Für den Freistaat Sachsen liegt eine umfassende Übersicht der Moore und anderer organischer Nassstandorte aus dem Projekt SIMON vor (DITTRICH et al. 2011 https://www.boden.sachsen.de/erstellung-fachkonzept-landesweites-informationssystem-moore-und-organische-nassstandorte-simon-18146.html). Dafür wurden neben Flächen, die der bodenkundlichen Moordefinition (> 30 cm Torf) entsprechen, auch Böden mit flacheren Torfauflagen (aus Bodenkarten, geologischen Karten) und moortypische Feuchtbiotope (moortypische Biotope aus der Selektiven Biotopkartierung, moortypische FFH-Lebensraumtypen, teilweise ohne nachgewiesene Torfauflage) erfasst und die Maximalfläche aus allen verwendeten Kartengrundlagen gebildet. Die Moorflächen Sachsens wurden somit nicht rein bodenkundlich, sondern ökosystemar unter Einschluss der Moorbiotope und torfbildenden Vegetation definiert. Diese Flächen sind als Moorkomplexe zusammengefasst und bilden die Suchraumkulisse für Renaturierungen von Moor- und Nassstandorten. Die Daten stellen die Moorkomplexe differenziert dar wo: a) eine moortypische Vegetation auf einem moortypischen abiotischen Standort kartiert wurde (3700 ha beziehungsweise 8 Prozent der Moorkomplexfläche) dies sind die nach einer ersten groben Abschätzung noch relativ naturnahen Flächen, b) ein moortypischer Standort kartiert ist, aber keine naturnahen moortypischen Biotope (mehr) vorhanden sind (27000 ha beziehungsweise 57,5 Prozent), c) moortypische Biotope oder FFH-LRT kartiert sind, aber in Boden- und geologischen Karten kein moortypischer Standort (16100 ha, 34,5 Prozent) dargestellt ist es handelt sich um Flächen mit nur flacher oder ohne nachgewiesene Torfauflage oder um kleine Flächen.
Berlins Moore haben sich nach der letzten Eiszeit gebildet. Sie sind Lebensraum hoch spezialisierter Tier- und Pflanzenarten, von denen viele gefährdet sind. Die Torfböden von Mooren speichern viel CO 2 . Das macht Moore zu wichtigen Kohlenstoffsenken für den Klimaschutz. Alle Moorstandorte in Berlin sind gesetzlich geschützt. Trotzdem sind viele durch menschliche Einflüsse gefährdet – sei es durch Grundwasserabsenkung, Nährstoffeintrag oder die Folgen des Klimawandels. Moore zu renaturieren oder wiederzuvernässen, ist wichtig für Berlin. Landesregierung, Senatsverwaltungen und nachstehende Behörden kompensieren deshalb Dienstflüge, die sich nicht vermeiden lassen, durch eine Abgabe. Sie fließt an die Stiftung Naturschutz Berlin, die damit bislang vier Berliner Moore renaturiert hat. Die Abgabe kommt so dem Klimaschutz ebenso zugute wie dem Erhalt der Artenvielfalt. Im Kesselmoor Kleine Pelzlaake in Berlin-Köpenick war die Moorbildung gestört. Moortypische Pflanzenarten wurden seltener. Um den Wasserstand zu stabilisieren und den Pflanzen mehr Licht zu verschaffen, wurden Bäume und Sträucher entfernt und das dominante Pfeifengras ausgedünnt. Seggen, Wollgräser, Binsen, Torfmoose und andere Arten, die für Moore typisch sind und neuen Torf bilden, haben die offenen und wassergesättigten Flächen wiederbesiedelt. Dabei kompensiert diese Renaturierung rund 45 Tonnen CO 2 pro Jahr. Ebenfalls in Köpenick liegt die Krumme Laake mit Verlandungsmooren in vier Armen. Drei dieser Moorarme sind bereits renaturiert. Kiefern, Birken, Erlen und andere Gehölze hatten sich hier angesiedelt. In ihrem Schatten konnten Torfmoose kaum noch gedeihen. Außerdem entzogen die Bäume und Sträucher dem Moor