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Immobilisation of arsenic in paddy soil by iron(II)-oxidizing bacteria

Das Projekt "Immobilisation of arsenic in paddy soil by iron(II)-oxidizing bacteria" wird/wurde gefördert durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft. Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität Tübingen, Institut für Geowissenschaften, Zentrum für Angewandte Geowissenschaften.Arsenic-contaminated ground- and drinking water is a global environmental problem with about 1-2Prozent of the world's population being affected. The upper drinking water limit for arsenic (10 Micro g/l) recommended by the WHO is often exceeded, even in industrial nations in Europe and the USA. Chronic intake of arsenic causes severe health problems like skin diseases (e.g. blackfoot disease) and cancer. In addition to drinking water, seafood and rice are the main reservoirs for arsenic uptake. Arsenic is oftentimes of geogenic origin and in the environment it is mainly bound to iron(III) minerals. Iron(III)-reducing bacteria are able to dissolve these iron minerals and therefore release the arsenic to the environment. In turn, iron(II)-oxidizing bacteria have the potential to co-precipitate or sorb arsenic during iron(II)- oxidation at neutral pH followed by iron(III) mineral precipitation. This process may reduce arsenic concentrations in the environment drastically, lowering the potential risk for humans dramatically.The main goal of this study therefore is to quantify, identify and isolate anaerobic and aerobic Fe(II)-oxidizing microorganisms in arsenic-containing paddy soil. The co-precipitation and thus removal of arsenic by iron mineral producing bacteria will be determined in batch and microcosm experiments. Finally the influence of rhizosphere redox status on microbial Fe oxidation and arsenic uptake into rice plants will be evaluated in microcosm experiments. The long-term goal of this research is to better understand arsenic-co-precipitation and thus arsenic-immobilization by iron(II)-oxidizing bacteria in rice paddy soil. Potentially these results can lead to an improvement of living conditions in affected countries, e.g. in China or Bangladesh.

Alternative Zukunftsszenarien für das Auftriebssystem des nördlichen Humboldtstroms unter gemeinsam genutzten sozioökonomischen Pfaden (SSP)

Das Projekt "Alternative Zukunftsszenarien für das Auftriebssystem des nördlichen Humboldtstroms unter gemeinsam genutzten sozioökonomischen Pfaden (SSP)" wird/wurde ausgeführt durch: Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, KMS Kiel Marine Science, Center for Ocean and Society.

Alternative Zukunftsszenarien für das Auftriebssystem des nördlichen Humboldtstroms unter gemeinsam genutzten sozioökonomischen Pfaden (SSP), Teilprojekt 1: Szenarienbildung, wirtschaftliche Folgen von Regimewechseln in Fischereiproduktion, Koordination

Das Projekt "Alternative Zukunftsszenarien für das Auftriebssystem des nördlichen Humboldtstroms unter gemeinsam genutzten sozioökonomischen Pfaden (SSP), Teilprojekt 1: Szenarienbildung, wirtschaftliche Folgen von Regimewechseln in Fischereiproduktion, Koordination" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung. Es wird/wurde ausgeführt durch: Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, KMS Kiel Marine Science, Center for Ocean and Society.

