Das Projekt "Teilprojekt 2" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Rostock, Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät, Professur für Wasserwirtschaft durchgeführt. Im Rahmen des Forschungsvorhabens 'Entwicklung und Implementierung eines wissenschaftlich fundierten Managementsystems zur Reduktion von diffusen Stoffeinträgen in das Miyun-Trinkwasserreservoir bei Peking' soll für das Einzugsgebiet des Reservoirs ein Abwasserbeseitigungskonzept (ABK) erstellt werden, um Verunreinigungen durch unkontrollierten Abwasserabfluss abzustellen. Die Wasserqualität liegt weit unter der für Deutschland zulässigen Grenze für eine Trinkwassernutzung. Zur Erstellung eines ABKs ist zunächst eine umfassende Analyse des Einzugsgebiets bezüglich der Wasserver- und -entsorgungssituation durchzuführen. In Absprache mit den chinesischen Partnern ist das ABK für 2 Teileinzugsgebiete zu konzipieren; es enthält konkrete Vorschläge zur Planung und Errichtung von Alternativen Sanitärsystemen. Vor Ort sollen 2 Pilotanlagen als Lehr- und Demonstrationsobjekt errichtet werden. Aufklärung und Einweisung soll durch Schulung und Öffentlichkeitsarbeit erfolgen. Das Vorhaben soll die Bevölkerung mit dem erforderlichen Wissen und Befähigungen ausstatten, dass sie eine umfassende Abwasserinfrastruktur langfristig in weitgehender Eigenleistung planen, bauen und betreiben können.
Das Projekt "Teilprojekt 1" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH - UFZ, Department Bodenphysik, Lysimeterstation Falkenberg, Sektion Bodenforschung durchgeführt. Es ist vorgesehen, moderne Lysimetertechnologie und prozessbasiertes Kleineinzugsgebietsmonitoring umzusetzen, das Modellsystem IWAN für diese Skalenebene weiterzuentwickeln und anzuwenden sowie aus den Forschungsergebnissen abgeleitete Maßnahmen durch Demonstrationsobjekte, Pilotanlagen und Schulungen zu etablieren. Durch experimentelle Untersuchungen an Lysimetern und in Kleineinzugsgebieten wird die Grundlage für ein erweitertes Prozessverständnis gelegt, das die Abflussbildung mit kritischen Nährstoffherkunftsräumen verbindet. Darauf aufbauend sollen die Ergebnisse im Modellsystem IWAN überprüft und das Modellsystem um eine Erosionskomponente erweitertet werden, die zum einen die flächenhaften Erosionsprozesse im chinesischen Untersuchungsraum darstellt und zum anderen auch für gesamte Kleineinzugsgebiete parametrisierbar ist. Der angepasste Modellansatz dient der Ableitung und Evaluierung von Managementmaßnahmen. Ausgewählte Maßnahmen sollen bewertet und umgesetzt werden. Durch Schulungskurse für technische Mitarbeiter über experimentelle Ansätze und zum Monitoring sowie durch Modellanwendungskurse für Studenten soll große Breitenwirkung (Technologietransfer) erzielt werden.
Das Projekt "Teilprojekt 3: Nährstoffbilanzierung für das Miyun-Einzugsgebiet" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Gesellschaft für Angewandte Landschaftsforschung bR Bürger Gebel Halbfaß Uhlig durchgeführt. 1. Vorhabensziel: Das Ziel des Forschungsvorhabens besteht in der Entwicklung eines Managementsystems zur Reduzierung von Sediment-, Stickstoff- und Phosphoreinträgen in das Miyun-Trinkwasserreservoir bei Peking. Im Teilprojekt II sollen der wasser- und stoffhaushaltliche Status quo im ca. 16.000 km2 großen Gesamteinzugsgebiet auf Basis eines integralen Web GIS-basierten Bilanzansatzes quellen- und pfadbezogen erfasst und Maßnahmen zur Reduzierung der überwiegend diffus eingetragenen gelösten und partikelgebundenen Nährstofffrachten anhand von Szenarienrechnungen abgeleitet werden. Technologisch wird im Teilprojekt II auf die vorliegende Web GIS-Oberfläche STOFFBILANZ.i der GALF bR zurückgegriffen. 2. Arbeitsplanung: Nach Beschaffung und Einspeisung der Geometrien und Daten werden notwendige Modelladaptionen unter Einbeziehung der Arbeiten in den anderen Teilprojekten in Abhängigkeit der naturräumlichen und bewirtschaftungsspezifischen Verhältnisse vorgenommen. Im Rahmen mehrerer Modelldurchläufe erfolgen die Kalibrierung und Validierung des Modells unter Nutzung von Abflusspegeln und Beschaffenheitsmessstellen. Anschließend werden Szenarien in die Modellumgebung implementiert und berechnet. Über Schulungsveranstaltungen erhalten die chinesischen Projektpartner das notwendige Expertenwissen zur Bedienung des Projektmodells als Managementtool.