Das Projekt "Verhinderung von Fehlbedienungen in verfahrentechnischen Anlagen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Prognos AG, Büro Berlin durchgeführt. Anhand des Standes von Wissenschaft und Technik werden die Bedingungen fuer Fehlbedienungen in verfahrenstechnischen Anlagen ermittelt und daraus Strategien zu deren Vermeidung entwickelt. Hierbei werden die einschlaegigen Erkenntnisse fortgeschrittener Technikbereiche wie Luft- und Raumfahrt, Kerntechnik, Off-shore-Technik besonders beruecksichtigt. Ergebnis des Vorhabens sind Empfehlungen zur Herstellung von sicherheitsempfindlichen Arbeitsplaetzen sowie deren technischen Ausstattung und organisatorischen Einbindung.
Das Projekt "Einfluss menschlicher Faktoren auf Chemieunfälle -Bestandsaufnahme, Handlungserfordernisse" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technischer Überwachungs-Verein Nord SysTec GmbH durchgeführt. Menschliche Faktoren werden mit 50 - 80 Prozent für schwere Unfälle in der Prozessindustrie verantwortlich gemacht. Die große Streubreite weist u.a. auf eine unscharfe Definition der verschiedenen Arten menschlicher (Fehl)leistungen hin, die dringend einer einheitlichen internationalen Verständigung bedarf. Dadurch können Daten über Unfälle besser ausgewertet und verglichen werden. Darüber hinaus ist festzustellen, dass der bisherige Schwerpunkt der Interpretation von menschlichen Faktoren, der einseitig bei Bedienfehlern aufgrund der Überschreitung physischer und psychischer Leitungsgrenzen lag, als unzureichend angesehen werden muss. Auch andere menschliche Fehlerarten, z.B. unsicheres Verhalten, tragen zu Unfällen bei. Durch einen internationalen OECD-EU-Workshop sollen die verschiedenen Arten von menschlichen (Fehl)leistungen einheitlich definiert werden. Hierzu erfolgt eine Bestandsaufnahme der Verfahren zur Identifikation von menschlichen (Fehl)leistungen, der aktuellen Erkenntnisse über die bei Prozess- und Anlagenentwicklung zu beachtenden Grenzen menschlicher Leistungsfähigkeit, der Strategien zur Minderung menschlicher Fehler im Sicherheitsmanagement (nach SEVESO II RL), sowie der Human-Faktor-Konzepte zur Verbesserung eines umfassenden sicherheitsgerichteten Verhaltens. Der Workshop ist vorzubereiten mit einer Zusammenfassung des aktuellen Kenntnisstandes und der Erarbeitung des Programmentwurfs sowie nachzubereiten durch eine Dokumentation der auf dem Workshop präsentierten Beiträge in einem Tagungsband einschließlich einer WEB Fassung und der Erstellung einer Ergebniszusammenfassung. Ergebnisse sollen von den OECD- und EU-Mitgliedsstaaten getragene Empfehlungen zur Erfassung und Auswertung von Unfällen, zu einem umfassenderen Verständnis der Art und Wirkungsweise menschlicher Faktoren, zu fortschrittlichen Konzepten zur Verhinderung aller Arten von menschlichen Fehlleistungen und zur Stärkung des sicherheitsgerichteten Verhaltens in Organisationen sein.