Potenziell gefährliche Wracks im Meer

Weltweit liegen hunderttausende Wracks am Meeresboden. Dazu gehören gesunkene Kriegsschiffe aus den beiden Weltkriegen, U-Boote und auch Flugzeuge. Von einigen dieser Wracks gehen Gefährdungen der Meeresumwelt aus, da sie Öl, Munition und schadstoffhaltige Fracht enthalten und freisetzen können. Das Umweltbundesamt erarbeitet eine Risikobewertung zur Priorisierung der Bergung gefährlicher Wracks. Umweltrisiken durch Wracks von Kriegsschiffen, U-Booten und Flugzeugen Die Verschmutzung der Meere durch potenziell gefährliche Schiffswracks ist eine Bedrohung für die Meeresumwelt, , der bisher relativ wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Eine Veröffentlichung der International Oil Spill Conference 2005 zeigte auf, dass Wracks aus dem Zweiten Weltkrieg weltweit die größte Gruppe potenziell verschmutzender Schiffswracks darstellen und aufgrund ihres Alters besonders besorgniserregend sind. Die Autorenschaft schätzt, dass es 2004 in den Weltmeeren 8.569 potenziell verschmutzende Schiffswracks gab - davon 1.583 Tanker. 75 % der Wracks sind während des Zweiten Weltkriegs gesunken. Rund 80 Jahre später stellen diese Wracks immer noch ein erhebliches Risiko der Meeresverschmutzung dar ( Michel, et al. 2005 ). Mit der Zeit setzen Korrosion und ⁠ Erosion ⁠ den Wracks zu. Neuere Untersuchungen zeigen, dass sich ein Großteil der Wracks in einem kritischen Zustand befindet ( International Oil Spill Conference ). Dadurch steigt mit jedem Jahr das Risiko, dass Schadstoffe austreten. Besonders in den sensiblen Meeresökosystemen kann dies verheerende Folgen für ⁠ Flora ⁠, ⁠ Fauna ⁠ und die Nutzung der Meere haben. Ein besonders drängendes Problem ist das in Wracks eingeschlossene Öl. Viele der gesunkenen Kriegsschiffe hatten noch große Mengen Treibstoff an Bord. Über die Jahre wird die Wandung der Tanks porös, und das Öl beginnt auszutreten. Die zur Wasseroberfläche perlenden Öltropfen werden auch als „Schwarze Tränen“ bezeichnet. Ein einziger Liter Öl kann bis zu eine Million Liter Wasser verschmutzen ( Unfälle mit Wasser gefährdenden Stoffen ). Größere Lecks könnten massive Umweltkatastrophen verursachen. Die Bergung oder Neutralisierung dieser Ölreste ist technisch anspruchsvoll, aber essenziell, um Meereslebensräume zu schützen. Neben Öl bergen viele Kriegswracks Munition , darunter Granaten, Minen und Torpedos. Die Munition enthält toxische Substanzen wie TNT, andere Sprengstoff-typische Verbindungen und Schwermetalle, die langsam in das Wasser freigesetzt werden. Die Umweltauswirkungen sind gravierend: Die Schadstoffe schädigen Meeresorganismen, reichern sich zum Teil in der Nahrungskette an und können langfristig über den regelmäßigen Verzehr von Meeresfrüchten auch den Menschen gefährden. Gleichzeitig stellen diese Altlasten ein Sicherheitsrisiko für die Schifffahrt, Fischerei und den Tourismus dar. Datenbanken zu Wracks Es gibt Datenbanken zu Wracks, wie die EU Webseite zu Wracks , die EMODnet Webseite zu Wracks oder den Lloyd's Register Foundation ship plans . Diese enthalten meist historische Informationen, aber kaum Angaben zu gefährlicher Ladung, die Menge an Treibstoff oder die Menge an Munition. Taucherorganisationen haben oft ihre eigenen Datenbanken, da Wracks beliebte Tauchobjekte sind, insbesondere in wärmeren Gewässern mit klarem Wasser. In Deutschland führt das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) eine interne Datenbank der Unterwasserhindernisse (DUWHAS – Deutsches Unterwasserhindernis-Auskunftssystem). Darin sind etwa 3.000 Positionen verzeichnet (siehe Abbildung). Die Informationen dienen vor allem der Sicherheit des Schiffsverkehrs. Die Datenbank enthält nicht nur Informationen über Schiffswracks, sondern auch über andere Unterwasserhindernisse, die eine Gefahr für die Navigation darstellen können, wie große Steine, Container und Munitionsreste. Die Abbildung zeigt die von der Datenbank erfassten Unterwasserhindernisse für Deutschland. In der Wrackuntersuchung werden die Position und die geringste Tiefe eines Objekts bestimmt sowie der allgemeine Zustand und Umgebungsbedingungen dokumentiert. Jährlich werden durchschnittlich 200 Objekte untersucht. In Abhängigkeit der Gefährdung erfolgen Wiederholungsuntersuchungen, um Veränderung der geringsten Tiefe und des Zustands aufgrund von Strömungen und Sedimentverlagerungen zu erfassen. Für die Wracksuche werden verschiedene Untersuchungsmethoden verwendet. Zur Bestimmung von Position, Form und Zustand des Objekts werden Seitensichtsonare und Fächerecholote eingesetzt. Die Untersuchung kann durch einen Taucher ergänzt werden, der das Hindernis genauer untersucht und die geringste Tiefe ergänzend mit einem Tiefenmesser bestimmt. Für die Beurteilung des Objekts und der Umgebung wird nach Bedarf ein ferngesteuertes Unterwasserfahrzeug (ROV) eingesetzt. Offensichtliche Umweltverschmutzungsgefahren werden in den Berichten berücksichtigt, wenn sie während routinemäßiger Untersuchungen identifiziert werden können. Die Untersuchungsberichte können verschiedenen Behörden entsprechend ihrer Zuständigkeiten zur Verfügung gestellt werden. Das betroffene Bundesland entscheidet dann, wie mit einer möglichen Umweltgefährdung umzugehen ist. Management von Wracks: Akute Gefahrenabwehr Wracks, die unmittelbar nach ihrem Untergang eine akute Gefahr für die Schifffahrt oder Umwelt darstellen, fallen unter die Zuständigkeit der jeweiligen Gefahrenabwehrbehörden beim Bund oder bei den Ländern. Diese können Anordnungen zur Beseitigung erlassen und im Bedarfsfall die Ersatzvornahme im Sinne einer staatlichen Bergung durchführen, aber auch in bestimmten Fällen direkt tätig werden. In der Regel sind die Landesbehörden der entsprechenden Küstenländer (z. B. Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern) zuständig, soweit nicht subsidiär eine Bundeszuständigkeit besteht. Die Gefahrenabwehrbehörden der Länder arbeiten dabei eng mit Bundesbehörden wie der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) zusammen. Im Rahmen der Zusammenarbeit übernimmt das Havariekommando in Cuxhaven die zentrale Rolle. Dies wurde 2003 als gemeinsame Einrichtung des Bundes und der fünf Küstenbundesländer gegründet, um ein einheitliches maritimes Notfallmanagement in Nord- und Ostsee zu gewährleisten. Das Havariekommando bündelt die Verantwortung für die Planung, Vorbereitung, Übung und Durchführung von Maßnahmen zur Schadstoffunfallbekämpfung, Brandbekämpfung, Hilfeleistung und gefahrbezogenen Bergung bei komplexen maritimen Notfällen , wenn die Gefahrenabwehr über die Kapazitäten der Landesbehörden hinausgeht. Ferner spielt die Küstenwache eine wichtige Rolle bei der Gefahrenabwehr. Sie setzt sich aus Einheiten verschiedener Bundesbehörden zusammen (z. B. Bundespolizei, Zoll, Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung) und übernimmt Überwachungs-, Kontroll- und Eingriffsmaßnahmen. Management von historischen Wracks: Risikobewertung und Priorisierung der Bergung Herausforderungen im Umgang mit historischen Wracks bestehen darin, diese als Teil unseres kulturellen Erbes zu bewahren, die Ruhe der Toten nicht unverhältnismäßig zu stören und gleichzeitig die von den Wracks ausgehenden Gefahren zu kontrollieren sowie Risiken zu minimieren.. Nur in wenigen Ländern weltweit, wie z.B. in Schweden, gibt es für potenziell gefährliche historische Wracks eine behördliche Risikobewertung zum Schutz der Meeresumwelt und eine Modellierung der Priorisierung der Bergung. Das Abpumpen des Öls und die Bergung sind sehr teuer . Sie werden durch das Vorhandensein von Munition in den Kriegsschiffen noch erschwert. Deutschland nimmt daher im EU-Interreg-südliche Ostsee-Projekt BALTWRECK an der Entwicklung eines standardisierten Systems zur Risikobewertung gefährlicher Wracks teil. Das Umweltbundesamt entwickelt einen Wrackmanagementplan und erarbeitet die rechtlichen Empfehlungen für die Umsetzung. Partner wie die north.io und die Göteborger Chalmers University of Technology , bekannt für das schwedische VRAKA-Modell , arbeiten an einer Anpassung dieses Systems für den südlichen Ostseeraum. Dabei werden Kriterien wie die verbleibende Ölmenge, der Korrosionszustand, die enthaltene Menge an Munition und die Nähe zu sensiblen Meeresgebieten berücksichtigt. In diesem Artikel finden Sie weitere Informationen zu Arbeiten des Umweltbundesamtes in BALTWRECK. Weitere Forschungsprojekte, die sich mit der Risikobewertung von Wracks und der enthaltenen Munition beschäftigen sind: Das EU Interreg Nordsee Projekt REMARCO (Remediation, Management, ⁠ Monitoring ⁠ and Cooperation addressing North Sea UXO) und Das EU Interreg Ostsee Region Projekt MUNIMAP (Baltic Sea Munitions Remediation Roadmap). Das globale Tangaroa Projekt Rechtliche Einordnung von Wracks Maßgeblich für die rechtliche Einordnung in Deutschland ist die Differenzierung zwischen Altwracks – hauptsächlich Kriegsschiffen aus den beiden Weltkriegen, die wegen potenzieller Umweltrisiken geborgen werden sollen – und aktuellen Wracks, die im Rahmen einer akuten Gefahrenabwehr geborgen werden. Im ersten Fall sind umweltrechtliche Genehmigungsanforderungen zu beachten, bei denen unterschiedliche behördliche Zuständigkeiten greifen. Dagegen treffen die zuständige Gefahrenabwehrbehörden bei aktuellen Wracks die notwendigen Maßnahmen zur Gefahrenabwehr. Zur Strukturierung bietet sich eine Vierteilung der Betrachtung an: a) Umweltrecht, b) Verkehrs- und Verkehrswegerecht c) Eigentumsrecht und d) Denkmalschutzrecht. Umweltrechtlich basiert die deutsche Rechtslage auf der Umsetzung der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (2008/56/EG) und der ⁠ Wasserrahmenrichtlinie ⁠ (2000/60/EG). Wichtige gesetzliche Grundlagen sind: Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG): Verpflichtung zur umweltgerechten Entsorgung von Abfällen aus Wracks, zum Beispiel Schweröl. Grundlage für die Handhabung gefährlicher Abfälle, die bei Wrackbergungen anfallen. Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG): § 34 BNatSchG: Verträglichkeitsprüfungen bei Projekten in FFH- und Vogelschutzgebieten, einschließlich Wrackbergungen. § 44 BNatSchG: Vorschriften für besonders geschützte und bestimmte andere Tier- und Pflanzenarten. Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz (UVPG): Anforderungen an Umweltverträglichkeitsprüfungen bei Großprojekten wie der Bergung gefährlicher Wracks. b)    Verkehrs- und Verkehrswegerecht Seeaufgabengesetz (SeeAufG) § 3 SeeAufG: Maßnahmen zur Gefahrenbeseitigung einschließlich der Beseitigung von Störungen der Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs auf den Seewasserstraßen, wenn die Gefahr einen unmittelbaren Schifffahrtsbezug hat. § 1 Nr. 9a SeeAufgG: Seevermessungsdienst Bundeswasserstraßengesetz (WaStrG) § 8 Abs. 5: Maßnahmen zur Unterhaltung der Seewasserstraßen innerhalb des Küstenmeeres. Umfasst ist nur die Erhaltung der Schiffbarkeit der von der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) gekennzeichneten Schifffahrtswege, soweit es wirtschaftlich zu vertreten ist. §§ 24 ff WaStrG: Strompolizeilichen Maßnahmen im Küstenmeer. Behörden der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) haben die Aufgabe, zur Gefahrenabwehr Maßnahmen zu treffen, die nötig sind, um die Bundeswasserstraßen in einem für die Schifffahrt erforderlichen Zustand zu