Das Projekt "Raum-zeitliche Variation der ökologischen Bedeutung von Microcystinen in eutrophen Gewässern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Dresden, Institut für Hydrobiologie durchgeführt. Cyanobakterien ('Blaualgen') produzieren oft erhebliche Mengen toxischer cyclischer Heptapeptide (Microcystine; MCYST). Diese Verbindungen sind hinsichtlich ihrer Biochemie und ihrer Öko- und Humantoxikologie ziemlich gut untersucht. Studien zur ökologischen Relevanz von MCYST für die Produzenten sind demgegenüber eher selten. Die MCYST-produzierenden Cyanobakterien überwintern im Sediment der Gewässer, steigen im Frühjahr aktiv in die Freiwasserzone auf, wachsen dort und sedimentieren dann im Spätsommer/Herbst unter 'Mitnahme' der MCYST. Eine mögliche Variabilität der ökologischen Funktion von MCYST wurde im bisherigen Projektverlauf auf die Prozesse Wachstum sowie die Übergangsprozesse Aufstieg und Sedimentation eingeschränkt. Über eine MCYST-Massenbilanz und Laborexperimente sollen diese Prozesse näher charakterisiert werden. Die Arbeiten konzentrieren sich (1) auf die Rolle von MCYST während des Aufsteigens der Startpopulation, (2) auf die Steuerung der MCYST-Produktion während des exponentiellen Wachstums (Hypothese: MCYST erhöht die Effizienz der C-Assimilation), (3) die Rolle von MCYST bei der Sedimentation. Die Ergebnisse könnten Möglichkeiten zur zielgerichteten Unterdrückung der Toxinproduktion im Rahmen der Wassergütebewirtschaftung aufzeigen.