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Tödliche Nahrung: Plastikabfälle im Meer

Nicht nur Öl, sondern auch Abfälle zerstören die Meere Ölkatastrophen wie im Golf von Mexiko vergiften Meeresregionen auf Jahrzehnte hin. Auch andere Stoffe belasten die Meere dauerhaft. Tonnenweise lagern sich Plastiktüten, Styroporreste oder alte Fischernetze ab. Allein in der Nordsee befinden sich schätzungsweise 600 000 Kubikmeter Müll auf und im Meeresboden. Der Großteil der Nordsee-Abfälle stammt von Schiffen und aus der Fischerei, er gelangt auch durch Flüsse und den Tourismus in die Meere. Viele Meereslebewesen werden direkt gefährdet. „Es ist höchste Zeit, endlich effektive Strategien gegen den Meeresmüll zu entwickeln.“, fordert Jochen Flasbarth, der Präsident des Umweltbundesamt anlässlich des Europäischen Tages der Meere am 20. Mai 2010. Mehr als Zweidrittel des Meeresmülls besteht aus Plastik. Dieser ist für die Ökosysteme besonders gravierend, denn für viele Meerestierarten ist er lebensbedrohlich. Zum Beispiel für Meeresschildkröten, die an Plastiktüten ersticken können. Sie nehmen die Tüten als Nahrung auf, da sie diese mit Quallen - ihrer Lieblingsspeise - verwechseln. Auch Eissturmvögel halten die kleinen Plastikstücke für Nahrung. Die Teilchen verbleiben dann im Magen und suggerieren ein dauerhaftes Sättigungsgefühl. Die Kondition und Fitness der Tiere wird dadurch signifikant beeinträchtigt oder führt zum Verhungern.Verschärfend hinzu kommt die lange Abbauzeit von Plastik-Kunststoffen, die bis zu  450 Jahre beträgt Neben den ökologischen Folgen verursacht der Meeresmüll handfeste ökonomische Kosten. Allein bei der Reinigung des fast sieben Kilometer langen Westerländer Badestrands auf Sylt fallen täglich bis zu zwei Tonnen Müll an, das entspricht jährlich circa 23 000 Müllsäcken. In Ostholstein entstehen jährlich Kosten zwischen 750 000 und 1,2 Millionen Euro. Obwohl in vielen Häfen bereits Auffanganlagen für Schiffsmüll existieren, geht die Abfallmenge nicht signifikant zurück. Das liegt auch an den Entsorgungskosten. Die Abnahme ist nicht immer kostenfrei, die Preise dafür schwanken von Hafen zu Hafen. Die neue EG Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie fordert von den Mitgliedsstaaten, das Müllvorkommen in ihren Meeresregionen zu bewerten und die Einträge dahingehend zu regulieren, dass 2020 ein Guter Umweltzustand der Meeresökosysteme hergestellt ist. Jochen Flasbarth: „Erfolge zeitigen kann die Richtlinie allerdings nur, wenn sie jetzt konsequent umgesetzt wird. Die Müllvermeidung muss dabei im Vordergrund stehen. Müll sammeln, hilft nur wenig.“ Das ⁠ UBA ⁠ beschäftigt sich darum intensiv mit der Erarbeitung von Strategien, um das Problem Meeresmüll quantifizierbar zu machen und weitere Einträge von Müll in die Meeresumwelt zu vermeiden. Das Hintergrundpapier „Abfälle im Meer - ein gravierendes ökologisches, ökonomisches und ästhetisches Problem“ steht Ihnen zum kostenlosen Download zur Verfügung: node/7868 Das UBA informiert auf seinen Internetseiten regelmäßig über die Ölkatastrophe am Golf von Mexiko und liefert dazu Hintergrundmaterial. Das Bundesumweltbundesministerium veröffentlichte unlängst eine 25-Cent-Sonderbriefmarke, mit der Projekte zum Schutz der Meere gefördert werden. Seit Mai ist diese in den Filialen der Deutschen Post erhältlich. 19.05.2010

Ölpest im Golf von Mexiko

Das Luftbild der NASA vom 19. Juni 2010 zeigt, dass sich das Öl auch nordöstlich von dem Leck im Golf von Mexiko ausbreitet. Das Öl erscheint als ein Labyrinth von silbrig-grauen Bändern in diesem Foto.