erhalten. § 8 Abs. 5: Maßnahmen zur Unterhaltung der Seewasserstraßen innerhalb des Küstenmeeres. Umfasst ist nur die Erhaltung der Schiffbarkeit der von der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) gekennzeichneten Schifffahrtswege, soweit es wirtschaftlich zu vertreten ist. §§ 24 ff WaStrG: Strompolizeilichen Maßnahmen im Küstenmeer. Behörden der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) haben die Aufgabe, zur Gefahrenabwehr Maßnahmen zu treffen, die nötig sind, um die Bundeswasserstraßen in einem für die Schifffahrt erforderlichen Zustand zu erhalten. c)    Eigentumsrecht an Wracks Im deutschen Recht gelten Kriegsschiffe als staatliches Eigentum. Sie behalten ihren Eigentumsstatus auch nach ihrer Versenkung, sofern nicht ausdrücklich aufgegeben. Dies entspricht der Praxis des internationalen Rechts. Im deutschen Recht gelten Kriegsschiffwracks als öffentliche Sachen im Verwaltungsgebrauch und unterliegen den allgemeinen sachenrechtlichen Vorschriften des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB). Ein Eigentumsverlust durch dessen Aufgabe gemäß § 959 BGB ist möglich, aber unüblich. Eigentumsansprüche des Deutschen Reiches an versenkten Schiffen, bestehen fort und können durch die Bundesrepublik wahrgenommen werden. Im deutschen Recht gelten Kriegsschiffe als staatliches Eigentum. Sie behalten ihren Eigentumsstatus auch nach ihrer Versenkung, sofern nicht ausdrücklich aufgegeben. Dies entspricht der Praxis des internationalen Rechts. Im deutschen Recht gelten Kriegsschiffwracks als öffentliche Sachen im Verwaltungsgebrauch und unterliegen den allgemeinen sachenrechtlichen Vorschriften des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB). Ein Eigentumsverlust durch dessen Aufgabe gemäß § 959 BGB ist möglich, aber unüblich. Eigentumsansprüche des Deutschen Reiches an versenkten Schiffen, bestehen fort und können durch die Bundesrepublik wahrgenommen werden. Private Schiffswracks können als herrenlos gelten, wenn nachweisbar ist, dass der Eigentümer keinen Bergungsanspruch mehr erhebt. Hinsichtlich privater Wracks hat Deutschland die Nairobi-Wrackbeseitigungskonvention sowie die Salvage Convention ratifiziert und deren Bestimmungen in nationales Recht umgesetzt. Die relevanten Regelungen sind im Handelsgesetzbuch (HGB) und im Seeaufgabengesetz (SeeAufgG) , insbesondere in den §§ 574 ff. HGB, verankert. Diese Paragraphen behandeln die Bergung von privaten Schiffen, sowie Verhütung oder Begrenzung von Umweltschäden bei der Bergung. d)   Denkmalschutz In Deutschland unterliegen Wracks, die älter als 100 Jahre sind und eine kulturelle oder historische Bedeutung haben, dem Denkmalschutz. Dies wird durch Landesdenkmalschutzgesetze geregelt, da der Denkmalschutz Ländersache ist. Das ⁠ UNESCO ⁠-Übereinkommen zum Schutz des Unterwasser-Kulturerbes wurde von Deutschland nicht ratifiziert. Behördliche Zuständigkeiten für Wracks in Deutschland Die Zuständigkeiten für Schiffswracks in Deutschland sind auf verschiedene Ebenen und Institutionen verteilt. Sie betreffen sowohl die Schifffahrtssicherheit als auch den Umweltschutz. Zentrale Akteure sind: Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (⁠ BMUV ⁠): Koordiniert die rechtliche Umsetzung internationaler Vereinbarungen zum Umweltschutz und ist verantwortlich für die entsprechende strategische Planung und Gesetzgebung. Umweltbundesamt (⁠ UBA ⁠): Stellt die Bund- und Länder- Monitoringdaten zu Schadstoffen und anderen Belastungen zusammen und bewertet diese federführend in Arbeitsgruppen der Bund-/Länder Arbeitsgemeinschaft Nord- und Ostsee (BLANO) und der Regionalen Meeresschutzkonventionen von HELCOM und ⁠ OSPAR ⁠ für die Umsetzung der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL). Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH): Ist nach dem Seeaufgabengesetz (§ 1 Nr. 9a SeeAufgG) für den Seevermessungsdienst in den deutschen Küstengewässern inklusive der Ausschließlichen Wirtschaftszone verantwortlich. Die Seevermessung liefert als mariner Geodatendienst aktuelle Information über Wassertiefen, was insbesondere für die Sicherheit der Seefahrt vor den deutschen Küsten wichtig ist. Sie beinhaltet die topographische Aufnahme des Meeresbodens und der Wattflächen. Das schließt die Untersuchung und Ortsbestimmung von Hindernissen, insbesondere Wracks ein. Das Vermessungsgebiet umfasst eine Fläche von etwa 57 000 km ² . Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV): Ist verantwortlich für die Sicherheit und Freihaltung der Schifffahrtswege. Sie wird im Falle von Schiffswracks tätig, sofern von ihnen eine Gefährdung für die Sicherheit und Leichtigkeit der Schifffahrt ausgeht oder mit den Wracks eine Beeinträchtigung der Verkehrswegefunktion der Bundeswasserstraßen verbunden ist. Bundesamt für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen (BADV): Ist zuständig für ehemalige bewegliche Vermögenswerte des Deutschen Reichs im Ausland und in der ⁠ AWZ ⁠. Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (⁠ BImA ⁠): Zuständig für ehemalige bewegliche Vermögenswerte des Deutschen Reichs innerhalb der 12-Meilen-Zone. Die jeweiligen Gefahrenabwehrbehörden der Länder: In deutschen Küstenländern (z. B. Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen) haben die Landesbehörden (innerhalb der 12-Meilen-Zone) die Befugnis, Maßnahmen zur Gefahrenabwehr zu treffen. Schleswig-Holsteinisches Landesverwaltungsgesetz (LVwG SH): Ermöglicht Eingriffe bei Gefahren für die öffentliche Sicherheit, einschließlich Umweltgefahren durch Wracks. Sicherheits- und Ordnungsgesetz Mecklenburg-Vorpommern (SOG MV): Befugnisse der Landesbehörden, insbesondere bei umweltgefährdenden Stoffen.

