Das Projekt "Untersuchungen zur Minimierung des Deckschichtwiderstandes bei der membrantechnischen Abtrennung von Protein, am Beispiel von Proteinen aus Kartoffelfruchtwasser" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fraunhofer-Institut für Lebensmitteltechnologie und Verpackung, Institut an der Technischen Universität München durchgeführt. Hohe biologische Belastungen von Abwaessern aus der Lebensmittelindustrie werden haeufig durch Proteine verursacht. Hinsichtlich der Weiterverarbeitung zu hoeherwertigen Produkten bietet deren Abtrennung durch Membrantrennverfahren Vorteile (Moeglichkeit, natives Protein zu gewinnen) gegenueber konventionellen Verfahren. Zum Teil arbeitet man mit dieser verfahrenstechnischen Alternative bereits wirtschaftlich (zB Abtrennung von Molkenprotein), zT erzielt man noch zu geringe stationaere Durchflussraten, so dass die erforderliche Membranflaeche zu hohe Investitionskosten bedingt (Kartoffelprotein aus Abwasser der Staerkeindustrie). Ablagerungen auf der Membranoberflaeche bilden die Hauptursache fuer die Durchflussreduzierung, Strategien zur Vermeidung, bzw Begrenzung dieser Ablagerungen befassen sich bisher fast ausschliesslich mit den Ueberstroemungsbedingungen, der Membranauswahl und den Reinigungstechniken. Gegenstand des vorgestellten Projektes ist der Einfluss der Struktur der Ablagerungen auf deren Abtragbarkeit und die Parameter, die diese Struktur bestimmen. Insbesondere soll untersucht werden, wie sich Einflussgroessen, die sich aus vorhergehenden Prozessschritten ergeben, wie ph-Wert, Salzkonzentration und Grad thermischer Denaturierung auf die Stabilitaet der Ablagerungen und damit auf die Durchflussraten auswirken. Aus den Ergebnissen sollen Vorschlaege abgeleitet werden, die eine abwassertechnische Optimierung des Kartoffelstaerkeprozesses und eine Erhoehung der Wertschoepfung durch Nebenprodukte mit Hilfe von Membrantrennverfahren zum Ziel haben.
Das Projekt "Glyoxylsaeureester-Monomer als Vorprodukt eines Phosphatersatzstoffes in Waschmitteln" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Graz, Institut für Thermische Verfahrenstechnik und Umwelttechnik durchgeführt. Glyoxylsaeuremethylester (GME) ist der monomere Baustein fuer ein Polymer, das in Waschmitteln als Ersatzstoff fuer Polyphosphate eingesetzt werden kann (sog. Polycarboxylate). Dieses Polymer ist im alkalischen Milieu (waehrend des Waschvorgangs) stabil und zerfaellt im neutralen bzw. sauren Bereich in die Monomere, die leicht biologisch abbaubar sind. Die Herstellung von GME erfolgt ueber die umweltfreundliche Ozonolyse-Technologie ueber die Stufe des Glyoxylsaeuremethylester-Hemiacetals (GMHA), welches in der Chemie Linz in grosstechnischem Massstab hergestellt wird. Bei der Herstellung von GME aus GMHA entsteht als Reaktionsprodukt lediglich Methanol, das wiederum in den Herstellungsprozess von GMHA zurueckgefuehrt werden kann.
Das Projekt "Ein Expertensystem zur Unterstuetzung der Verfahrensauswahl bei der Reinigung industrieller Abwaesser" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Wien, Institut für Verfahrenstechnik, Brennstofftechnik und Umwelttechnik durchgeführt. Ziel dieses Forschungsprojektes ist die Erstellung eines Softwarepaketes mit umfangreichen Datenbanken, das die Auswahl von Verfahren und deren Verschaltungen zu Hybridprozessen zur Reinigung von industriellen Abwaessern durch Expertenwissen erleichtern soll. Unter Hybridprozessen versteht man die sinnvolle Kombination moderner Verfahren mit bewaehrten Prozessen. Zur Formulierung eines Aufarbeitungsweges fuer das Abwasser sollen dabei alle Verfahren, die zum Zeitpunkt der Fertigstellung Stand der Technik sind, zur Verfuegung stehen. Besondere Aufmerksamkeit soll der Recyclingfaehigkeit der einzelnen Schadstoffe bzw Abwasserkomponenten gewidmet werden. Grundvoraussetzungen fuer die Praxistauglichkeit sind einerseits die Verarbeitung ungleichmaessiger Abwasserstroeme, die durch Vorsehen geeigneter Rechenmodelle zur Simulation dynamischer Systeme im Programm implementiert wird, und andererseits die Kompatibilitaet dieses Expertensystems zu Prozessimulationsprogrammen, die durch geeignete Schnittstellen gesichert ist. Das so entstandene Softwarepaket soll vor allem Klein- und Mittelbetriebe unterstuetzen, die gesetzlich vorgeschriebenen Umweltstandards auf moeglichst kostenguenstigen Weg zu erreichen und ihre Abwasserreinigungsverfahren auf den Stand der Technik zu bringen.