Das Grundstück der ehemaligen Stralauer Glashütte (Fläche 36.000 m²) befindet sich im westlichen Bereich der Halbinsel Stralau im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg. Der nördliche Teil des Grundstücks grenzt unmittelbar an die westliche Rummelsburger Bucht. Von 1889 bis 1996 wurde am Standort ein Glaswerk zur Hohlglasherstellung betrieben. Das Grundstück liegt in einem Wohngebiet und ist durch öffentliche Straßen erschlossen. Im Zuge der über einhundertjährigen industriellen Nutzung des Grundstücks wurden in erheblichem Umfang Schadstoffe in den Untergrund eingetragen. Hauptkontaminanten sind Mineralölkohlenwasserstoffe (MKW), polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), aromatische Kohlenwasserstoffe (AKW) sowie Alkyl- und Chlorphenole. Die Bodenverunreinigungen konzentrieren sich auf lokale Belastungsschwerpunkte. Begünstigt durch einen geringen Flurabstand sind zusätzlich erhebliche Grundwasserverunreinigungen zu verzeichnen. Die Schadstofffahne erstreckt sich über die Grundstücksgrenze hinaus. In der Tabelle sind die im Rahmen der Erkundungs- bzw. Sanierungsmaßnahmen festgestellten Maximalkonzentrationen (Boden und Grundwasser) zusammengestellt. Bodenluft (mg/kg TM) Grundwasser (µg/l) MKW 170.000 MKW 4.500 PAK 7.000 PAK 500 AKW 25 AKW 2.400 Alkylphenole 5.000 Alkylphenole 400.000 Chlorphenole 180 Chlorphenole 1.400 Seit der Übernahme des Grundstücks durch die Wasserstadt GmbH (als treuhändischer Entwicklungsträger des Landes Berlin) im Jahr 1996 wurden auf dem Gelände umfangreiche Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. Im Anschluss an die Erkundung der Boden- und Grundwasserverunreinigungen fand ein Monitoring des Grundwassers statt. Das Messstellennetz umfasste 25 Grundwassermessstellen auf dem Grundstück und im Abstrom. Neben der Tiefenenttrümmerung im Bereich ehemaliger Bauwerke wurden insgesamt ca. 5.400 t Boden als gefährlicher Abfall im Bereich des ehemaligen Hafenbeckens ausgehoben und ordnungsgemäß entsorgt. Im Herbst 2004 erfolgte ein Bodenaushub mittels überschnittener Großlochbohrungen im zentralen Grundstücksbereich einschließlich der Entsorgung von rund 2.600 t gefährlichem Abfall. Nach Abschluss der Bodenaustauschmaßnahmen fanden im Jahr 2006 Grundwasseruntersuchungen sowie Labor- und Feldversuche zur Vorbereitung einer Grundwassersanierung statt. In den Jahren 2007 bis 2009 erfolgten mehrere Stufen einer kombinierten „chemisch-biologischen in-situ-Sanierung“. Die Entwicklung der Grundwasserqualität wurde parallel mindestens zwei Mal jährlich an bis zu 30 Grundwassermessstellen im Rahmen eines Grundwassermonitorings überwacht. Die nochmalige Erweiterung des Grundwassermessstellennetzes im Jahr 2009 soll qualitativ hochwertige Aussagen zur künftigen Schadstoffentwicklung im Grundwasser sicherstellen. Der ehemalige Sanierungsbereich mit den dort befindlichen Grundwassermessstellen war aufgrund umfangreicher Erschließungs- und Instandsetzungsarbeiten rund um den früheren sogenannten Flaschenturm seit dem Frühjahr 2010 nur eingeschränkt zugänglich. Nach Abschluss dieser Baumaßnahme wird das Grundwassermonitoring ab Herbst 2012 wieder regulär, jedoch nur noch einmal jährlich, fortgesetzt. Weiterhin wurde im Jahr 2012 der Boden im Bereich nördlich des ehemaligen Jugend-Freizeit-Schiffes mittels Großlochbohrverfahren ausgehoben und ca. 4.000 t Boden als gefährlicher Abfall entsorgt. Zur Bauvorbereitung wurden im Bereich des ehemaligen Hafenbeckens erneut zwei kleinflächige Schwerpunktbereiche mittels Bodenaushub in einer offenen Baugrube sowie im Schutze