Der ökohydrologisch begründete Mindestabfluss (Qmin,ök) beschreibt den minimal notwendigen Abfluss zur Gewährleistung des laut WRRL guten Zustandes der biologischen Qualitätskomponenten Makrozoobenthos und/oder Fische plausibilisiert mit dem quasi-natürlichen oder gemessenen Niedrigwasserdargebot für die Zeitreihe 1991-2015, aber ohne Berücksichtigung anderer Interessen oder besonderer natürlicher Gegebenheiten des Einzugsgebietes. Der Qmin,ök-Wert basiert auf der ökologisch begründeten Mindestwasserführung (Qök) und berücksichtigt für die Durchflusspegel auch natürliche Verzweigungen der Gewässer. Zur Nachvollziehbarkeit der Berechnungen und Vergleiche werden die Pegel-spezifischen Werte der Zwischenschritte in der Attributtabelle des Shapes mit aufgeführt. Bitte auch die Dokumentation beachten. Die Ermittlung der ökohydrologisch begründeten Mindestabflüsse erfolgte nur für Durchflusspegel an natürlichen und erheblich veränderten Fließgewässer-Wasserkörpern. Für künstliche Wasserkörper wird aus ökologischer Sicht keine Mindestwasserforderung erhoben.
Das Projekt "Untersuchungen zum Mindestabfluss in Ausleitungsstrecken, zur Durchgaengigkeit von Fliessgewaessern und zum Verlust an Energieerzeugung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Darmstadt, Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft, Fachgebiet Wasserbau und Hydraulik durchgeführt. An Wasserkraftanlagen wird i.a. an einem Wehr die zum Betrieb des Triebwerkes notwendige Wassermenge entnommen und unterhalb wieder eingeleitet. Fuer die dazwischen liegende Gewaesserstrecke wird damit der Abfluss reduziert. Die damit verbundenen oekologischen Auswirkungen werden durch eine Restwasserabgabe gemindert. Im Rahmen des Projekts werden fuer das Land Hessen Bemessungshilfen fuer die Rotierwassermenge und die Durchgaengigkeitshilfe auf der Basis von oekologischen Bewertungen erstellt.
Das Projekt "Oekologische Durchgaengigkeit von Fliessgewaessern - Bauwerke zur Sicherstellung der Durchgaengigkeit und der Mindestabfluesse" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Stuttgart, Institut für Wasserbau durchgeführt. Neben der Festsetzung von oekohydraulisch erforderlichen Mindestabfluessen an Ausleitungsstrecken bei Wasserkraftanlagen und anderen Nutzungen (z.B. Trink- und Brauchwasserentnahmen usw.) ist die oekologische Durchgaengigkeit von Fliessgewaessern ein Hauptziel im Gesamtkonzept Naturschutz und Landschaftspflege, Teilbereich naturnahe Gewaesser und Auen. Dabei soll die Durchgaengigkeit fuer die betroffene Fauna (Fische und Benthosfauna) bei kuenstlichen Wanderungshindernissen, wie z.B. Schwellen, Abstuerze, Wehre von Wasserkraftanlagen, Verdolungen usw., wiederhergestellt werden. Seit Jahren werden verschiedene Loesungsvarianten erprobt. Gegenueber herkoemmlichen Fischpaessen sind naturnahe Umgehungsgerinne und rauhe Rampen vorzuziehen. Der Zentrale Fachdienst Wasserbau und Gewaesserpflege erarbeitet derzeit einen Leitfaden zu Anlagen zur Durchgaengigkeit von Fliessgewaessern. Schwerpunktmaessig werden hierin naturnahe Bauwerke behandelt. Dieser Leitfaden beruecksichtigt auch den Kenntnisstand anderer Laender und des DVWK. Wesentliche Bausteine in diesem Leitfaden sind: 1. Landesweite Erhebung ueber bereits ausgefuehrte Bauwerke zur oekologischen Durchgaengigkeit mit Bewertung und Ableitung der oekologischen Anforderungen an Durchgaengigkeitsbauwerke. 2. Auftrag an Universitaet Stuttgart, Institut fuer Wasserbau zur Erarbeitung von praktikablen Gestaltungsvorschlaegen zur Sicherung der Durchgaengigkeit und bei Bedarf zur Sicher stellung der festgesetzten Mindestabfluesse. Die zu erarbeitenden Vorschlaege muessen funktionssicher, wartungsfreundlich und kostenguenstig in bestehende Anlagen integrierbar und auch fuer neue Anlagen anwendbar sein. Die Untersuchungen der Universitaet Stuttgart sind primaer fuer Kleinwasserkraftanlagen und analoge Anwendungsbereiche angelegt. Die Ergebnisse werden 1996 in einem Leitfaden des Zentralen Fachdienstes Wasserbau und Gewaesserpflege der LfU in der Reihe Handbuch Wasser 2 veroeffentlicht.
Das Projekt "Beurteilung oekologischer Auswirkungen von Mindestwasserregelungen in der Ausleitungsstrecke Muehle Goersdorf/Floeha" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Stuttgart, Institut für Wasserbau durchgeführt. Problemstellung: Wie aendern sich die oekologischen Verhaeltnisse in einem Fliessgewaesser bei reduziertem Abfluss? Ziel: Festlegung eines oekologisch begruendeten Mindestabflusses. Hypothese: Oekologische Verhaeltnisse lassen sich ueber Lebensraumangebot fuer ausgewaehlte Organismen beschreiben. Aufgabe: Entwicklung und Optimierung des Programmpakets CASIMIR zur Prognose des Habitatangebots fuer Makrozoobenthos und Fische in Abhaengigkeit vom Abfluss. Ergebnis: Es laesst sich ein Abflussbereich festlegen, ab dem das Lebensraumangebot nur noch wenig abflussabhaengig ist.