Das Projekt "Kompostierung von Restmüll mit organischen Anteilen in Reaktoren und in Mieten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Hamburg-Harburg, Forschungsschwerpunkt 04, Arbeitsbereich Abfallwirtschaft und Stadttechnik durchgeführt. ZIEL: Im Projekt sollte eine Serie von Kompostierungsversuchen unter Variation der Prozessbedingungen mit einem Restmüll mit hohem Organikanteil durchgeführt werden. Das Ziel war der Vergleich verschiedener Kompostierungsmethoden beim Einsatz des gleichen Substrates. Weiterhin sollte eine größere Menge gut stabilisierten Komposts für weiterführende Untersuchungen hergestellt werden. INHALT: Insgesamt wurden 6 Reaktorversuche (jeweils 100 L mit aktiver Belüftung) und 2 Versuche in offenen Mieten (jeweils 5 m3 ohne aktive Belüftung) durchgeführt. Der Restabfall wurde mit unterschiedlichen Strukturmaterialanteilen gemischt. Weiterhin wurde die Belüftungsrate und die Umsetzintervalle variiert. Der Wassergehalt wurde bei Bedarf durch Wasserzugabe reguliert. Während der Kompostierung wurden signifikante Parameter on-line gemessen (z.B. Belüftungsrate, CO2-Gehalt, Temperaturen). Weiterhin wurden Substrat-, Sickerwasser- und Gasproben entnommen und analysiert (z.B. pH-Wert, Glühverlust, Stickstoff-Verbindungen, Permanentgaszusammensetzung). Vom Inputmaterial sowie von den Endprodukten wurden detailliertere Analysen durchgeführt (z.B. Schwermetalle, Nährstoffe, Reife, Pflanzentests, physikalische Parameter). ERGEBNISSE: Deutliche Unterschiede wurden in Abhängigkeit von den variierten Parametern festgestellt. So wiesen die Versuche ohne zusätzliches Strukturmaterial die geringsten Abbaugrade auf. Die Reaktorversuche erreichten die Reifephase wesentlich früher als die Versuche in offenen Mieten. Bei den Reaktorversuchen schnitten die höher-belüfteten Varianten deutlich besser ab. Eine Hygienisierung konnte in allen Versuchen erreich werden, jedoch unterschieden sich die jeweiligen Temperaturprofile deutlich. Die Kompostqualität war unterschiedlich z.B. in Hinsicht auf Nährstoffzusammensetzung, Pflanzenverträglichkeit, physikalische Parameter. Der Rottegrad war trotz der Unterschiede bei allen Reaktorversuchen nach 6 Wochen IV-V. Bei den Mietenversuchen musste insgesamt 25 Wochen kompostiert werden, um einen reifen Kompost herzustellen. Mit den Mietenversuchen wurden insgesamt 6 m3 Kompost für weiterführende Versuche hergestellt.
Das Projekt "Untersuchungen zur Beschleunigung des mikrobiellen Abbaus von polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAH) in Boeden mit hoher PAH-Kontamination durch Coffein unter Praxisbedingungen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Biochemisches Institut für Umweltcarcinogene Prof. Dr. Gernot Grimmer Stiftung durchgeführt. In einem frueheren Forschungsvorhaben des Biochemischen Instituts fuer Umweltcarcinogene konnte festgestellt werden, dass der PAK-Abbau durch den Pilz Mucor circinelloides unter Laborbedingungen erheblich gesteigert werden kann, wenn dem kontaminierten Boden der PAK-Komplexbildner Coffein hinzugefuegt wird. Innerhalb dieses Forschungsvorhabens sollten im Labormassstab die Randbedingungen fuer einen weitergehenden Abbau der PAK ermittelt sowie die Uebertragbarkeit des Verfahrens in die Praxis durch Versuche im halbtechnischen Massstab durch das Leichtweiss Institut fuer Wasserbau ueberprueft werden. Im Labormassstab wurden verschiedene fuer den mikrobiologischen Abbau wichtige Parameter wie z.B. Sauerstoffversorgung, Naehrstoffversorgung des Pilzes mit unterschiedlichen Naehrmedien, Einfluss des pH-Wertes im Boden untersucht und fuer die halbtechnischen Versuche optimiert. Die Uebertragung der Laborergebnisse in den halbtechnischen Massstab erfolgte durch in-situ-Infiltration mit Saeulenversuchen, durch dynamische Bodenbehandlung in einer Mischeranordnung sowie durch Mietenversuche. Eine vollstaendige Entfernung der PAK-Kontamination durch mikrobiologischen Abbau konnte nicht erreicht werden. In dem vorangegangenen Projekt (A2) hat Professor Grimmer erstmals festgestellt, dass der mikrobielle Abbau von polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffen durch Zugabe von PAK-Komplexbildnern wie z.B. Coffein um einige Zehnerpotenzen verbessert werden kann. In einem interdisziplinaeren Verbundvorhaben sollen darauf aufbauend fuer verschiedene Bodenarten geeignete Sanierungsverfahren entwickelt, ihre Effektivitaet geprueft und eine oekonomische und oekologische Bewertung im Vergleich zu herkoemmlichen Verfahren wie Bodenwaesche und thermische Behandlung durchgefuehrt werden. Ein umfangreicher Abschlussbericht liegt vor.