Fisch und Meeresfrüchte

Tipps für einen umweltbewussten Verzehr von Fisch und Meeresfrüchten Das sollten Sie beachten beim Kauf von Fisch und Meeresfrüchten Kaufen Sie Fisch mit ⁠Umweltsiegeln. Als besonders glaubwürdig haben sich dabei das Naturland-, das Bioland- und das Bio-Siegel erwiesen. Bevorzugen Sie Fisch und Meeresfrüchte aus nicht übernutzten Beständen, die mit ökologisch verträglichen Methoden gewonnen wurden wie beispielsweise mit Hand- und Angelleinen oder aus extensiver Teichwirtschaft Bevorzugen Sie Friedfische aus Aquakultur und Meeresfrüchte, die mit wenig oder ohne Fischmehl und -öl in ihren Futtermitteln auskommen Nutzen Sie Einkaufsratgeber, zum Beispiel von der Verbraucherzentrale oder dem WWF Machen Sie sich bewusst, dass Fisch ein Luxusprodukt ist und schränken Sie Ihren Konsum ein. Gewusst wie Fisch ist grundsätzlich gesund. Aber weltweit sind mehr und mehr Fischarten durch Überfischung in ihrem Bestand bedroht und marine Säuger, Seevögel oder Meeresschildkröten verenden häufig als Beifang. Die meisten Aquakulturen sind keine Alternative, da Fischmehle und -öle aus Wildfang verfüttert werden, wodurch ebenfalls Druck auf die Weltmeere erzeugt wird. Fische und Meeresfrüchte sind weiterhin mit Schadstoffen und immer mehr auch durch Mikroplastik belastet, wodurch der Konsum auch aus gesundheitlicher Sicht zu überdenken ist. Es gibt auch andere gute Omega-3-Quellen wie Leinsamen, Walnüsse und bestimmte Öle wie Lein- oder Hanföl. Mit Siegel einkaufen : Insbesondere das Siegel von "Naturland" kennzeichnet nachhaltig erwirtschafteten Wildfisch aus kleinen, handwerklichen und besonders vorbildlichen Fischereien. Die Siegel von "Bioland", "Naturland" und das Biosiegel weisen auf nachhaltig erwirtschafteten Zuchtfisch hin. Die häufig anzutreffenden Siegel des und des ASC für Zuchtfisch haben zwar niedrigere Standards, so gibt es z.B. weder Vorgaben zum Tierwohl beim Fang noch zu sozialen Belangen, sind aber  trotzdem nicht zertifiziertem Fisch und Meeresfrüchten  vorzuziehen. Aufschriften oder Aufdrucke wie "delfinfreundlich", "dolphin friendly", oder auch Bilder mit durchgestrichenem Delphin sind ungeschützte Kennzeichnungen, die von Firmen ohne Prüfung verwendet werden können und weder überprüfbar noch vertrauenswürdig sind. Empfehlenswerte Fisch- und Fangarten: Empfehlenswert sind Fischarten, die nicht in ihrem Bestand gefährdet sind oder bei der Zucht nicht auf Fischmehl angewiesen sind. Nutzen Sie für eine genaue Auflistung akzeptabler Arten und Fangmethoden die Einkaufsratgeber der Verbraucherzentrale und des WWF . Beachten Sie dabei auch die Unterscheidung Fangebieten, da nicht immer der Bestand eines ganzen Gebiets bedroht ist, sondern manchmal lediglich Populationen in einem Teilgebiet. Gute Alternativen sind Friedfische und Muscheln: Zum Beispiel Karpfen, Tilapia und Welse lassen sich nachhaltig züchten, da sie mit sehr wenig oder gar keinem Fischmehl- und -öl-Zusatz im Futter auskommen. Dabei ist darauf zu achten, dass sie aus europäischer Zucht stammen, um die Klimabelastung aus Transportwegen zu minimieren. Auch Muscheln sind eine gute Alternative zu fischfressenden Zuchtfischen. Sie weisen den kleinsten ökologischen Fußabdruck auf, da sie als Filtrierer alle benötigten Nährstoffen selbst aus dem Umgebungswasser aufnehmen. Was Sie noch tun können: Kaufen Sie im Supermarkt nur Fisch und Meeresfrüchte, deren Herkunft und Fangmethode auf der Verpackung gekennzeichnet ist. Erfragen Sie diese Informationen bei Frischfisch an der Theke, falls diese Informationen nicht erkenntlich sind. Beachten Sie unsere Tipps zu Biolebensmitteln . Beachten Sie unsere Tipps zu Lebensmittelverschwendung . Essen Sie Fisch bewusst und probieren Sie auch vegetarische Alternativen aus. Beachten Sie dazu auch unsere Tipps zu klima- und umweltfreundlicher Ernährung . Hintergrund Weltweit gelten 37 Prozent der kommerziell genutzten Fischbestände als überfischt und weitere 50 Prozent als maximal genutzt (FAO 2024). Obwohl das Ziel der EU-Politik darin bestand, bis 2020 alle Bestände wiederherzustellen, werden im Nordost-Atlantik inklusive der Nordsee immer noch 32 Prozent der Bestände überfischt. Besonders dramatisch gestaltet sich die Situation in der Ostsee: von acht Fischbeständen, zu denen Daten vorliegen, befinden sich sechs außerhalb sicherer biologischer Grenzen, darunter auch Hering und Dorsch. Der Begriff Fischbestand wird dabei als Gesamtmasse einer Fischereiressource definiert. Solche Bestände werden normalerweise anhand ihres Standorts identifiziert. Laut WWF gehen etwa 40 Prozent des weltweiten Fischfangs  ungewollt in Netz. Die Beifangmenge ist abhängig von der Fangmethode und besonders hoch bei der Grundschleppnetzfischerei auf bodenlebende Arten, wie Schollen, Seezungen oder Garnelen. Zusätzlich sind Nichtzielarten wie Meeressäuger betroffen, die mitgefangen werden. Sie werden meist tot oder sterbend zurück ins Meer geworfen (DAVIES RWD et al. 2009)So werden nach Angaben der Internationalen Walfangkommission beispielsweise jährlich circa 650.000 Robben, Delfine und Wale beigefangen (WCL 2022). Damit sterben heute durch Beifang mehr Wale pro Jahr als zur Blütezeit des kommerziellen Walfangs. Laut der ⁠ OSPAR ⁠-Kommission zum Schutz der Meeresumwelt des Nordostatlantiks ist die Fischerei weiterhin eine der Hauptverursacher von Schäden an marinen wie Seeberge, Seegraswiesen oder Korallenriffe (OSPAR QSR 2023). Auch die Fischzucht (Aquakultur) trägt zur Überfischung bei: Um Fisch aus Aquakultur zu züchten, wird zusätzlich Wildfisch gefangen und verfüttert. Jährlich werden circa 20 Prozent der weltweiten Fänge zu Fischmehl und -öl verarbeitet (FAO 2018). Für die "Produktion" von nur einem Kilo Lachs können bis zu drei Kilo Fischmehl oder Fischöl nötig sein. Nach Angaben von Fischereiexperten wären 90 Prozent der Fische, die für die Herstellung von Fischmehl gefangen werden, für den menschlichen Verzehr geeignet (Cashion et al. 2017). Außerdem nehmen diese Futterfische (kleine bis mittelgroße pelagische Fischarten wie Sardinen, Sardellen oder Hering) eine wichtige Rolle in der Nahrungskette ein und sind eigentlich Hauptnahrungsquelle für Fische, Seevögel und Meeressäuger (Oceancare 2021). Aquakulturen können große Umweltschäden verursachen, wenn Chemikalien, Kunststoffabfälle, Nahrungsreste, Fischkot und Antibiotika aus den offenen Netzkäfigen in die Flüsse und Meere gelangen. Da die rasant wachsende Aquakultur viel Fläche in den Küstenregionen tropischer und subtropischer Länder vereinnahmt,  kommt es zu sozialen Konflikten. Weiterhin werden durch den Bau von Zuchtanlagen wertvolle Lebensräume wie Mangrovenwäldern verloren. Laut Schätzungen der FAO (2018) sind seit 1980 3,6 Millionen Hektar Mangrovenwälder weltweit verloren gegangen, ein wesentlicher Grund dafür sind Shrimpzuchten. Weiterhin sterben jährlich Millionen von Zuchtfischen infolge schlechter Haltungsbedingungen. Mittlerweile ist unbestritten, dass Fische fähig sind, zu leiden und Schmerz zu empfinden. Und doch sind Zuchtfische die am wenigsten geschützten Nutztiere (Oceancare 2021). Quellen: Cashion T., Le Manach F., Zeller D., Pauly D. 2017. Most fish destined for fishmeal production are food-grade fish. Https://doi.org/10.1111.faf.12209 FAO 2022. The State of World Fisheries and Aquaculture. Towards Blue Transformation. Rome, FAO. FAO 2018. The state of world fisheries and aquaculture: Meeting the sustainable development goals. Licence: CC BY-NC-SA 3.0 IGO. Rome: FAO. DAVIES RWD, et al. 2009. Defining and estimating global marine fisheries bycatch. Marine Policy, doi:10.1016/j.marpol.2009.01.003Oceancare 2021. Überfischung: Wildfisch als Fischfutter in Aquakulturen – Schweizer Detailhändler im Vergleich OSPAR QSR 2023: https://oap.ospar.org/en/ospar-assessments/quality-status-reports/qsr-2023/ WLC 2022

