Das Projekt "Strategien zur Minderung von VOC-Emissionen ausgewaehlter Emittentengruppen in Baden-Wuerttemberg" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Stuttgart, Institut für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung durchgeführt. Ergebnisse: Die Vermeidung erhoehter Ozonkonzentrationen in Baden-Wuerttemberg waehrend sommerlicher Hochdruckwetterlagen ist ein wichtiges Ziel der Luftreinhaltung. Bei der Ableitung konkreter Handlungsempfehlungen fuer Emissionsminderungen bei den fluechtigen organischen Komponenten (VOC), die zu den Ozonvorlaeufersubstanzen zaehlen, macht sich jedoch in einigen Teilbereichen die unbefriedigende Datenlage negativ bemerkbar. Deshalb ist es Aufgabe des Forschungsvorhabens, fuer die wichtigsten stationaeren Emittentengruppen zu ermitteln, inwieweit bestehende oder geplante gesetzliche Regelungen zu einer Minderung der VOC-Emissionen fuehren und hierfuer konkrete Massnahmen vorzuschlagen, mit denen diese Ziele moeglichst effizient erreicht werden koennen. Darueber hinaus ist zu ermitteln, welche zusaetzlichen Massnahmen fuer weitergehende Emissionsminderungen zur Verfuegung stehen und welche Minderungspotentiale damit verbunden sind. Es wurden vier Emittentengruppen ausgewaehlt, die relativ hohe Emissionen verursachen und bei denen erhebliche zusaetzliche Minderungspotentiale, die durch die bestehenden gesetzlichen Regelungen noch nicht ausgeschoepft sind, vermutet werden. Die Lackanwendung ist nach dem Verkehr mit 77,9 kt/a an VOC-Emissionen die zweitgroesste Emittentengruppe, wobei der Anteil der nach TA-Luft genehmigungsbeduerftigen Anlagen bei 16,1 kt/a (1990) lag. Die Oberflaechenbehandlung ist mit 28,2 kt/a der drittgroesste Emittentenbereich mit einem abgeschaetzten Emissionsanteil von maximal 24,1 kt/a aus Anlagen, die den Bestimmungen der TA-Luft bzw. der 2. BImSchV unterliegen. Die Emissionen aus der Anwendung von Konsumguetern belaufen sich derzeit auf rund 19 kt/a und unterliegen bisher keiner gesetzlichen Regelung. Aus Druckereianlagen wurden insgesamt 11,7 ktTa emittiert, die zu einem Grossteil ebenfalls nicht direkt gesetzlich erfasst sind. In den bisher durchgefuehrten Arbeiten wurde als eine wichtige Voraussetzung zur Ermittlung des Handlungsbedarfs die Reichweite bestehender und bereits geplanter gesetzlicher Regelungen wie der TA-Luft und der europaeischen VOC-Richtlinie analysiert. Da die Grundlage eines quantitativen Vergleichs der Effektivitaet von konkreten umsetzbaren Massnahmen deren Abbildung in verfahrenstechnischen Simulationsmodellen ist, wurde mit der Entwicklung von einfachen Berechnungsmodellen der Abluftreinigung begonnen. Fuer den Bereich der Autoreparaturlackierung wurde anhand konkreter anlagentechnischer Minderungsmassnahmen gezeigt, dass das Minderungsziel des VOC-Richtlinenvorschlags der Europaeischen Kommission mit dem derzeitigen Stand der Technik effektiv erreicht werden kann.
Das Projekt "HKW-Emissionsminderung - Teilvorhaben 5: Verringerung der Umweltbelastung bei der Oberflaechenreinigung durch Substitution von chlorierten Kohlenwasserstoffen mit waesserigen Systemen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Reinigungsmittelwerk Walter durchgeführt. Halogenierte Kohlenwasserstoffe als Entfettungsmittel in der metallverarbeitenden Industrie sind zu ersetzen, vorzugsweise durch waessrige Reiniger. Die waessrigen Systeme waren bislang in ihrer Anwendung auf Teilbereiche der Metallreinigung beschraenkt und standen nicht als gleichwertige Reinigungsmedien zur Verfuegung. Das Arbeitsziel bestand darin, neue Reinigerformulierungen zu entwickeln und zu erproben, mit denen weite Bereiche der Loesemittelentfettung auf waessrige Reinigung umgestellt werden koennen. Nach Praxisvorgaben wurden geeignete Tensidkombinationen gesucht, mit denen Metalloberflaechen entfettet und gereinigt werden koennen. Mit speziellen Komponenten fuer die verschiedenen Anforderungen wie zB fuer den temporaeren Korrosionsschutz bei Fe-Werkstoffen wurden sie zu neuen Formulierungen zusammengestellt. Tenside und weitere Komponenten waren derart aufeinander abzustimmen, dass abgeloeste Fette und Oele aus dem Reinigungsbad demulgieren und abgetrennt werden koennen, um lange Badstandzeiten zu erzielen und den Chemikalieneinsatz zu vermindern. Insgesamt werden acht neue Reinigertypen vorgestellt, von denen vier den bisherigen Anwendungsbereich von CKW-Loesemitteln und Kaltreinigern weitestgehend abdecken und weitere vier fuer Sonderfaelle bestimmt sind. Die Reinigertypen wurden in der betrieblichen Praxis als Alternativen zu Loesemitteln erprobt und sind bis zur Anwendungsreife entwickelt.