große Mengen Wasser. Deshalb wurden sie gerodet. Auf den Lichtungen, die entstanden sind, haben sich längst wieder moortypische Pflanzen etabliert – selbst der vom Aussterben bedrohte Mittlere Sonnentau ( Drosera intermedia ). Gleichzeitig hat sich der Wasserstand in den Mooren stabilisiert, sodass sie wieder als Kohlenstoffsenken ihre Funktion für den Klimaschutz entfalten können. Wer zu Erhalt und Entwicklung weiterer Berliner Moore beitragen möchte, kann die Renaturierungen mit einer Spende an die Stiftung Naturschutz Berlin unterstützen. Stiftung Naturschutz: Moorrenaturierung Klimaschutzabgabe Übersicht zu Berliner Mooren
1981 wurde vom Berliner Abgeordnetenhaus die Stiftung Naturschutz Berlin als landeseigene Stiftung ins Leben gerufen. Seitdem engagiert sie sich mit verschiedenen Projekten für eine artenreiche, vielfältige Stadt und widmet sich dem Natur- und Umweltschutz. Zudem fördert die Stiftung andere ideell und finanziell bei ihren Naturschutzprojekten. Ob Einzelperson, Bürgerinitiative oder mitgliederstarker Umweltverband – für alle ist die Stiftung Naturschutz Berlin ein zuverlässiger Partner. Die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt fördert die Arbeit der Stiftung Naturschutz Berlin. Die Stiftung kann dadurch folgende Aufgaben und Projekte wahrnehmen: Bild: Stiftung Naturschutz Berlin / Sophie Bengelsdorf Umweltkalender Berlin Der Umweltkalender Berlin ist ein kostenloses Online-Portal mit umfassendem, tagesaktuellen Angebotsspektrum rund um Umwelt und Natur. Ob für Schülerinnen und Schüler, Pädagoginnen und Pädagogen oder Familien, unter den mehr als 8.000 jährlichen Veranstaltungen ist für jede Alters- und Interessengruppe das Passende dabei. Weitere Informationen Bild: Stiftung Naturschutz Berlin Naturschutzakademie Berlin Die Naturschutzakademie Berlin richtet sich an haupt- und ehrenamtlich Engagierte des Natur- und Umweltschutzes und bietet – digital und vor Ort – ein vielseitiges Programm: vom interaktiven Seminar zur Artenkenntnis, über Workshops zu Persönlichkeitsentwicklung, Projektmanagement und Medienkompetenz, bis hin zu Exkursionen. Weitere Informationen Bild: Stiftung Naturschutz Berlin / Mira Langrock Langer Tag der StadtNatur Seit 2007 rückt der Lange Tag der StadtNatur einmal im Jahr den Artenreichtum Berlins in den Fokus. Rund 500 Veranstaltungen mit über 350 Expertinnen und Experten aus Verbänden, Verwaltungen und Vereinen an 160 Orten, binnen 26 Stunden: Das zieht sogar die eventerprobten Hauptstädter*innen in den Bann. Weitere Informationen Bild: Stiftung Naturschutz Berlin/ Susanne Jeran Nemo – Natur erleben mobil Das umwelt- und naturpädagogische Projekt Nemo – Naturerleben mobil ist eine Ergänzung für den Unterricht von Grundschulkindern. Pädagoginnen und Pädagogen kommen an die Schule oder den Hort, nehmen die Kinder mit auf Erkundungstouren in den Park nebenan, wo sie spielerisch in das Abenteuer Stadtnatur eintauchen Weitere Informationen Bild: Stiftung Naturschutz Berlin / Nikolai Becker Die Naturbegleiter Die naturbegleiter unterstützen soziale Einrichtungen, Träger und Organisationen in ihrem Vorhaben, Menschen Naturkontakt zu ermöglichen und dadurch ihr Wohlbefinden zu stärken. In niederschwelligen und bedürfnisorientierten Veranstaltungen begleiten sie Menschen in die nahegelegene Stadtnatur. Weitere Informationen Bild: Stiftung Naturschutz Berlin / Christopher Röttgers