Das Projekt "In-situ Spannungen, Mikrotektonik und Gesteins-Fluid-Interaktionen in einem seismisch und hydrothermal aktiven Gebiet krustaler Dehnung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bayreuth, Lehrstuhl für Hydrologie, Limnologische Station durchgeführt. Der Lehrstuhl für Hydrologie der Universität Bayreuth unter Leitung von Prof. Dr. S. Peiffer ist mit einem DFG-Projekt an der geowissenschaftlichen Begleitforschung der Geothermiebohrung RWTH-1 in Aachen beteiligt. Das Projekt RWTH-1 umfasst insgesamt ein u.a. von der EU gefördertes wirtschaftliches Geothermieprojekt, das die Energieversorgung des neuen RWTH-Gebäudes 'Super C' sichert, und ein von der DFG finanziertes wissenschaftliches Forschungsbündel. In dieses sind Geowissenschaftler mehrerer Fachgruppen und Institutionen integriert. Die Bohrung soll in den nächsten Monaten beginnen und eine Tiefe von 2500 m erreichen. Im Rahmen der integrierten Gesamtforschung setzt das Projekt des Lehrstuhls für Hydrologie hydrochemische Schwerpunkte mit der Fragestellung nach der Beeinflussung des rezenten Grundwasserchemismus durch eine aktive Störung. Die chemische Analyse von Fluidproben aus Poren- und Kluftgrundwasserleitern unterschiedlicher Bohrtiefen und in-situ bestimmte physiko-chemische und hydraulische Parameter sind Grundlage für ein differenziertes Forschungsprogramm, das sich auf verschiedene hydrogeochemische Methoden stützt und Reaktionspfadmodellierungen sowie Szenarienbildung der Grundwasser-Genese einschließt. Bearbeitet wird dieses Programm durch die Geowissenschaftlerin Frau Dr. Lünenschloss. Die Bohrung RWTH 1 ermöglicht auch in hydrologischer Hinsicht erstmalig und mit modernsten Methoden Zugang zu direkten Informationen aus größerer Tiefe des Nordeifel-Randes mit spezifischen geologischen Strukturen. Die Aachener Region wird dabei als ein außergewöhnliches natürliches Labor angesehen, in dem eine signifikante hydrothermale Anomalie mit einem der seismisch aktivsten Gebiete in Deutschland zusammenfällt. Mit den Forschungsarbeiten sollen auch der Kenntnisstand über die regionalen Fließsysteme der Grund- und Thermalwässer entscheidend verbessert werden und hydrogeologische Modellvorstellungen verifiziert werden. Weitere Informationen auch unter 'www.superc.rwth-aachen.de'