Das Projekt "Teilvorhaben 1: Bereitstellung von Monomerbausteinen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Hobum Harburger Fettchemie Brinckmann und Mergel durchgeführt. Ziel des Projektes ist die Entwicklung von hochwertigen und besonders umweltverträglichen Polyurethankunststoffen auf Basis nachwachsender Rohstoffe. Neuartig ist hierbei, daß beide Komponenten des Polyurethans (Polyolkomponente und Isocyanatkomponente) aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden sollen. Isocyanate werden bislang nur auf petrochemischer Basis hergestellt. Der Naturstoffanteil in den Polyurethankunststoffen wird damit mehr als 90Prozent betragen. Diese neuartigen Polyurethankunststoffe sind für neue, anspruchsvolle Anwendungsgebiete u.a. im Bereich Coatings, Weich- und Integralschäume sowie Verbundwerkstoffe vorgesehen. Das Vorhaben wird in Zusammenarbeit mit der BASF AG durchgeführt. Die Harburger Fettchemie übernimmt in dem Verbundvorhaben die Entwicklung bzw. Synthese der Polyolkomponenten und der Vorprodukte für die Isocyanate. Potentielle Anwender für die neuartigen Polyurethane sollen zu einem späteren Zeitpunkt mit in das Verbundvorhaben eingebunden werden.Im Rahmen des Teilvorhabens der Fa. Harburger Fettchemie ist es gelungen, zwei fettchemische Amine zu entwickeln, die durch Phosgenierung zu Isocycanten weiter umgesetzt werden können. Eines der Amine wird von der Fa. Harburger Fettchemie unter dem Handelsnamen Dimerylamin 8139 bereits verkauft. Die als Ausgangsverbindung dienende C21-Dicarbonsäure, die aus Sonnenblumenöl/Linolsäure hergestellt wurde, wurde erfolgreich in die großtechnische Produktion umgesetzt. Darüber hinaus gelang die Entwicklung eines völlig neuartigen Diisocyanats (NDDI) auf der Basis von Sonnenblumenöl, dessen physikalische und chemische Eigenschaften einzigartig sind und mit keinem handelsüblichen Diisocyanat vergleichbar sind. Vorteil dieses Diisocyanats ist es, dass der Schritt der Phosgenierung nicht erforderlich ist. Aus Zeitgründen konnte die technische Umsetzung während der Projektlaufzeit nicht erfolgen. Momentan ist das NDDI allerdings auf Grund der teuren Synthese und der Notwendigkeit einer Neustoffanmeldung nicht markttauglich. Neben den Diisocyanaten wurden im Rahmen des Vorhabens an die oleochemischen Isocyanate angepasste fettchemische Polyole entwickelt. Während des Vorhabens konnten vier verschiedene Synthesewege für neuartige Polyolkomponenten auf Pflanzenölbasis aufgezeigt werden. Es gelang eine Vielzahl von unterschiedlichen oleochemischen Polyolen zu entwickeln. Anhand von Standardrezepturen wurden die entwickelten Polyole in PUR-Systemen beurteilt. Je nach strukturellem Aufbau sind die fettchemischen Polyole in unterschiedlichen Anwendungen gut einsetzbar. So eignen sich einige der entwickelten Polyole als Weichschaumpolyol und andere als Polyolkomponente für PUR-Dispersionen.
Das Projekt "Neue massgeschneiderte Polymerarchitekturen aus bekannten Monomerbausteinen durch streng kontrollierte Polymerisation, insbesondere auf Basis der katalytischen Homo- und Copolymerisation" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Mainz, Institut für Anorganische und Analytische Chemie durchgeführt. Im Teilprojekt A1 'Neue Metallocen - Katalysatoren und Katalysatoren mit (N,O,P,S)- Linganden' geht es um die Entwicklung von neuen Metallkomplexen, die als Katalysatorvorlaeufer fuer die Homo - und Copolymerisation von polaren Monomeren fungieren sollen. Insbesondere sollen neue Cyclopentadienyl - und Heteroatom - Liganden das Studium der Wechselwirkung polarer Monomere mit Metallzentren erlauben und die Aufstellung grundlegender Struktur - Wirkungs - Beziehungen ermoeglichen. Das Teilprojekt El 'Metall - initiiertestereoselektive Ringoeffnungspolymerisation von Lactonen' beschaeftigt sich mit der Bereitstellung von Organometallkomplexen, deren Ligandsphaeren gezielt im Hinblick auf biologisch abbaubare Polyester bzw. Polymere mit biokompatiblen Segmenten massgeschneidert werden koennen. Die Copolymerisation von Epoxiden mit Kohlendioxid soll ebenfalls mit solchen Initiatoren untersucht werden.