergebnisse der Ausschussarbeit schnell, effektiv und anwendungsorientiert darzustellen und nach der Einbringung auf internationaler Ebene auch umzusetzen.
Das Projekt "Messung von Schiffsabgasen in der marinen Troposphäre (MeSMarT)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bremen, Institut für Umweltphysik durchgeführt. Das Projekt MeSMarT ist eine 2012 geschlossene Kooperation zwischen dem Institut für Umweltphysik (IUP) der Universität Bremen und dem Bundesamt für Seeschiff-fahrt und Hydrographie (BSH), die von dem Helmholtz-Zentrum Geesthacht (HZG) und dem Institut für Umwelt-physik der Universität Heidelberg unterstützt wird, um den Einfluss von Schiffsemissionen auf die Chemie in der marinen Troposphäre zu untersuchen. Ziel der ersten Phase des Projektes (2012-2015) war die Erprobung verschiedener Messtechniken zur Bestimmung der zeitlichen und räumlichen Variabilität von gasförmigen und partikulären Luftschadstoffen aus Schiffsabgasen. Dabei wurden die Spurengaskonzentrationen von Schwefeldioxid (SO2), Stickstoffmonoxid (NO), Stickstoffdioxid (NO2), Kohlendioxid (CO2) und Ozon (O3) mit verschiedenen in-situ Messtechniken an ortsfesten Landstationen (Wedel, Neuwerk) und auf einem Forschungsschiff (Celtic Explorer) gemessen. Weiterhin wurden an diesen Messorten und von einem Flugzeug aus SO2 und NO2 mit Fernerkundungsmethoden unter Anwendung der DOAS-Technik (engl. differential optical absorption spectroscopy) gemessen. Aerosole in der marinen Troposphäre wurden auf Filtern gesammelt und auf Sulfat, Nitrat und organische Komponenten untersucht. Der gewonnene Datensatz diente als Basis für die Modellierung von physikalischen und chemischen Ausbreitungs- und Umwandlungsprozessen in der Troposphäre, um den Einfluss von Schiffsemissionen auf die Küstengebiete und die marine Troposphäre zu verstehen. Bei der Erprobung der ver-chiedenen Messtechniken stellte sich heraus, dass einige Methoden dazu geeignet sind, die Abgasfahnen einzelner Schiffe zu messen und individuell zuzuordnen. Dies kann für eine Unterstützung der Verfolgung von Regelverstößen nach der seit 01.01.2015 verschärften EU-Schwefelrichtlinie für Schiffskraftstoffe und Verstößen nach MARPOL Anlage VI genutzt werden. Aus diesem Grund wird in Phase 2 des MeSMarT Projektes (2015-2018) der Fokus auf die Weiterentwicklung und Automatisierung der in-situ und DOAS Mess- und Analysemethode gelegt. Außerdem wurde an der Messstation Wedel ein aktives Langpfad-DOAS Messsystem installiert, um auch bei schlechten Lichtverhältnissen und ungünstigen Windbedingungen präzise Messungen durchführen zu können.
Das Projekt "Untersuchung zum Nachweis ueber die von Seeschiffen ausgehende Belastung der Meeresumwelt durch Einleitung oelhaltiger Gemische nach MARPOL 73/78" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forschungsstelle für die Seeschiffahrt e.V., Institut an der Fachhochschule Hamburg durchgeführt. Ziel der Arbeit ist die Ermittlung der in Einklang mit MARPOL I legal in die Nordsee eingeleiteten oelhaltigen Gemische aus dem Maschinenbereich von Seeschiffen. Ausgehend von Einleitmenge/Schiff eines Schiffstyps werden unter Beruecksichtigung der Schiffsbewegungen in der Nordsee Jahreswerte dieser Einleitungen errechnet. Ergaenzend hierzu sollen, zur Ueberpruefung der zur Zeit bekannten Zahlenwerte ueber den Mengenanfall oelhaltiger Rueckstaende aus der Brennstoffaufbereitung an Bord, die Rueckstandsmengen im Zuge der Datenerfassung ebenfalls ermittelt werden.
