Das Projekt "Auswirkungen verschiedener Nutzungen von Grünland auf bestimmte Anthropodengruppen im Naturschutzgebiet Mindelsee" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften, Max-Planck-Institut für Verhaltensphysiologie, Vogelwarte Radolfzell durchgeführt. Die Auswirkungen verschiedener Betriebsweisen im Gruenland auf die Arthropodenfauna sollten ermittelt werden. Insbesondere sollten dabei Brache, Streuwiesen, intensiv genutzte Maehwiesen, extensive Beweidung mit Schafen auf Hutweiden sowie intensive Beweidung mit Schafen auf Koppeln verglichen werden mit dem Vorkommen bestimmter Spinnen- und Laufkaeferarten. Darueber hinaus waren die Lebensraumansprueche ausgewaehlter, besonders seltener bzw. gefaehrdeter Arten und deren Reaktion auf verschiedene Bewirtschaftungsformen zu klaeren. Jede Untersuchungseinheit weist aufgrund ihrer Nutzung eine besondere strukturelle und mikroklimatische Phaenologie auf; letztere hat ihrerseits eine spezifische Laufkaefer- und Spinnenfauna zur Folge. Die Artenvielfalt ist auf Pflege- und Brachflaechen hoeher, da typische Arten des Wirtschaftsgruenlandes in verminderter Abundanz auch dort zu finden sind, waehrend der Umkehrschluss nicht gilt. Alle Untersuchungseinheiten weisen bemerkenswerterweise mehrere Laufkaefer- und Spinnenarten auf, die als gefaehrdet einzustufen sind. Der Schwerpunkt im Auftreten der meisten dieser Arten liegt jedoch auf Streuwiesen und Brachflaechen. Schafbeweidung fuehrt bei Koppelhaltung offensichtlich zum Rueckgang von Artendichte und Aktivitaetsabundanz.