Das Projekt "Ermittlung der technischen und wirtschaftlichen Randbedingungen für den Einsatz von Membranbioreaktoren in Altpapier verarbeitenden Betrieben" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Papiertechnische Stiftung München durchgeführt. Das Ziel des Forschungsvorhabens ist es, die technischen und wirtschaftlichen Randbedingungen für den Einsatz der Membranbiologie zur Reinigung von Abwässern aus der Papierindustrie zu ermitteln. Insbesondere sollen Erkenntnisse über den Einsatz in kalkabscheidenden Abwässern von Altpapier verarbeitenden Betrieben gewonnen und die sich daraus ergebenden spezifischen Bemessungswerte (spez. Membranfläche m2/l h) und Kosten (EURO/m3 Abwasser) abgeleitet werden. Anhand der Ergebnisse soll eine technischer und wirtschaftlicher Verfahrensvergleich von konventionellen Belebungsanlagen und Membranbelebungsanlagen erstellt werden, unter Berücksichtigung der verringerten Abwasserabgabe. Dies umfasst auch die reduzierte Frischwasserentnahme durch Wiederverwendung des gereinigten Abwasser. Strenger werdende Auflagen sowie die Europäische Rahmenrichtlinie Wasser (EU-WRRL) zur Einleitung von Abwasser stellen zunehmend höhere Anforderungen an die Abwasserreinigungsverfahren. Diese können durch die bestehenden Reinigungssysteme nur bedingt mit sehr hohem technischen und wirtschaftlichen Aufwand erfüllt werden. Darüber hinaus ist die Möglichkeit, gereinigtes Abwasser in den Produktionsprozess zurückzuführen, eingeschränkt oder nicht möglich. Dies stellt vor allem für die KMU einen erheblichen Kostenfaktor und Wettbewerbsnachteil dar. Zum aktuellen Zeitpunkt liegen die Aufwendungen für Frischwasserentnahme/-aufbereitung, Abwasserabgabe, Kosten für Abwasserreinigung und Schlammentsorgung bei rund 15-80 EURO/t Produkt und damit bei etwa 2-15 Prozent der derzeitigen Papierpreise (Stand: Oktober 2001). In Verbindung mit einer Wasserrückführung, d.h. Verringerung des Frischwasserbedarfs, könnten die Aufwendungen für die Wasser-/Abwasserbehandlung insgesamt verringert werden. Durch Rückführung von membrangereinigten Abwassers in den Produktionskreislauf ist eine weitere Reduzierung des Frischwasserbedarfs auch bei anspruchsvolleren Sortenprogrammen möglich Die Membranbiologie ermöglicht damit eine weitere Einengung der Wasserkreisläufe und ist für die Papierindustrie von großer ökonomischer und ökologischer Relevanz. Die damit erreichbare Kosteneinsparung ist vor allem für kleine und mittlere Unternehmen von großer wirtschaftlicher Bedeutung.