Das Projekt "Realisierung von Schallschutzmaßnahmen beim Bau von FINO 3 - Teil A: Beiträge der Forschungsinstitute" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Leibniz Universität Hannover, Institut für Statik und Dynamik durchgeführt. Bei der Installation des Gründungspfahles der Forschungsplattform FINO3 wurden Vorsorgemaßnahmen zur Vermeidung von Beeinträchtigungen mariner Säugetiere getroffen. Die Rammarbeiten wurden unter Schallschutz in Form eines Blasenschleiers durchgeführt. Dazu verlegte die Firma Hydrotechnik Lübeck GmbH vor der Rammung des Pfahls in ca. 23 m Wassertiefe ein 420 m langes Düsenrohr ringförmig um die Lokation. Vor Aufnahme der schallintensiven Rammarbeiten wurden zusätzlich Vergrämungsmaßnahmen mit Pingern und Sealscarern vorgenommen. Der Einsatz des Blasenschleiers führte zu einer deutlichen Reduktion der Schallimissionen. Mit einer gemessenen Schalldämpfung von über 10 dB wurde der Richtwert des Umweltbundesamtes von 160 dB in einer Entfernung von 750 m um die Baustelle eingehalten.
Das Projekt "Forschungs- und Technologieprojekte auf der FINO 3 - Forschungsplattform zur Weiterentwicklung der Offshore - Windenergienutzung (FINO 3) - Teilvorhaben: Ganzheitliche Zustandsüberwachung und Lebensdauerprognose von Offshore-Windenergieanlagen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fachhochschule Kiel, Institut für Schiffbau und maritime Technik durchgeführt. Eine zuverlässige Vorhersage der Lebensdauer von Offshore-Windenergieanlagen (OWEA) ist selbst nach heutigem Stand kaum zu realisieren. Dies wird in Zukunft für Betreiber und Hersteller aber zu einem konkreten Problem, wenn die Entscheidungen über die Verlängerungen von Betriebsgenehmigungen anstehen werden. Hier setzt das geplante Vorhaben an. Es wird basierend auf FINO3 ein validiertes Prognosemodell für die Lebensdauervorhersage entwickelt. Dieses Modell wird sich später auf jeden OWEA-Typ anpassen lassen, der auf Monopiles gegründet ist und neben Messungen für Wellenhöhe und Windgeschwindigkeit mit minimal zusätzlichen Messpunkten auskommt. Dafür wird die FINO3 mit zahlreichen Sensoren bestückt, die sich ergänzende physikalische Größen erfassen, mit denen das Prognosemodell entwickelt und validiert wird. Die Simulation des strukturellen Verhaltens von FINO3 bildet die Basis für das Prognosemodell und wird ebenfalls anhand von Messdaten abgeglichen. Aus gemessenen Daten und den Ergebnissen der Simulation wird das Prognosemodell erstellt, das eine zuverlässige Aussage über die Lebensdauer ermöglicht. Das Prognosemodell lässt sich später auf beliebige OWEA-Typen übertragen und ermöglicht so kostenintensive Wartungen und Prüfungen optimiert planen zu können. Mit Kenntnis über die Restlebensdauer können Betreiber von OWEA auch frühzeitig entscheiden, ob eine Verlängerung der Betriebsgenehmigung für ihre Anlagen in Betracht gezogen werden kann, die mit belastbaren Messungen und Nachweisen untermauert wird. Dies erhöht die Wirtschaftlichkeit von OWEA insgesamt. Das Projektteam hat bereits Vorarbeiten zu Lebensdauerprognosen von Monopiles durchgeführt und konnte so bereits Erfahrungen mit der Arbeit unter Offshore-Bedingungen allgemein und auf FINO3 speziell sammeln. Mögliche Risiken und Schwierigkeiten sind bekannt und können oft durch sorgfältige Vorbereitung umgangen oder minimiert werden.
Das Projekt "Grundsatzuntersuchungen zur Drift von Pfählen unter zyklischer Horizontallast bei zeitlich veränderlicher Lastrichtung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Hamburg-Harburg, Institut für Geotechnik und Baubetrieb B-5 durchgeführt. Pfähle zeigen bei zyklischer Horizontalbelastung bekanntermaßen eine Verformungsakkumulation mit zunehmender Zyklenzahl. Eigene Voruntersuchungen zeigen, dass Pfähle bei Einwirkung einer zyklischen Horizontallast bei zeitlich veränderlicher Lastrichtung aus der Hauptlastrichtung driften und dabei deutlich vergrößerte Verformungsraten aufweisen. Dieses Phänomen wird als Pfahldrift bezeichnet. Veränderliche Lastrichtungen liegen etwa bei Wind- und Wellenlasten vor, die z.B. auf Monopilegründungen im Offshore-Bereich einwirken. Im Rahmen des Forschungsprojekts soll das Phänomen der Drift von Pfählen unter zyklischer Horizontallast grundlegend untersucht werden. Dazu gehört die Variation der maßgeblichen Einflussgrößen in 1g- und ng-Modellversuchen sowie die Simulation der Pfahldrift mit Kontinuumsmodellen (FEM) bzw. Partikelmodellen (DEM). Ziel des Projektes ist die Beschreibung und Modellierung des Phänomens der Pfahldrift sowie der Entwicklung technischer Maßnahmen zur Reduzierung der Pfahldrift.