Das Projekt "Schalllängsdämmung im Mehrgeschoss-Holzbau (F-1999/05)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Fenstertechnik durchgeführt. Die Schalldämmung zwischen zwei Räumen hängt nicht nur von der unmittelbaren Übertragung über das trennende Bauteil ab, sondern auch von der Schalllängsleitung über Nebenwege oder flankierende Bauteile. Das resultierende Schalldämmmaß R w zwischen zwei Räumen setzt sich aus der energetischen Summe der direkten Schalldämmmaße und aller an der Übertragung beteiligter Flankendämmmaße unter Berücksichtigung der Anschlüsse zusammen. Die zukünftige europäische Normung (EN 12354-1) schreibt für die Berechnung der Schalldämmung zwischen zwei Räumen die rechnerische Berücksichtigung der Längsschalldämmmaße einschließlich der Knoten- oder Stoßstellendämmmaße vor. Ziel dieser Untersuchung ist es, für die Betrachtung der Schallausbreitung im mehrgeschossigen Holzbau, d.h. für neben- oder übereinanderliegende Wohnungen, für die die Mindestanforderungen nach DIN 4109 gültig sind, die Zusammenhänge im Kontext der neuen europäischen Rechenverfahren zu klären. Die durchgeführten Untersuchungen an Holzständerwänden stellen unter anderem Eingangsdaten für eine Beurteilung der Längsschalldämmung im Holzbau nach dem europäischen Rechenverfahren zur Verfügung. Untersucht wurden Konstruktionen mit unterschiedlicher Dämmung und Beplankung, Holzständerwerk und Vorsatzschalen im Labor und am Bau. Anschlussvarianten einer Trennwand an die Außenwand wurden messtechnisch untersucht. Um die Längsschallübertragung elementierter Holzständerwände zu untersuchen, wurde eine Prüfanordnung als T-Stoß konzipiert. Untersucht wurden verschiedene durchgehende und getrennte Varianten der Wand mit und ohne Anschluss an den Trennwandstummel im Prüfstand. Messungen ohne Trennwandanschluss dienten zur Ermittlung der Längsschalldämmung, die Messungen mit Anschluss an eine Trennwand sollten zeigen, wieweit der Anschluss, also die Stoßstelle, Einfluss auf die Flankenschalldämmung hat. Die gesammelten Messwerte stellten die Eingangsdaten zur Beurteilung der Längsschalldämmung im Holzbau nach dem europäischen Rechenverfahren dar. Berechnungsbeispiele nach dem Rechenverfahren der DIN EN 12354-1 zeigen anhand einzelner geprüfter Anschlusssituationen den Einfluss der Übertragungswege auf die resultierende Schalldämmung zwischen zwei Räumen.