Das Projekt "Standortuntersuchung für Windkraftanlagen im Kreis Mittweida" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (FH), Fachbereich Landbau,Landespflege durchgeführt. Die Aufgabe der Planung bestand darin, in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Umweltfachamt Chemnitz neue Standorte für Windkraftanlagen (WKA) im Kreis Mittweida zu finden sowie ein Verfahren zu entwickeln, das Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes erfasst. Anlass war die große Zahl an Anträgen auf Errichtung von WKA in einem Gebiet, für das noch kein Regionalplan verabschiedet wurde und in dem sich viele Flächennutzungspläne noch in der Planungsphase befinden. Im untersuchten Gebiet des Kreises Mittweida waren mit Stand Juni 1999 sieben Windkraftanlagen errichtet worden. Diese sieben Standorte wurden im Projekt mit Hilfe eines Geographischen Informationssystems (GIS) näher untersucht. Dabei wurden die Einhaltung von Ausschlussgebieten (z.B. Siedlungen, Wälder usw.) und notwendigen Pufferzonen als Eignungskriterium ausgewählt. Im Ergebnis befindet sich nur eine Windkraftanlage auf einer nach diesen Kriterien geeigneten Fläche. Zwei Standorte liegen zu nah an Siedlungen. Die Anlage am Standort Bockendorf sowie die südliche Anlage am Standort Hoyersdorf haben nur ca. 450 m Abstand zur nächsten Siedlung. Gefordert werden 500 m. Die Anlage am Standort Diethensdorf unterschreitet den geforderten Abstand von 100 m zu Bundesstraßen und Autobahnen um ca. 50 m. Bei den drei Anlagen des Standortes Eulendorf wurde der geforderte Abstand von 5.000 m zu anderen bereits errichteten Windkraftanlagen nicht eingehalten. Der Abstand zur Anlage des Standortes Bockendorf beträgt nur ca. 3.800 m bis 4.000 m. Die Ergebnisse des Projektes lassen keinen Zweifel daran, dass die raumplanerischen Vorgaben und einschlägigen Richtlinien bei der Planung und Errichtung von WKA nicht strikt beachtet wurden.