Naturerfahrungsräume In Naturerfahrungsräumen (NER) können Kinder durch freies Spiel eigene Erfahrungen auf naturnahen Freiflächen sammeln. Berlin hat sich zum Ziel gesetzt, in jedem Bezirk mindestens einen davon einzurichten. Die NER-Beratungsstelle berät und unterstützt alle Berliner Interessierten auf diesem Weg. Weitere Informationen Bild: Stiftung Naturschutz Berlin / Camilla Hoffmann Grüne Lernorte Die Sammlung Grüne Lernorte in Berlin stellt außerschulische Einrichtungen vor, die im Bereich Umweltbildung arbeiten. Es ist ein idealer Ratgeber für Lehrerinnen und Lehrer, Erzieherinnen und Erzieher und Eltern, die nach Ideen für Projekttage, Exkursionen, Wandertage und Ausflüge suchen. Weitere Informationen Bild: Stiftung Naturschutz Berlin Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) Die Stiftung Naturschutz Berlin ist der zweitgrößte Träger des Freiwilligen Ökologischen Jahres in der Bundesrepublik. Jährlich werden rund 190 Jugendlichen damit Impulse und Orientierung für wichtige Entscheidungen für ihre Zukunft gegeben. Weitere Informationen Bild: Stiftung Naturschutz Berlin / Camilla Hoffmann Ökologischer Bundesfreiwilligendienst (ÖBFD) Der ökologische Bundesfreiwilligendienst ist ein Angebot für alle, die älter als 24 Jahre sind und sich außerhalb von Beruf und Schule für Natur und Umwelt engagieren wollen. Die Stiftung Naturschutz Berlin vermittelt passende Einsatzstellen, sei es im Büro, im Wald oder in einer Naturschutzstation. Weitere Informationen Bild: Stiftung Naturschutz Berlin Stadtnatur-Ranger Die Stadtnatur-Rangerinnen und -Ranger sind als Vermittler zwischen Mensch und Natur in allen Berliner Bezirken unterwegs. Sie leisten naturschutzfachliche Arbeit wie bspw. das Beobachten des Reviers, die wissenschaftliche Kontrolle, aber auch die Information der Bürgerinnen und Bürger und die Umweltbildungsarbeit. Weitere Informationen Bild: Stiftung Naturschutz Berlin / Diana_Rosentreterbecken Koordinierungsstelle Fauna Die Koordinierungsstelle Fauna erfasst gefährdete Tierarten, entwickelt Schutzmaßnahmen in Zusammenarbeit mit den Naturschutzbehörden und informiert über den Artenreichtum unserer Stadt. Sie baut ein Netzwerk aus Expertinnen und Experten und Laien auf, die den Schutz der einheimischen Fauna unterstützen. Weitere Informationen Bild: Stiftung Naturschutz Berlin / Justus Meißner Koordinierungsstelle Flora Die Koordinierungsstelle Florenschutz ermittelt den Bestand seltener Pflanzenarten und konzipiert Schutzmaßnahmen. Vermehrungskulturen werden angelegt und nachgezogene Pflanzen ausgesetzt. Mit der „Pflanze des Monats“ wird auf gefährdete Berliner Pflanzen aufmerksam gemacht. Weitere Informationen Bild: Stiftung Naturschutz Berlin / Sophie Bengelsdorf Moorrenaturierung Seit 2009 zahlen alle Behörden des Landes für Dienstflüge eine Klimaschutzabgabe. Als Kompensation der entstandenen Emissionen wird daraus die Renaturierung von Berliner Mooren finanziert, denn wiedervernässte Feuchtgebiete binden große Mengen des Treibhausgases Kohlenstoffdioxid. Weitere Informationen Bild: Stiftung Naturschutz Berlin Beratung biologische Vielfalt Dem Klimawandel sinnvoll zu begegnen heißt, dass wir Städte neu denken und gestalten müssen. Das Projekt „Beratung für ökologische Vielfalt“ unterstützt Wohnungsbaugesellschaften, Grundstückeigentümerinnen und -eigentümer sowie Kleingärtnerinnen und Kleingärtner dabei, Lebensräume mit einem Mehrwert