Das Projekt "CaNTser - Erforschung des toxischen Potentials von Carbon Nanotubes nach Langzeitinhalation" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin (ITEM) durchgeführt. In diesem Verbundvorhaben soll als Hauptfragestellung untersucht werden, ob MWCNTs im Tierexperiment an Ratten nach inhalativer Aufnahme Tumore besonders auch Mesotheliome verursachen können. Außerdem haben zyto- und gentoxische Untersuchungen gezeigt, dass die Toxizität und wahrscheinlich auch die Kanzerogenität von Nanotubes sehr von den unterschiedlichen Modifikationen und den Vereinzelungseigenschaften bestimmt werden. In diesem Vorhaben werden deshalb zusätzlich verschiedene Nanotubes (MWCNT) mit unterschiedlichen Modifikationen gezielt synthetisiert und bezüglich ihrer potentiellen Toxizität vergleichend in die beantragten Untersuchungen einbezogen. Die Toxizität könnte eine wesentliche Voraussetzung auch für die Kanzerogenität sein. Zunächst sollen größere Mengen einer MWCNT produziert werden (CNT1), die in dem Langzeitversuch per 12-monatige nose-only Inhalation mit lebenslanger Nachbeobachtungszeit eingesetzt wird. Danach werden verschiedene CNTs hergestellt, wobei die CNT-Charakteristika Faserdicke, Krümmungsgrad und eventuell Oberflächenbeschaffenheit variiert werden sollen. Diese Nanotubes sollen zusammen mit Referenz CNTs bezüglich ihrer potentiellen Toxizität vergleichend in die in vitro Untersuchungen eingesetzt werden. Aus diesen CNTs sollen zwei bis drei ausgesucht werden, die in einem 28- und 90-tägigen Instillationsversuch benutzt werden, um eine direkte Korrelation der in vitro und der in vivo Untersuchungen zu erhalten.
Das Projekt "Früherkennung von Mesotheliomen - Retrospektive Studie" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bochum, Berufsgenossenschaftliches Forschungsinstitut für Arbeitsmedizin durchgeführt. Anlass/Ziel: Asbest gilt als die primäre Ursache für die Entstehung von malignen Mesotheliomen des Lungenfells, des Bauchfells und des Herzbeutels, die entsprechend nach BK 4105 als Berufskrankheiten anerkannt werden. Des Weiteren kann Asbest auch Lungenkrebs und Kehlkopfkrebs verursachen (BK 4104). In Deutschland, Frankreich, England und anderen Industrienationen ist immer noch infolge der langen Latenzzeiten ein Anstieg der Mesotheliomerkrankungen zu ver zeichnen, obwohl aufgrund der gesetzlichen Regelungen inzwischen die Asbestproduktion und -anwendung eingestellt worden ist. Ziel dieser Studie ist die Prüfung von Mesothelin und weiteren molekularen Markern als potenzielle Tumormarker zur Früherkennung von Mesotheliomen in einem Risikokollektiv ehemals Asbestexponierter der Zentralstelle asbeststaubgefährdeter Arbeitnehmer (ZAs). Das Früherkennungs-Projekt ist zunächst als Pilotstudie geplant. Hierbei handelt es sich um die Fortführung einer Längsschnitt-Studie, die auf Proben von 627 ehemals asbestexponierten Personen zurückgreift, die vor über 10 Jahren im Rahmen der so genannten HRCT-Studie asserviert worden waren. Kooperationspartner des Projektes sind, neben dem BGFA und der Firma FDI (Fujirebio Diagnostics, Inc.; Malvern, PA, USA), das Institut für Arbeitsmedizin der RWTH Aachen, das Deutsche Mesotheliomregister in Bochum und das Institut für Klinische Chemie an den BG Kliniken Bergmannsheil in Bochum. Die Pilotstudie dient als Vorbereitung für eine größere prospektive Studie. Eine derartige Studie würde einen wertvollen Beitrag zur Sekundärprävention von Mesotheliomen liefern und durch die Möglichkeit einer frühen Intervention langfristig auch die Chancen neuer Therapieansätze erhöhen. Mesothelin ist möglicherweise auch ein geeigneter Angriffspunkt für eine Immunotherapie. Methode: Bestimmung von Mesothelin und weiteren Tumormarkern, Ermittlung von Vitalstatus bzw. Todesursache der ehemaligen Studienteilnehmer. Überprüfung und Ergänzung von Mesotheliomdiagnosen über das Deutsche Mesotheliomregister, Bestimmung der statistischen Kenngrößen für die Tumormarker in Hinblick auf die Früherkennung von Krebs.