DAM Schutz und Nutzen: Konzepte zur Sanierung konventioneller Munitionsaltlasten in Nord- und Ostsee, Vorhaben: Munition im Meer: Analyse, Toxizität und Risikobewertung für die Umwelt und den Menschen

Das Projekt "DAM Schutz und Nutzen: Konzepte zur Sanierung konventioneller Munitionsaltlasten in Nord- und Ostsee, Vorhaben: Munition im Meer: Analyse, Toxizität und Risikobewertung für die Umwelt und den Menschen" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt. Es wird/wurde ausgeführt durch: Christian-Albrechts-Universität zu Kiel - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein- Campus Kiel, Institut für Toxikologie und Pharmakologie für Naturwissenschaftler.

Klimaforschung mit China - Reaktion schädlicher DInoflagellaten auf den Klimawandel (ReHaDiCC)

Das Projekt "Klimaforschung mit China - Reaktion schädlicher DInoflagellaten auf den Klimawandel (ReHaDiCC)" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt. Es wird/wurde ausgeführt durch: Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung.

„Schatzsuche“ zwischen Schlick und Schill: Auf der Spur der verborgenen roten Bohnen

Norden/Norderney. Bei Tabea Graupe und Magdalena Hofherr kommen regelmäßig eimerweise Muscheln auf den Tisch. Statt Heißhunger auf Meeresfrüchte treibt die beiden jungen Nachwuchsforscherinnen ihr Wissensdurst an: Im Rahmen ihres freiwilligen ökologischen Jahres (FÖJ) beim Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten und Naturschutz (NLWKN) nehmen sie die Entwicklung der Muschelpopulation im Wattenmeer unter die Lupe. Eine Reportage. Bei Tabea Graupe und Magdalena Hofherr kommen regelmäßig eimerweise Muscheln auf den Tisch. Statt Heißhunger auf Meeresfrüchte treibt die beiden jungen Nachwuchsforscherinnen ihr Wissensdurst an: Im Rahmen ihres freiwilligen ökologischen Jahres (FÖJ) beim Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten und Naturschutz (NLWKN) nehmen sie die Entwicklung der Muschelpopulation im Wattenmeer unter die Lupe. Eine Reportage. Wer mit der Fähre auf die Insel reist, nimmt meist ein paar Tage später etwas mit zurück. Erinnerungen, Sand in den Schuhen, – und manchmal auch die ein oder andere Muschel. Für Magdalena Hofherr und Tabea Graupe sind es an diesem wolkenlosen, aber noch nicht wirklich warmen Frühsommertag gleich 3.481 Exemplare der Baltischen Plattmuschel . Aber das wird sich erst später zeigen. Sechsmal im Jahr setzen die FÖJlerinnen des NLWKN-Probenahmestützpunkts Norden zusammen mit ihren Kolleginnen und Kollegen von Norddeich aus nach Norderney über. Dort werfen sie einen tieferen Blick auf das, was für hunderttausende Inselgäste jährlich meist verborgen unter der Oberfläche schlummert. Statt Badetuch und Sonnencreme haben sie dabei vor allem Siebe, Eimer und jede Menge leere Behälter im Gepäck. Auf schlickigem Grund geht es diesmal in Sichtweite des markanten ziegelsteinroten Norderneyer Leuchtturms Schritt für Schritt raus ins Watt. „Sauber bleibt hier heute keiner“, zwinkert Magdalena Hofherr ihrer nur wenig älteren Kollegin zu, während sie das kleine graue GPS-Gerät in der Hand nicht aus den Augen lässt. Ein paar Meter Schlick, dann wieder festeres Watt. Das Ziel der mit zahlreichen Kunststoffbehältern beladenen Gruppe liegt trotz Ebbe noch verborgen, aber das wird sich gleich ändern: Eigentlich sieht hier dabei zwar alles ziemlich ähnlich aus. Dennoch steuert die 19-Jährige, die aus der Nähe von Regensburg stammt und die Nordsee früher nur aus dem Urlaub kannte, geradewegs auf eine Position knapp 250 Meter vor der Norderneyer Südküste zu. Am Ziel angekommen, drückt Hofherr einen der mitgebrachten, armlangen Kunststoffzylinder behutsam in den noch leicht mit Wasser bedeckten Wattboden. Ein paar schnelle Spatenhiebe, um das Herauslösen zu erleichtern, ein langgezogenes Schmatzen – dann taucht der inzwischen randvoll mit Sedimenten gefüllte Behälter wieder auf. Insgesamt zehn dieser knapp 30 Zentimeter im Watt zu versenkenden „Stecher“ stehen heute auf dem Plan. Zehnmal heißt es damit in den kommenden zweieinhalb Stunden für Magdalena Hofherr und Tabea Graupe: Einstechen, entnehmen, im Priel spülen und den von Schlick befreiten Inhalt der milchig weißen Kunststoffbehälter – kleine Muscheln, Würmer, Schnecken