Das Projekt "IRTG-CAWR: Mechanistische Modellierung der Vermehrung und Ausbreitung von Antibiotika-Resistenzen in Fließgewässern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Dresden, Institut für Hydrobiologie, Professur für Limnologie (Gewässerökologie) durchgeführt. Antibiotika-resistente Bakterien werden aus punktförmigen und diffusen Quellen (Kläranlagen, Landwirtschaft) in Oberflächengewässer eingetragen. Häufig wird davon ausgegangen, dass die eingetragenen Bakterien im Gewässer innerhalb kurzer Zeit eliminiert werden. Tatsächlich aber ist über Transport und Vermehrung, die Interaktion mit Umweltbakterien und Fraßfeinden, sowie die direkte Weitergabe von Resistenzgenen (sog. horizontaler Gentransfer) in Gewässern wenig bekannt. Das Verständnis wird insbesondere durch die hohe räumliche und zeitliche Variabilität der Umweltbedingungen erschwert. Ziel des Projektes ist es, mittels eines Simulationsmodells Einblicke in die quantitative Bedeutung von Mechanismen zu erlangen, welche Ausbreitung und Persistenz von Resistenzgenen in Fließgewässern steuern. Zum einen soll mit Hilfe des Modells die Effizienz verschiedener hypothetischer Monitoringstrategien analysiert werden. Zum anderen soll die mögliche Bedeutung des hyporheischen Interstitials als strömungsberuhigtes, nährstoffreiches Refugium in Bezug auf die Anreicherung von Resistenzgenen studiert werden.