Auch Schwellenländer können langfristig wirksamen Klimaschutz leisten

Unterstützung der Industrieländer ist gefragt Einen Beitrag zu den weltweiten Klimaschutzzielen können auch Schwellenländer leisten, ohne wirtschaftliche Einbußen befürchten zu müssen. Zu diesem Schluss kommt eine Studie im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA). Demnach verfügen die sechs untersuchten, wirtschaftlich fortgeschrittenen Schwellenländer Brasilien, China, Indien, Mexiko, Südafrika und Südkorea über große Emissionsminderungspotentiale, die zum Teil nicht einmal Nettokosten verursachen und zudem - als positiver Nebeneffekt – Arbeitsplätze schaffen. Um diese Potentiale auszuschöpfen, benötigen die Schwellenländer jedoch die Unterstützung der Industrieländer. „Die Industriestaaten haben eine Verantwortung. Sie dürfen nicht ständig nur fordern, dass Schwellenländer sich an Klimaschutzmaßnahmen beteiligen, sie müssen ihnen Wege aufzeigen, wie es geht”, sagt Harry Lehmann, für Klimaschutz zuständiger Fachbereichsleiter im UBA. Um das Ziel der EU, die Begrenzung der globalen Erwärmung auf maximal zwei Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu erreichen, sind für die Zeit nach 2012 auch die Schwellenländer in die weltweiten Bemühungen zur Emissionsminderung einzubinden. Momentan sind Schwellenländer gemäß dem Prinzip der „gemeinsamen, aber unterschiedlichen Verantwortung” von verbindlichen Zielen für die Verringerung des Ausstoßes klimaschädlicher Treibhausgase ausgenommen. Strittig ist, wie eine solche Einbindung der Schwellenländer aussehen soll, welchen Anteil an der weltweiten Emissionsminderung diese Länder übernehmen können und in welchem Umfang sie Unterstützung aus den Industrieländern erhalten müssen. Im Auftrag des ⁠ UBA ⁠ untersuchten die Ecofys GmbH Köln und das Wuppertal Institut diese und andere Fragen für die Länder Brasilien, China, Indien, Mexiko, Südafrika und Südkorea. Das Ergebnis: Alle sechs Länder verfügen über beträchtliche Emissionsminderungspotentiale, deren Umsetzung – neben einer Verringerung der klimaschädlichen Treibhausgase - weitere positive Effekte hat, etwa eine verbesserte Luftqualität. Ein großer Teil der Maßnahmen zur Emissionsminderung ist ohne zusätzliche Nettokosten möglich (no-regret Reduktionspotential) und könnte durchschnittlich zu einer Emissionsreduktion von 9 Prozent in den Schwellenländern führen. Ein Beispiel hierfür sind Energieeffizienzmaßnahmen, bei denen die – wegen des reduzierten Energieverbrauchs - wirtschaftlichen Gewinne die Investitionskosten für eine effizientere Technik ausgleichen. Die Schwellenländer verfügen ebenso über Emissionsminderungspotentiale, die mit positiven Nebeneffekten außerhalb des Klimaschutzes zusammenhängen (co-benefit Reduktionspotential), beispielsweise mit der Schaffung von Arbeitsplätzen – etwa im Bereich erneuerbare Energien. Die Nutzung von Wärme, Wind und Co. gewährleistet die Versorgungssicherheit des jeweiligen Landes und verringert die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen. So ließen sich durchschnittlich bis zu 17 Prozent der Emissionen der Schwellenländer einsparen. Die Basis für diese Berechnung ist das „business as usual”-⁠ Szenario ⁠, also die theoretische Annahme, dass bis zum Jahr 2020 keine Klimaschutzmaßnahmen ergriffen würden. Damit die Schwellenländer ihr gesamtes Emissionsminderungspotential ausschöpfen können, sind sie auf die Hilfestellung der Industrieländer angewiesen – durch finanzielle Unterstützung sowie den Wissensaustausch und die Zusammenarbeit in Forschung und Entwicklung. Die Studie enthält darüber hinaus Vorschläge, wie Aktivitäten dieser Länder in ein zukünftiges Klimaregime eingebunden werden können, etwa über die Einführung sektoraler Emissionsminderungsziele (auf verbindlicher oder unverbindlicher Basis) oder über Maßnahmen zur nachhaltigen Entwicklung. Die Studie „Proposals for contribution of emerging economies to the climate regime under the ⁠ UNFCCC ⁠ Post 2012” ist in englischer Sprache in der UBA-Reihe „Climate Change” als Nr.15/08 erschienen und umfasst 170 Seiten einschließlich einer 19-seitigen deutschen Zusammenfassung.

