Das Projekt "Untersuchungen zum mikrobiologischen Abbau von Ligninsulfonaten durch Mischpopulationen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Graz, Institut für Biotechnologie, Mikrobiologie und Abfalltechnologie, Abteilung für Mikrobiologie und Wassertechnologie durchgeführt. Durch unterschiedliche technische Aufschlussverfahren wird bei der Zellstoffherstellung das Lignin der Holzrohstoffe durch die Einfuehrung hydrophiler Gruppen in wasserloesliche Verbindungen ueberfuehrt. Obwohl aromatische Sulfonsaeuren in der Natur bisher nicht nachgewiesen wurden und Chloraromaten unter den Naturstoffen eine Raritaet darstellen, gibt es Mikroorganismen, die diese Verbindungsklassen als Kohlenstoff- und Energiequelle verwerten. Es ist das Ziel dieses Forschungsvorhabens, die metabolischen und cometabolischen Bedingungen zum Abbau von substituierlicher Belastung zu untersuchen, um die erforderlichen Basisdaten fuer die verfahrenstechnische Optimierung der biologischen Abwasserreinigung von Zellstoffproduktionsabwaessern zu erhalten. Da die standardisierten Messverfahren zur Ursachenermittlung des verminderten mikrobiologischen Abbaus substituierter Lignine beitragen koennen, ist der Einsatz substanzspezifischer Analysenverfahren unerlaesslich. Durch die Identifizierung der substituierten Ausgangssubstrate, sowie der Metabolitbildung und durch die enzymkinetischen Untersuchungen der Mikroorganismenpopulationen unter kontinuierlicher Mischsubstratdosierung werden fuer die Steuerung komplexer Stoffwechselreaktionen erforderlichen Daten erarbeitet. Die gleichzeitige Messung des Adenylat-Pools dient zur Kontrolle der Grenzwerte fuer katabolische Leistung in Abhaengigkeit der spezifischen Belastung der Mikroorganismenpopulationen in technischen Systemen.