Das Projekt "Stoffbilanz und Deponieverhalten am Beispiel der Sonderabfalldeponie Raindorf" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forschungs- und Entwicklungszentrum Sondermüll durchgeführt. Das Langzeitverhalten einer modernen Sonderabfalldeponie wurde untersucht. Eluat- und Feststoffgehalte der angelieferten Abfaelle wurden in einem umfassenden Analyseprogramm erfasst. Neben woechentlichen Sickerwasseranalysen wurden die eingelagerten Abfaelle im Abstand von zwei Jahren mineralogisch untersucht. Dadurch liessen sich Mineralneubildung und Schwermetallfixierung verfolgen. Weiterhin wurden chemische Gleichgewichtsberechnungen fuer das System Abfallkoerper durchgefuehrt, um die Langzeitentwicklung des Abfallkoerpers aus chemischer Sicht beschreiben zu koennen. Vor- und Nachteile eines offenen Sonderabfalleinbaus mit Niederschlagszutritt gegenueber dem Einbau Halle wurden erarbeitet. Der offene Einbau erweist sich aus chemischer und aus wirtschaftlicher Sicht als vorteilhaft. Die gewonnenen Ergebnisse ergaben, dass der Elutionstest nach DEV S4 den Vorsorgecharakter bezueglich der Mobilisierung von Schwermetallen erfuellt. Eine gemeinsame Ablagerung von obertaegig zu deponierenden Abfaellen ist anzustreben und von einer Monodeponierung ist abzusehen. Die Eluatgrenzwerte im Anhang D der TA Abfall fuer loesliche Salze und Organikgehalte sollten beibehalten werden, bei den Eluatgrenzwerten fuer Schwermetalle bewirkt eine Erhoehung bis um den Faktor 10 keine zusaetzliche Mobilisierung.