eines Verbau-Systems in 2016 saniert. Dabei wurden insgesamt weitere 1.000 t Boden als gefährlicher Abfall entsorgt. In Folge der baulichen Entwicklung des Gesamtstandortes durch die Errichtung von Neubauten mussten einige Grundwassermessstellen an anderer Stelle neu errichtet werden. Das Messstellennetz umfasste 40 Grundwassermessstellen auf dem Grundstück und im Abstrom, von denen aktuell 32 Messstellen noch genutzt werden. Das Grundwassermonitoring wurde bis 2021 einmal jährlich fortgesetzt. Im Ergebnis einer Machbarkeitsstudie zum Umgang mit dem im Zentralbereich noch vorhandenen Belastungen im Untergrund werden seit Anfang 2021 Erkundungen zur Prüfung von MNA/ENA-Maßnahmen (Monitored Natural Attenuation/ Enhanced Natural Attenuation) im Bereich des Abstroms vorbereitet und durchgeführt. Hierzu werden diverse Feld- und Laboruntersuchungen (u.A. in-situ Grundwasserprobenahme) in mehreren Erkundungsstufen durchgeführt. In diesem Zusammenhang wird auch temporär die Anzahl der Monitoringkampagnen ab 2022 auf 2 Kampagnen jährlich verdichtet. Die Kosten für die Umsetzung der Sanierungsmaßnahmen belaufen sich bislang auf ca. 4,3 Mio. €. Nach Abschluss der Sanierungsmaßnahme wurde der Standort und sein Umfeld erschlossen und gestaltet. (Straßenbau inkl. Versorgungsleitungen; öffentliche Grünanlagen und Spielplätze, Durchwegungen und Endausbau des Uferwanderwegs). Von Frühjahr 2011 bis Anfang 2012 wurden Teile der Uferbefestigung erneuert. Die neuen Town-Houses in Ufernähe und die Sanierung bzw. Umgestaltung des ehemaligen Flaschenturms zum Wohngebäude wurden bis Mitte 2015 fertiggestellt. Weiterhin wurden im Zeitraum 2013 bis 2015 Wohnhäuser entlang der Glasbläserallee sowie Am Fischzug und der Krachtstraße errichtet. Im nördlichen Teil der Glasbläserallee sind bis Ende 2020 weitere Wohngebäude entstanden. Im südlichen Teil der Glasbläserallee, unterhalb der ehemaligen Maschinenschlosserei, erfolgt seit 2021 die Errichtung von weiteren Wohngebäuden. Daneben erfolgt die Entwicklung von Gewerbeflächen entlang der Kynaststraße.
Das Projekt "Teilprojekt 2: Geochemie" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Chemie durchgeführt. Vorhabensziel ist, die in KORA TV 4.1 genutzten DNA-Microarrays weiter zu entwickeln, um den biologischen Abbau der Schadstoffe nachzuweisen, die in Deutschland aus ca. 100.000 Abfallablagerungen in das Grundwasser emittiert werden. Natural Attenuation (NA) führt an Ablagerungen zu einer Schadensminderung und kann mit dem in KORA TV 4.1 entwickelten NA-Screening nachgewiesen werden. Zur Weiterentwicklung des NA-Screenings wird die Humboldt-Universität zu Berlin (HU) die organischen Verbindungen in belastetem Grundwasser charakterisieren und PROTEKUM die DNA-Microarrays entwickeln. Es werden in erheblichem Maß Ressourcen eingespart, wenn 'Monitored Natural Attenuation' an Abfallablagerungen genutzt wird. Bisherige Arbeiten wurden u.a. im Rahmen von KORA durchgeführt. Dabei wurde das NA-Screening entwickelt, in dem erstmalig in kontaminiertem Grundwasser die DNA-Microarray Technologie eingesetzt wurde. Im TV 4.1 wurde gezeigt, dass man so mikrobielle Schadstoffabbau in belastetem Grundwasser nachweisen kann, es ist also eine breite Wissensbasis zu den Arbeitszielen vorhanden. Die Arbeitsplanung ist für 2 Jahre in 5 Arbeitspakete gegliedert. Im AP 1, (HU) werden die Grundwasserproben von Abfallablagerungen geochemisch charakterisiert. In den AP 2 - AP 4 (PROTEKUM) wird die Optimierung der DNA-Microarrays durchgeführt. Im AP 5 (HU PROTEKUM) werden die Ergebnisse ausgewertet und umgesetzt.
