Das Projekt "Erfassung und Dokumentation der genetischen Vielfalt der Meerforelle (Salmo trutta trutta) in Deutschland" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Koblenz-Landau, Abteilung Landau durchgeführt. Ziel dieser Erhebung ist die genetische Charakterisierung von Populationen der Meerforelle (Salmo trutta trutta) aus verschiedenen, in die Nord- und Ostsee entwässernden Flusseinzugsgebieten. Es sind je 30-50 Individuen aus 20 verschiedenen Beständen zu beproben. Auf Grundlage der gewonnenen Informationen sollen geeignete Maßnahmen zur Aufrechterhaltung und nachhaltigen Nutzung der genetischen Ressourcen fachlich abgeleitet und die erhobenen Daten in der AGRDEU-Datenbank des Auftraggebers dokumentiert werden.
Das Projekt "Wissenschaftliche Untersuchungen zur Begleitung und Erfolgskontrolle der Wiedereinbürgerung von Großsalmoniden in Brandenburg" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Binnenfischerei e.V., Potsdam-Sacrow durchgeführt. Zielstellung: Die Hauptziele des Projektes bestanden auch im Jahr 2014 in der Fortführung der wissenschaftlichen Begleitung des Besatzes und des Besatzmanagements, im Monitoring der Laichfischrückkehr sowie in der fachlichen Unterstützung beim Aufbau und Betrieb der Erbrütungsanlage Silmersdorf. Darüber hinaus sollte durch den Aufbau videooptischer Kontrollstationen eine automatische Erfassung aufsteigender Laichfische erprobt werden.
Material und Methoden: Der Besatz der durch Flossenschnitt markierten Lachse erfolgte wie bereits in den Vorjahren überwiegend vom Boot aus, wohingegen die Meerforellen-Brütlinge mit Unterstützung zahlreicher regionaler Angler manuell in geeigneten Gewässerstrecken verteilt wurden. Das wöchentliche Rückkehrer-Monitoring wurde mittels Elektrofischerei in ausgewählten Vergleichsstrecken fortgesetzt. Gefangene Laichfische wurden mit 'floytags' individuell markiert, um sie bei Wiederfängen leichter erkennen zu können.
Die videooptischen Kontrollstationen wurden in Perleberg (Stepenitz), Bad Liebenwerda (Schwarze Elster) und Elsterwerda (Pulsnitz) errichtet. Sie basieren auf den Erfahrungen zum Meerforellen-Monitoring in Mecklenburg-Vorpommern (u. a. Hellbach; vgl. HANTKE 2013).
Ergebnisse: Im Stepenitz-System wurden insgesamt 109.000 Meerforellen-Brütlinge besetzt, von denen erstmalig bereits 89.000 aus der Erbrütungsanlage in Silmersdorf stammten. Neben ca. 47.400 halbjährigen Junglachsen vom SkjernÄ (Dänemark) konnten außerdem erstmalig auch 6.600 Lachs-Brütlinge aus eigener Erbrütung besetzt werden. In die Pulsnitz kamen ca. 15.000 halbjährige Junglachse vom Lagan-Stamm (Schweden), die in Sachsen erbrütet und aufgezogen wurden.
Aufgrund fehlender Herbst-Niederschläge und geringer Abflüsse war das Laichfisch-Monitoring in der Stepenitz erneut mit einem Rückgang der Fangzahlen verbunden. Insgesamt wurden 13 Lachse sowie 56 Meerforellen gefangen. Einsetzende Niederschläge zum Jahresende führten jedoch im Januar 2015 noch zu einem verspäteten Aufstieg weiterer nicht erfasster Tiere, wie etliche Laichgruben im Stadtgebiet von Perleberg zeigten.
Von den gefangenen Fischen waren neun Meerforellen mit Transpondern versehen, die sie bei der Passage der Fischwanderhilfe in Geesthacht erhielten.
Im Flusssystem der Schwarzen Elster konnte erneut kein Fangnachweis getätigt werden, was ebenfalls an den geringen Abflüssen, der verspäteten Öffnung der Wehre sowie ausgeprägten Gewässerunterhaltungsmaßnahmen gelegen haben könnte. Hier können die installierten videooptischen Kontrollstationen u. U. bessere Informationen liefern.
Erste Anlagen-Prüfungen für den Standort Perleberg deuten auf eine weit höhere Aufstiegszahl hin. Eine vollständige Auswertung der Aufnahmen erfolgt 2015.
Das Projekt "Wanderfischprogramm Sachsen-Anhalt" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Binnenfischerei e.V., Potsdam-Sacrow durchgeführt. Zielstellung: Nach dem Erstnachweis aufsteigender Lachse im November 2011 sowie ebenfalls erfolgreicher Aufstiegssaisons in den Jahren 2012 und 2013 sollten das Rückkehrer-Monitoring in der Nuthe fortgeführt und im Jeetze-System erste Kontrolluntersuchungen auf Laichfische vorgenommen werden. Neben dem Management der Besatzmaßnahmen in beiden Projektgebieten war zudem die natürliche Reproduktion an den registrierten Lachs-Laichplätzen in der Nuthe zu prüfen.
Material und Methoden: Das Rückkehrer-Monitoring erfolgte in beiden Projektgebieten von Anfang Oktober bis Ende Dezember jeweils wöchentlich in zuvor festgelegten Vergleichsstrecken mittels Elektrofischerei. Auch die Untersuchungen zum Reproduktionserfolg im Frühsommer wurden mittels Elektrofischerei durchgeführt, wobei die Untersuchungsstrecken ca. 50 - 100 m um die gefundenen Laichplätze betrugen.
Der Besatz der Lachse erfolgte im Herbst überwiegend vom Boot aus, wohingegen die Meerforellen-Brütlinge im Frühjahr mit Unterstützung zahlreicher Angler aus den regionalen Vereinen manuell in den geeigneten Gewässerstrecken verteilt wurden.
Ergebnisse: Im Nuthe-System wurden erneut jeweils ca. 10.000 halbjährige, durch Flossenschnitt markierte Lachse sowie Meerforellen-Brütlinge besetzt. Hierbei stammten die Meerforellen erstmalig aus dem brandenburgischen Stepenitz-System. Durch die Kontrolle der im Herbst 2013 gefundenen Laichareale konnte der Nachweis einer erfolgreichen natürlichen Lachs-Reproduktion an mehreren Stellen und somit auch die Schließung des natürlichen Fortpflanzungszyklus bestätigt werden. Aufgrund fehlender Herbst-Niederschläge und geringer Abflüsse war in der Nuthe mit je acht Lachsen und Meerforellen der Nachweis aufsteigender Laichfische im Vergleich zu den Vorjahren etwas geringer. Neben der weiteren Beteiligung am Gewässerentwicklungskonzept (GEK) 'Nuthe' war das IfB zudem auch in die Fortführung des Projektes 'Laichhabitat Buschmühle' einbezogen.
Das Jeetze-System wurde erneut mit ca. 30.000 Meerforellen-Brütlingen besetzt. Im Zuge des ersten Rückkehrer-Monitorings konnte hier am 15.10.2014 im Stadtgebiet von Salzwedel der erwartete Erstnachweis von aufsteigenden Laichfischen erbracht werden. Insgesamt gelang der Nachweis von sechs Laichfischen, wobei Anglerfänge noch eine weit höhere Zahl vermuten lassen. Festgestellte Laichgruben belegten zudem deren erste natürliche Reproduktion.