Digitale Karte der naturräumlichen Ordnung Sachsens mit Ausweisung naturräumlicher Einheiten im Range von Mikrogeochoren. Anmerkung: Die naturräumliche Abgrenzung im Range von Mikrogeochoren hat insbesondere auf regionaler Ebene Bedeutung. Für landesweite Aufgaben kann die Gebietsgliederung nach Mikro- und Mesogeochoren nützlich sein z.B. für die Abgrenzung von Untersuchungs- bzw. Bearbeitungsräumen, aber auch da kann die naturschutzfachliche Aufgabenstellung eine andere Abgrenzung erforderlich machen. Nach dem Verfahren der naturräumlichen Ordnung wurden Mikrogeochoren zu Naturraumeinheiten höheren Ranges zusammengefügt (aggregiert): In der ersten Aggregierungsstufe Mikrogeochoren zu Mesogeochoren und in der zweiten Stufe Mesogeochoren zu Makrogeochoren. Es liegen vollständige Kataloge der 205 Mesogeochoren und 33 Makrogeochoren von Sachsen vor (Endbericht der SAW, Stand: 2000). Hinweis: Nach der naturräumlichen Ordnung aggregierte Makrogeochoren sind nicht mit den Makrogeochoren der naturräumlichen Gliederung (nach Bernhardt et al.) identisch, weil die methodischen Voraussetzungen der Bildung bzw. Ableitung unterschiedlich sind.
Das Projekt "Naturraeume und Naturraumpotentiale des Freistaates Sachsen im Massstab 1:50000 als Grundlage fuer die Landesentwicklung und Regionalplanung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, Arbeitsstelle Naturhaushalt und Gebietscharakter durchgeführt. Das Ziel des Projektes bestand darin, fuer die Landesentwicklungs- und Regionalplanung ein modernes naturraeumliches Landeskartenwerk im mittleren Massstab zu schaffen. Dieses Kartenwerk ist die Naturraumkarte 1:50000 des Freistaates Sachsen. Sie umfasst - teils vollstaendig, teils partiell - 55 Kartenblaetter der Topographischen Karte 1:50000 der Bundesrepublik Deutschland. Die Kartierungseinheiten sind Naturraumeinheiten der mikrochorischen Dimensionsstufe und werden kurz 'Mikrogeochoren' genannt. Das Kartierungsverfahren wird als 'Naturraumkartierung' bezeichnet und beruht darauf, gefuege- und komponentenbezogene Merkmale des Naturraumes zu erkunden. Anhand dieser Merkmale konnten die Mikrogeochoren direkt ermittelt und abgegrenzt werden. Das Projekt stuetzte sich bei der Ermittlung der Mikrogeochoren auf adaequates, moeglichst flaechendeckendes Quellenmaterial. Am wichtigsten waren die Ergebnisse der Mittelmassstaebigen Landwirtschaftlichen Standortkartierung, der forstlichen Standortserkundung und der geographischen Naturraumerkundung, insbesondere der Naturraumtypenkartierung. Darueber hinaus wurden fuer bestimmte Geokomponenten Landeskartenwerke wie die Geologische Karte 1:25000, die Lithofazieskarte Quartaer und das Hydrologische Kartenwerk der ehemaligen DDR, beide im Massstab 1:50000, ausgewertet. Die Mikrogeochoren wurden nach den Komponenten Geologie, Boden, Relief, Wasser, Klima, Bios und Flaechennutzung gekennzeichnet und nach Leitmerkmalen differenziert. Die Leitmerkmale wiederum wurden nach Merkmalstabellen und Flaechenanteilsstufen erfasst. Danach wurden die Mikrogeochoren als Individuen gekennzeichnet und dokumentiert. In erster Linie wurden naturraeumliche Bezugseinheiten und Grundlagen fuer die Landesentwicklungs- und Regionalplanung als auch fuer die Landschaftsrahmenplanung geschaffen. So war es moeglich, sowohl Naturraumpotentiale und Landschaftsfunktionen von Naturraumeinheiten mikrochorischen Ranges zu bestimmen als auch naturschutzfachliche (oekologische) Leitbilder fuer diese Raumeinheiten zu entwickeln. Die aus dem Gesamtziel des Projekts abgeleiteten wissenschaftlichen Arbeitsziele wurden erreicht. Dazu zaehlen: 1. der Entwurf der 55 Kartenblaetter der Naturraumkarte 1:50000 des Freistaates Sachsen, 2. die Aufstellung vollstaendiger Kataloge der Mikrogeochoren und der Mikrogeochorentypen des Freistaates Sachsen, 3. die Dokumentation der Mikrogeochoren auf analogen und digitalen Informationstraegern in einem Geographischen Informationssystem (GIS) und einem Recherchesystem als rationelle Grundlage fuer Auswertungen und Interpretationen, 4. die exemplarische Bestimmung ausgewaehlter Naturraumpotentiale und Landschaftsfunktionen fuer Mikrogeochoren in Testgebieten, 5. die Entwicklung naturschutzfachlicher (oekologischer) Leitbilder fuer ausgewaehlte Mikrogeochoren.