Das Projekt "Teilprojekt 1: Mikroarrays" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von PROTEKUM Umweltinstitut GmbH durchgeführt. Vorhabensziel ist, die in KORA TV 4.1 genutzten DNA-Microarrays weiter zu entwickeln, um den biologischen Abbau der Schadstoffe nachzuweisen, die in Deutschland aus ca. 100.000 Abfallablagerungen in das Grundwasser emittiert werden. Natural Attenuation (NA) führt an Ablagerungen zu einer Schadensminderung und kann mit dem in KORA TV 4.1 entwickelten NA-Screening nachgewiesen werden. Zur Weiterentwicklung des NA-Screenings wird die Humboldt-Universität zu Berlin die organischen Verbindungen in belastetem Grundwasser charakterisieren und PROTEKUM die DNA-Microarrays entwickeln, da der mikrobielle Schadstoffabbau wesentlicher Bestandteil von NA ist. Neben dem Schutz der Ressource Grundwasser werden in erheblichem Maß weitere Ressourcen eingespart, wenn 'Monitored Natural Attenuation' an Abfallablagerungen genutzt wird. Bisherige Arbeiten wurden u.a. im Rahmen von KORA durchgeführt. Dabei wurde das NA-Screening entwickelt, in dem erstmalig in kontaminiertem Grundwasser die DNA-Microarray Technologie eingesetzt wurde. Im TV 4.1 wurde gezeigt, dass so der mikrobielle Schadstoffabbau in belastetem Grundwasser nachweisen kann. Durch PROTEKUM wurden Arbeiten zum Emissionsverhalten von Altablagerungen durchgeführt, so dass eine breite Wissensbasis zu den Arbeitszielen vorhanden ist. Die Arbeitsplanung ist für 2 Jahre in 5 Arbeitspakete gegliedert. Im AP 1, (HU) werden die Grundwasserproben aus dem Abstrom von Abfallablagerungen geochemisch charakterisiert. In den AP 2 - AP 4 (PROTEKUM) wird die Optimierung der DNA-Microarrays durchgeführt. Im AP 5 (HU + PROTEKUM) werden die Ergebnisse ausgewertet und umgesetzt.
Das Projekt "Prognose und Kontrolle des natürlichen Rückhalts und Abbaus von Nitroaromaten im Festgestein (moniored natural attenuation) am Rüstungsaltstandort Stadtallendorf - Laborative Untersuchungen zur Ermittlung der Transformationskonstanten und der Sorptionsparameter des komplexen Nitroaromatengemisches im Festgesgtein am Standort Stadtallendorf" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von GFI Grundwasser-Consulting-Institut GmbH durchgeführt. Das vom GFI Dresden zu bearbeitende FuE-Thema 'Laborative Untersuchungen zur Ermittlung der Transformationskonstanten und der Sorptionsparameter des komplexen Nitroaromaten-Prozentgemisches im Festgestein am Standort Stadtallendort' ist konstitutives Element des vom BMBF geförderten FuE-Vorhabens 'Prognose und Kontrolle des natürlichen Rückhalts und Abbaus von Nitroaromaten im Festgestein (monitored natural attenuation) am Rüstungsaltstandort Stadtallen-Prozentdorf' der HIM GmbH im KORA - Themenverbund TV5 'Rüstungsaltlasten', Zur Prognose der Aus-Prozentbreitung von STV in einem Festgesteinsgrundwasserleiter soll die biotische und abiotische Trans-Prozentformation und Sorption der STV qualitativ bestimmt und durch die Ermittlung von Parametern quantifiziert werden. Dabei ist die Untersuchung des Zusammenspiels von Sorptions-, Diffusion- und Transformationsprozessen hinsichtlich der Kinetik und des Konzentrationsgradienten von besonde-Prozentrem Interesse bei der Prognose von in-situ Selbstreinigungsprozessen im Festgestein. Das Haupt-Prozentziel des gesamten Verbundvorhabens besteht in der Prognose von Selbstreinigungsprozessen von mit STV kontaminierten Oberböden und Grundwasserleitern (Festgesteins- und Porengrundwasserleiter). Die Untersuchungen werden unter standortnahen Bedingungen hinsichtlich der Strö-Prozentmungsgeschwindigkeiten, der Milieubedingungen und der STV- Mischkontamination durchgeführt. Dabei spielen neben den biotischen auch die abiotischen Transformationsprozesse mit Eisen- bzw. Manganspezies eine wesentliche Rolle. Durch die Quantifizierung von Transformations- und Sorptionsprozessen ist eine Prognose der Schadstoffausbreitung im Festgestein unter Einbeziehung von Selbstreinigungsprozessen möglich.