und Krebstiere – in Gefäße verpacken. Lebewesen wie die Baltische Plattmuschel zum Beispiel. Der Lateiner nennt sie Macoma balthica – im Volksmund ist sie wegen ihres Aussehens auch als rote Bohne ein Begriff. Biologen sprechen bei ihr und ähnlichen Lebewesen übergreifend vom sogenannten Makrozoobenthos. „Das sind all jene wirbellose Organismen, die im und auf dem Sediment in Gewässern leben und dabei größer als einen Millimeter sind“, erklärt Tabea Graupe den etwas sperrigen Fachbegriff, während sie mit einer Pinzette ein weiteres millimetergroßes Würmchen aus dem mitgebrachten Sieb „operiert“. Die 20-Jährige stammt aus der Nähe von Frankfurt am Main. Nach dem International Baccalaureate hatte sie sich vergangenes Jahr wie Magdalena Hofherr für einen Freiwilligendienst an der Nordsee beworben. Jetzt kniet sie vor dem Hintergrund des auflaufenden Wassers im Norderneyer Watt, von Kopf bis Fuß mit Schlick beschmiert – und lacht. Wie ihre Kollegin Magdalena Hofherr will Tabea Graupe der Natur auch nach dem FÖJ treu bleiben: Die 20-Jährige wird im Oktober ein Studium der Umweltingenieurswissenschaften beginnen (Bild: Tyedmers/NLWKN). Die von den Forschern des NLWKN genutzten „Stecher“ haben einen Durchmesser von knapp 15 Zentimetern. Ihr Inhalt gibt Aufschluss über die Entwicklung der Tierwelt unter der Oberfläche (Bild: Tyedmers/NLWKN). Detektivarbeit mit Lupe und Pinzette Detektivarbeit mit Lupe und Pinzette Szenenwechsel: Nur einen Tag später herrscht im Probenahmestützpunkt des Landesbetriebs in Norden buchstäblich dicke Luft. Während sich Hofherr und Graupe konzentriert über ihre Mitbringsel aus dem Watt beugen, liegt auf dem angrenzenden Flur bereits seit den frühen Morgenstunden ein unverkennbarer, leicht miefiger Geruch in der Luft. „Es bleibt halt nicht lange verborgen, wenn wir mal wieder draußen waren“, lacht Magdalena Hofherr. Die Bayerin, die nach dem Ende ihres FÖJ in wenigen Wochen ein Studium der Forstwirtschaft antreten wird, hat gerade die mitgebrachten Proben von letzten Schlickresten und dem sogenannten Schill befreit – ein marines Sediment, das vor allem aus abgestorbenen und zerriebenen Muschel- und Schneckenschalen besteht. In den kommenden Stunden und Tagen wird sie nun zusammen mit Tabea Graupe und den Kollegen des Aufgabenbereichs „Flussgebietsmanagement Übergangs- & Küstengewässer“ des NLWKN anhand der vor Norderney entnommenen Proben umfangreiche Untersuchungen zur Bestimmung der Gewässergüte durchführen. „Es geht darum, die räumliche Verteilung und die zeitliche Entwicklung der Fauna im Wattboden zu erfassen und Veränderungen der Zusammensetzung der mitgebrachten Proben festzuhalten. In Summe erhoffen wir uns ein besseres Verständnis davon, wie sich natürliche und durch den Menschen verursachte Veränderungen in diesem besonderen Lebensraum auswirken“, so NLWKN-Biologe Lukas Harwick. Dafür wird in Norden heute und in den kommenden Tagen fleißig weiter gespült, vorsortiert und untersucht. Die Tiere werden dabei von den Nachwuchsforscherinnen und den Biologen des Landesbetriebs per Binokular und Mikroskop taxonomisch bestimmt. In einer Petrischale sammeln sich derweil immer mehr der noch sehr jungen, nur knapp ein bis zwei Millimeter großen „roten Bohnen“ vom Vortag. Inzwischen in Ethanol eingelegt, wird über verschiedene Schritte hinweg in den kommenden Tagen noch ihre Biomasse erhoben werden. Anhand der vorgenommenen Zählungen und entsprechender Hochrechnungen ermitteln die beiden FÖJlerinnen später, dass sich an der Entnahmestelle im Norderneyer Watt zum Zeitpunkt der Probenahme alleine rund 19.183 Individuen dieser Art pro Quadratmeter tummeln müssen. Damit ist ihre Dichte in diesem Jahr besonders hoch. Hintergrund ist ein starker Larvenfall dieser Muschelart. „Insgesamt weisen viele Arten im dynamischen Lebensraum Wattenmeer aufgrund der hier vorhandenen extremen und schwierigen Lebensbedingungen allerdings oft starke Schwankungen in den Bestandszahlen auf“, weiß Biologe Lukas Harwick. Für die 3.481 entnommenen Muscheln endet die Reise hier – sie leisten einen wichtigen Beitrag für die Forschung. Für Tabea Graupe und Magdalena Hofherr geht sie ab September mit dem Studium und einem neuen Lebensabschnitt weiter.