Wetterextreme erfordern Vorsorge und Anpassung

Gemeinsame Presseinformation von Umweltbundesamt, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und Deutscher Wetterdienst Bundesumweltministerium berät über die gesundheitlichen Folgen des Klimawandels Der Klimawandel bringt Wetterextreme mit sich, die für die Gesundheit kritisch sind. Auf einer internationalen Fachkonferenz in Bonn sagte Umwelt-Staatssekretär Jürgen Becker: „Vorsorge gegen den Klimawandel steht für uns an erster Stelle. Eine schnelle Anpassung an veränderte Bedingungen ist nötig und auch möglich.“ Dr. Srdan Matic, Koordinator für Umwelt und Gesundheit des Regionalbüros für Europa der Weltgesundheitsorganisation (WHO): „Während der letzten zwei Jahrzehnte wurden in der WHO-Region Europa 112.000 Todesfälle aufgrund von Naturkatastrophen gemeldet. Der Klimawandel trägt zu einem immer häufigeren Auftreten von Hitzewellen, Überschwemmungen und Dürreperioden bei, was zu einer zusätzlichen Belastung der Gesundheitssysteme und Gesellschaften führt.“ Dr. Paul Becker, Vizepräsident des Deutschen Wetterdienstes (DWD), sagte: „Auch der Sommer 2010 zeigte sich als eine Jahreszeit der Extreme. Stürme, Überflutungen und Hitze bleiben häufig nicht ohne Folgen für die Gesundheit.“ Die internationale Fachkonferenz „Klimawandel, Extremwetterereignisse und Gesundheit“ markiert den Beginn der Klimakonferenz in Cancún (Mexiko). Gemeinsam mit dem Regionalbüro der ⁠ WHO ⁠, dem ⁠ DWD ⁠ und dem ⁠ UBA ⁠ tritt das ⁠ BMU ⁠ frühzeitig in den Dialog mit allen relevanten Akteuren ein, um mögliche gesundheitliche Gefahren von Extremwetter-Ereignissen zu identifizieren und abwenden zu können. Ziel der Fachkonferenz, die Experten aus 21 Ländern an einen Tisch bringt, ist die bessere Vernetzung von internationalen, nationalen und regionalen Aktivitäten und die Schaffung effizienter Kommunikationsstrukturen. „Ein intensiver Erfahrungsaustausch zwischen Experten, der Wissenschaft, der Verwaltung und den Menschen, die sich in ihrer täglichen Arbeit auf die neuen Bedingungen einstellen müssen, kann Leben retten“, so Staatssekretär Becker. Das Jahr 2010 führt den Anpassungsbedarf deutlich vor Augen. Sturm-Tief „Daisy“ ließ im Januar vor allem den Norden Deutschlands im Schneechaos versinken. Im Westen und Südwesten Deutschlands machte sich Ende Februar das Orkantief „Xynthia“ auch in tiefen Lagen mit Böen über 120 km/h bemerkbar. Es kam verbreitet zu Straßensperren, auch Autobahnen waren betrof-fen. In Deutschland kamen sieben Menschen ums Leben. Nach ausgeprägter Schafskälte im Juni erlebte Deutschland im Juli eine ⁠ Hitzewelle ⁠ mit Temperaturen bis zu 38 °C, gefolgt von einer sehr intensiven Regenperiode im August. Gebietsweise entluden sich schwere Gewitter mit extremen Niederschlagsmengen, die lokal zu schweren Überflutungen führten. Wie „Xynthia“ zeigte, kom-men bei Stürmen immer wieder Menschen durch Unfälle oft direkt zu Schaden. Auch Hitzewellen gehen meist mit einem Anstieg der Todesfallzahlen einher. Indirekt zeigten sich die Auswirkun-gen der Hitze bei dem Ausfall von Klimaanlagen in ICE-Zügen im Juli 2010, als einige Fahrgäste in den überhitzten Wagen kollabierten.