Das Projekt "Prognose und Kontrolle des natürlichen Rückhalts und Abbaus von Nitroaromaten im Festgestein (Monitored Natural Attenuation am Rüstungsaltstandort Stadtallendorf; MONASTA) - Laborative Untersuchungen zur Ermittlung der Transformationskonstanten und der Sorptionsparameter des komplexen Nitroaromatengemischs im Festgestein am Standort Stadtallendorf" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Hessische Industriemüll, Bereich Altlastensanierung (ASG) durchgeführt. Zur Prognose der Ausbreitung von STV in einem Festgesteinsgrundwasserleiter soll die biotische und abiotische Transformation und Sorption der STV qualitativ bestimmt und durch die Ermittlung von Parametern quantifiziert werden. Dabei ist die Untersuchung des Zusammenspiels von Sorptions-, Diffusions- und Transformationsprozessen hinsichtlich der Kinetik und des Konzentrationsgradienten von besonderem Interesse bei der Prognose von in-situ Selbstreinigungsprozessen im Festgestein. Das Hauptziel des gesamten Verbundvorhabens besteht in der Prognose von Selbstreinigungsprozessen von mit STV kontaminierten Oberböden und Grundwasserleitern (Festgesteins- und Porengrundwasserleiter). Die Untersuchungen werden unter standortnahen Bedingungen hinsichtlich der Strömungsgeschwindigkeiten, der Milieubedingungen und der STV-Mischkontamination durchgeführt. Dabei spielen neben den biotischen auch die abiotischen Transformationsprozesse mit Eisen- bzw. Manganspezies eine wesentliche Rolle. Durch die Quantifizierung von Transformations- und Sorptionsprozessen ist eine Prognose der Schadstoffausbreitung im Festgestein unter Einbeziehung von Selbstreinigungsprozessen möglich.
Das Projekt "Enhanced Reclamation of Brown Field Sites Using Natural Biology Project-Acronym 'Erblassen'" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von GTG Geologisch-Technische Gesellschaft mbH durchgeführt. Anwendung eines aus Braunalgen gewonnenen Biotensides zur Steigerung der Bioverfügbarkeit von Kohlenwasserstoff - Bodenverunreinigungen zur Verbesserung des biologischen Schadstoffabbaus - Untersuchung des Biotensides ('Sea Power'), Laborversuche, Freilandversuche zur Erforschung der Steigerung mikrobiellen Schadstoffabbaus unter reale Bedingungen - Methodenfindung zur Anwendung in Sanierungsverfahren - Die Freilandversuche zeigten positive Einflüsse auf den mikrobiellen Abbau. (Hauptverantwortliche Institution ist im Ausland: Fa. Natural Technologies Ltd., Honiley, Kenilworth, UK).
Das Projekt "Entwicklung von Keramikdosimetern zum zeitlich integrierenden Monitoring von Natural Attenuation für leichtflüchtige organische und anorganische Schadstoffe im Grundwasser" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation (CSIRO),CSIRO Land and Water Perth Laboratory durchgeführt. Im Rahmen der Arbeit soll ein zeitlich integrierendes Wasserbeprobungssystem für organische und anorganische Schadstoffe im Grundwasser (weiter)entwickelt werden, das es erlaubt, die wirklichen mittleren Schadstoffkonzentrationen (nicht nur zufällige Extremwerte) mit nur wenigen integralen Messungen (Langzeitüberwachung) zu erfassen und damit sehr kostengünstig arbeitet. Die Methode soll insbesondere zum Nachweis des natürlichen Abbaus und Rückhalts von Schadstoffen im Grundwasser eingesetzt werden ('Monitored Natural Attenuation'). Vorgesehen sind Laborversuche und Langzeiteinsätze im Feld mit dazu gehörender Vergleichsbeprobung mit anderen Monitoringverfahren. An erster Stelle steht hier ein Vergleich mit der in Australien entwickelten und seit über 10 Jahren angewendeten zeitlich hoch auflösenden Monitoringmethode (on-line-Monitoring mit Diffusionszellen) für flüchtige organische Verbindungen (Volatile Organic Compounds: VOC). Darüber hinaus soll die Methode auch auf anorganische Stoffe angewendet werden, die z.B. in Grubenwässern anfallen ('acid mine drainage'). Dazu müssen entsprechende Adsorbermaterialien ermittelt und getestet werden. Dann müssen entsprechende Extraktionsverfahren entwickelt und die Analytik angepaßt werden. Anschließend folgen auch für die anorganischen Stoffe die Kalibrierung im Labor und Langzeiteinsätze im Feld.
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