Das Projekt "Teilvorhaben 1: Entwicklung und Erprobung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft Braunschweig (FAL), Institut für Technologie und Biosystemtechnik (TB-BST) durchgeführt. Der Einsatz automatischer Melkverfahren ist auf der Grundlage der geltenden Milchverordnung wegen fehlender Milchprüfung durch den Melker formal unzulässig und kann für den Landwirt zu erheblichen wirtschaftlichen Einbußen führen und den Verbraucherschutz gefährden. Ziel des Projektes ist daher die Entwicklung hochspezifischer und selektiver online- Sensorsysteme zur Integration in automatische Melkverfahren, mit denen die Verkehrsfähigkeit der Milch in Übereinstimmung mit der Milchverordnung sicher bewertet und gegebenenfalls auch subklinische Eutererkrankungen frühzeitig und mit hoher Sicherheit erkannt werden können. Das Projektziel soll durch die Kooperation mit der Fa. SensLab GmbH im Rahmen eines Verbundforschungsprojektes erreicht werden.
Das Projekt "Teilprojekt 2: Sensorenentwicklung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von TRACE Analytics GmbH durchgeführt. Das Vorhaben zielt auf die Entwicklung und Adaption enzymatischer Sensoren zum Nachweis von Mastitis in Rohmilch nach manueller Probenahme und des automatischen Melkprozesses ab. Dabei sind beispielhaft Biosensoren in Fließsystemen (Milchsäure und Harnstoff) an die Probenmatrix zu adaptieren und in Zusammenarbeit mit dem Projektpartner (Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL)) die Prinziplösung zum Nachweis eines weiteren relevanten Stoffwechselparameters zu erbringen. Zunächst erfolgt die Anpassung der Biosensoren und Fließsensoren an die Matrix Milch, um in den geforderten Messbereichen die Analyten bestimmen zu können. Basierend auf diesen Ergebnissen erfolgt eine Optimierung und Entwicklung neuer Sensoren für die Dtetktion von Mastitis. Im abschließenden Schritt werden die Sensoren in ein Handgerät integriert und als Fließsystem in Melkroboter als Prototypenaufbau integriert. Die Ergebnisse sollen direkt genutzt werden, um mit Herstellern von Melkrobotern eine Integration der Analytik in kommerzielle Systeme zu realisieren bzw. durch den Vertrieb eines Kleingerätes milcherzeugenden Betrieben die Möglichkeit zu geben, ihre Produkte besser überwachen zu können
Das Projekt "Schneller Nachweis und erregerspezifische Therapie der Mastitis des Rindes - Erregerspezifische Therapie / Prophylaxe chronisch persistierender Mastiden des Rindes" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Felgenträger & Co. Öko.-chem. und Pharma GmbH durchgeführt. Die Mastitis des Rindes, besonders chronisch latente Formen, sind weit verbreitet und stellen durch Milchausfall, Milchmengen- und Qualitätsminderung ein erhebliches veterinärmedizinisches und wirtschaftliches Problem in der Rinderhaltung dar. Verschiedene Versuche zur immunolischen Beeinflussung dieses komplexen Krankheitsgeschehens zeigten bisher nicht die gewünschten Ergebnisse. Das Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines Verfahrens zur Herstellung bestandsspezifischer inaktivierter Impfstoffe zur zielgerichteten Immunprophylaxe bakteriell bedingter, chronisch rezidivierender Mastitiden des Rindes. Unter Berücksichtigung der Chronizität von Mastitiden, die auf dem Vorliegen von Small Colony Variants (SCVs) beruhen können, werden inaktivierte, bestandsspezifische Impfstoffe auf der Basis von Feldisolaten bzw. induzierten SCVs hergestellt und die Tiere damit kontrolliert immunisiert. Die Wirksamkeit wird klinisch, bakteriologisch und immunologisch verfolgt. Ziel der Arbeiten ist zudem Hinweise zu Pathomechanismen und Überlebensstrategien verschiedener euterpathogener bakterieller Erreger beim Rind zu erlangen.