BP darf mit den USA wieder Geschäfte machen

Das britische Ölunternehmen BP darf mit den USA drei Jahre nach der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko wieder Geschäfte machen. Darauf verständigten sich die US-Umweltbehörde EPA und der Konzern am 13. März 2014. Die Vereinbarung gilt ab sofort und zunächst für fünf Jahre.

Neues Ölleck im Golf von Mexiko

Ein Lastschiff rammte am 27. Juli 2010 vor der Küste des US-Bundesstaats Louisiana eine 2008 stillgelegte Öl-Plattform. Eine Fontäne aus Öl und Gas schoss aus dem Leck ewa 30 Meter in die Höhe. Das Leck befindet sich in der Barataria-Bucht rund 100 Kilometer südlich von New Orleans. Barataria Bay ist ein ökologisch besonders empfindliches Gebiet, das bereits durch das Öl aus dem Leck der explodierten BP-Plattform Deepwater Horizon verschmutzt wurde.

Internationale Wege zu mehr Ressourceneffizienz

Die Broschüre beschreibt Wege zu mehr Ressourceneffizienz und stellt Ansätze zu Politiken und Trends in neun Ländern vor. Die Zusammenfassung basiert auf den Ergebnissen des Forschungsvorhabens „Monitoring internationale Ressourcenpolitik“, das zwischen 2016 und 2019 unter Leitung des ifeu – Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg GmbH im Auftrag des Umweltbundesamtes durchgeführt wurde. Der thematische Fokus liegt auf Aktivitäten in den Bereichen Produktion, Konsum sowie Abfall- und Kreislaufwirtschaft. Zu den untersuchten Ländern zählen Brasilien, China, Indien, Indonesien, Mexiko, Russland, Südafrika, Südkorea und die USA. Alle Länder verfolgen Ansätze zur Ressourceneffizienz, die sich hinsichtlich Prioritäten und Förderinstrumenten unterscheiden. Veröffentlicht in Broschüren.

Technip erhält Auftrag zum Bau der tiefsten Pipeline im Golf von Mexiko

Das Unternehmen Shell hat den Bau der tiefsten Gaspipeline der Welt in Auftrag gegeben. Auftragnehmer ist der französische Anlagenbauer Technip. Das Unternehmen teilte am 23. August 2013 mit, dass die Leitung in einer Tiefe von 2.900 Meter verlaufen soll. Die Pipeline soll das im Förderfeld Stones Field im Golf von Mexiko geförderte Gas aufnehmen. Im Stones Field rund 300 Kilometer südwestlich der US-Metropole New Orleans vermutet Shell Ölreserven im Umfang von zwei Milliarden Barrel.

Explosion an einer Gas-Plattform im Golf von Mexiko

Am 23. Juli 2013 ereignete sich eine Explosion an der Gas-Plattform "Hercules 265" im Golf von Mexiko.

Plant for the Planet: Der millionste Baum in Deutschland

In jedem Land der Erde wollen die Kinder der Schülerinitiative Plant-for-the-Planet eine Million Bäume als Zeichen für Klimagerechtigkeit pflanzen .– in Deutschland haben sie am 4. Mai 2010 dieses Ziel erreicht. In Bonn wurde auf dem Petersberg der millionster Baum in Deutschland gepflanzt. Dies geschah im Rahmen des Petersberger Klimadialogs, des Vorbereitungstreffens für den Klimagipfel im Dezember 2010 in Cancun, Mexiko. Die Kinder von Plant-for-the-Planet, die sich inzwischen in einem weltweiten Netzwerk organisieren, hatten erreicht, dass ihre Pflanzaktion offizieller Programmpunkt des Petersberger Klimadialogs war. Gemeinsam mit den Umweltministern pflanzten sie den Baum des Jahres, eine vier Meter hohe Vogelkirsche.

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