Das Projekt "Bestimmung, Quantifizierung und Bewertung der Oeleintraege in der Nord- und Ostsee zur Beurteilung der Schiffsentsorgung in deutschen Seehaefen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Hochschule Bremen, Fachrichtung Schiffbau und Meerestechnik durchgeführt. Mit Hilfe der Untersuchung der veroelten Seevoegel an Spuelsaeumen soll fundiert gezeigt werden, ob jetzt erneut eine Zunahme der Oelverschmutzung auf See und an der Kueste zu verzeichnen ist. Parallel hierzu soll mit Hilfe von Quellenbilanzen und in Zusammenarbeit mit anderen Anliegerstaaten der Nord- und Ostsee der Eintrag von Oel mit Hilfe der Untersuchung von veroelten Seevoegeln analysiert, quantifiziert und bewertet werden.
Das Projekt "Auswertung der regelmäßigen Untersuchungen der Müllbelastung der Spülsäume durch den Schiffsverkehr an den Kontrollstrecken der Nordseeküste" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von GAUSS Gesellschaft für den Angewandten Umweltschutz und Sicherheit im Seeverkehr GmbH durchgeführt. A) Problemstellung: An den Stränden angespülter Müll führt neben der Beeinträchtigung der Meeresumwelt oft auch zu Verlusten bzw. zur Schädigungen von Seevögeln und marinen Säugern. Auch Kommunen haben hohe Kosten durch die Beseitigung des angeschwemmten Mülls. Bestehende nationale Monitoringprojekte zeigen, dass weiterhin ein dringender Handlungsbedarf besteht, u.a. hinsichtlich der Ermittlung der Herkunft des Mülls. An der deutschen Nordseeküste werden seit 1980 - fast ausschliesslich ehrenamtlich - an verschiedenen Strecken Erhebungen zum Spülsaummonitoring durchgeführt. Eine wissenschaftliche Auswertung der erhobenen Daten erfolgte wegen der fehlenden finanziellen Voraussetzung bisher nicht. B) Handlungsbedarf (BMU; ggf. auch BfS, BfN oder UBA): Im Rahmen des OSPAR-Ausschusses für Biologische Vielfalt ist das internationale 'pilot project on marine beach litter' initiiert worden. Ziel des Projektes ist es, im Rahmen eines koordinierten Monitorings, möglichst anhand bereits laufender nationaler Untersuchungen und bereits vorliegender Daten, eine qualitätsgesicherte, standardisierte und statistisch abgesicherte Datensammlung für das gesamte OSPAR-Gebiet zu erstellen und für die OSPAR-Ministerkonferenz im Juni 2003 aufzubereiten. Mit dem Vorhaben werden die Möglichkeiten geschaffen, die o.g. ehrenamtlich durchgeführten Spülsaumuntersuchungen auszuwerten und in das internationale Pilotprojekt einzubringen. Nach dem internationalen MARPOL-Übereinkommen ist seit der Erklärung der Nordsee zum Sondergebiet nach Annex V i das Einbringen von Plastikmüll für Seeschiffe verboten. Mit dem Ergebnis des Vorhabens soll gezeigt werden, wie sich das Einbringungsverbot auf die Verschmutzung der Spülsäume durch Plastikmüll auswirkt. C) Ziel des Vorhabens: Mit dem Vorhaben soll der deutsche Beitrag zum dem internationalen Pilotprojekt geleistet werden.
Das Projekt "Wissenschaftliche Begleitung zu kostenloser Schiffsentsorgung nach MARPOL" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forschungsstelle für die Seeschiffahrt e.V., Institut an der Fachhochschule Hamburg durchgeführt. Siehe Projekt Foerderungskennzeichen Nr. 10206220