Human urinary arsenic species, associated exposure determinants and potential health risks assessed in the HBM4EU Aligned Studies

The European Joint Programme HBM4EU coordinated and advanced human biomonitoring (HBM) in Europe in order to provide science-based evidence for chemical policy development and improve chemical management. Arsenic (As) was selected as a priority substance under the HBM4EU initiative for which open, policy relevant questions like the status of exposure had to be answered. Internal exposure to inorganic arsenic (iAs), measured as Toxic Relevant Arsenic (TRA) (the sum of As(III), As(V), MMA, DMA) in urine samples of teenagers differed among the sampling sites (BEA (Spain) > Riksmaten adolescents (Sweden), ESTEBAN (France) > FLEHS IV (Belgium), SLO CRP (Slovenia)) with geometric means between 3.84 and 8.47 mikrog/L. The ratio TRA to TRA + arsenobetaine or the ratio TRA to total arsenic varied between 0.22 and 0.49. Main exposure determinants for TRA were the consumption of rice and seafood. When all studies were combined, Pearson correlation analysis showed significant associations between all considered As species. Higher concentrations of DMA, quantitatively a major constituent of TRA, were found with increasing arsenobetaine concentrations, a marker for organic As intake, e.g. through seafood, indicating that other sources of DMA than metabolism of inorganic As exist, e.g. direct intake of DMA or via the intake of arsenosugars or -lipids. Given the lower toxicity of DMA(V) versus iAs, estimating the amount of DMA not originating from iAs, or normalizing TRA for arsenobetaine intake could be useful for estimating iAs exposure and risk. Comparing urinary TRA concentrations with formerly derived biomonitoring equivalent (BE) for non-carcinogenic effects (6.4 mikrog/L) clearly shows that all 95th percentile exposure values in the different studies exceeded this BE. This together with the fact that cancer risk may not be excluded even at lower iAs levels, suggests a possible health concern for the general population of Europe. © 2023 The Authors

HBM4EU-MOM: Prenatal methylmercury-exposure ontrol in five countries through suitable dietary advice for pregnancy - Study design and characteristics of participants

Background Seafood is a major source of vital nutrients for optimal fetal growth, but at the same time is the main source of exposure to methylmercury (MeHg), an established neurodevelopmental toxicant. Pregnant women must be provided with dietary advice so as to include safely fish in their diet for nutrition and mercury control. The aim of this work is to present the design of a multicentre randomized control trial (RCT), which combines human biomonitoring (HBM) with dietary interventions using seafood consumption advice to pregnant women for MeHg control, and to collect information about other possible sources of exposure to mercury. It also presents the materials developed for the implementation of the study and the characteristics of the study participants, which were self-reported in the first trimester of pregnancy. Methods The "HBM4EU-MOM" RCT was performed in the frame of the European Human Biomonitoring Initiative (HBM4EU) in five coastal, high fish-consuming European countries (Cyprus, Greece, Spain, Portugal and Iceland). According to the study design, pregnant women (>/= 120/country, </= 20 weeks gestational age) provided a hair sample for total mercury assessment (THg) and personal information relevant to the study (e.g., lifestyle, pregnancy status, diet before and during the pregnancy, information on seafood and factors related to possible non-dietary exposures to mercury) during the first trimester of pregnancy. After sampling, participants were randomly assigned to "control" (habitual practices) or "intervention" (received the harmonized HBM4EU-MOM dietary advice for fish consumption during the pregnancy and were encouraged to follow it). Around child delivery, participants provided a second hair sample and completed another tailored questionnaire. Results A total of 654 women aged 18-45 years were recruited in 2021 in the five countries, primarily through their health-care providers. The pre-pregnancy BMI of the participants ranged from underweight to obese, but was on average within the healthy range. For 73% of the women, the pregnancy was planned. 26% of the women were active smokers before the pregnancy and 8% continued to smoke during the pregnancy, while 33% were passive smokers before pregnancy and 23% remained passively exposed during the pregnancy. 53% of the women self-reported making dietary changes for their pregnancy, with 74% of these women reporting making the changes upon learning of their pregnancy. Of the 43% who did not change their diet for the pregnancy, 74% reported that their diet was already balanced, 6% found it difficult to make changes and 2% were unsure of what changes to make. Seafood consumption did not change significantly before and during the first trimester of pregnancy (overall average â Ì8 times per month), with the highest frequency reported in Portugal (>/= 15 times per month), followed by Spain (>/= 7 times per month). During the first-trimester of pregnancy, 89% of the Portuguese women, 85% of the Spanish women and <50% of Greek, Cypriot and Icelandic women reported that they had consumed big oily fish. Relevant to non-dietary exposure sources, most participants (>90%) were unaware of safe procedures for handling spillage from broken thermometers and energy-saving lamps, though >22% experienced such an incident (>1 year ago). 26% of the women had dental amalgams. â Ì1% had amalgams placed and â Ì2% had amalgams removed during peri-pregnancy. 28% had their hair dyed in the past 3 months and 40% had body tattoos. 8% engaged with gardening involving fertilizers/pesticides and 19% with hobbies involving paints/pigments/dyes. Conclusions The study design materials were fit for the purposes of harmonization and quality-assurance. The harmonized information collected from pregnant women suggests that it is important to raise the awareness of women of reproductive age and pregnant women about how to safely include fish in their diet and to empower them to make proper decisions for nutrition and control of MeHg, as well as other chemical exposures. © 2023 The Authors

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