für Mensch und Natur zu schaffen Weitere Informationen Bild: Stiftung Naturschutz Berlin / Sophie Bengelsdorf Naturschutzpreis Mit der jährlichen Verleihung des Berliner Naturschutzpreises würdigt die Stiftung Naturschutz Berlin außerordentliche Leistungen für den Natur- und Umweltschutz. Sie zeichnet Personen aus, die sich in besonderem Maß um Flora und Fauna der Hauptstadt verdient gemacht haben. Weitere Informationen Bild: Stiftung Naturschutz Berlin / Regina Otters Ehrenamt Mit der Koordinierungsstelle Ehrenamt ergänzt die Stiftung Naturschutz Berlin ihre Freiwilligendienstprojekte um ein flexibles Angebot für Ehrenamtliche, das nicht nur die gesamte Stadt, sondern auch verschiedenste Bereiche des Natur- und Umweltschutzes in den Fokus nimmt. Weitere Informationen Bild: Stiftung Naturschutz Berlin / Susanne Bengsch Projektförderungen Damit Umweltbewusstsein, Naturschutzmaßnahmen und Erholungswert weiter wachsen, fördert die Stiftung Naturschutz Projekte, die dem Schutz von Natur und Umwelt sowie der Pflege der Landschaft dienen. Haben Sie eine Projektidee? Bei der Stiftung Naturschutz Berlin werden Sie umfassend beraten. Weitere Informationen Die Stiftung Naturschutz gibt monatlich einen Newsletter heraus, den Sie hier bestellen können: Newsletter abonnieren
Seit 2009 gibt es die Koordinierungsstelle Florenschutz, seit 2015 die Koordinierungsstelle Fauna. Beide sind bei der Stiftung Naturschutz Berlin angesiedelt und werden vom Senat gefördert. Denn die Koordinierungsstellen leisten einen entscheidenden Beitrag zu Berlins Biodiversität. Die Koordinierungsstelle Fauna konzentriert sich darauf, gefährdete Artengruppen wie Amphibien, Reptilien, Fledermäuse und andere Tiere zu erfassen. Sie verwaltet die zentrale Artdatenbank der Fauna des Landes Berlin. Darüber hinaus pflegt sie ein Netzwerk von Fachleuten und hilft Ehrenamtlichen, ihr Wissen zu den Arten zu erweitern, die sie interessieren. Seit 2016 laufen bei der Koordinierungsstelle die Fäden der Berliner Amphibienkartierung zusammen. Ziel ist es, Informationen zum Vorkommen von Kammmolch, Rotbauchunke und anderen Amphibien zu sammeln und gemeinsam mit den Naturschutzbehörden Schutzmaßnahmen einzuleiten. Bis Ende 2020 hat die Stelle rund 8.900 Fundpunkte in 800 Untersuchungsgebieten dokumentiert – unter anderem für den Kleinen Wasserfrosch (Pelophylax lessonae), der in Berlin als ausgestorben gegolten hatte, und die Kreuzkröte (Epidalea calamita), für die in Berlin sogar ein bundesweit bedeutendes Vorkommen nachgewiesen wurde. Koordinierungsstelle Fauna Mehr als 250 Pflanzenarten mit hoher oder sehr hoher Schutzpriorität hat die Koordinierungsstelle Florenschutz in den letzten Jahren erfasst und dafür Orte in der ganzen Stadt kartiert. Auch dabei tauchte so manche Art wieder auf, die in Berlin als verschollen galt. Ein Beispiel ist der Mittlere Sonnentau (Drosera intermedia). Er wurde in einem kleinen Moor in Zehlendorf und später bei Renaturierungen in drei Köpenicker Mooren entdeckt. Wo immer Arten gefunden werden, die im Berliner Florenschutzkonzept verzeichnet sind, bringt die Koordinierungsstelle Schutzmaßnahmen auf den Weg. Jeden Monat stellt sie auf der Website der Stiftung Naturschutz eine Art aus diesem Konzept als Pflanze des Monats vor. Außerdem koordiniert die Stelle die Vermehrung seltener Pflanzen durch botanische Gärten, die Anlage von Archeflächen (die Refugien für seltene Arten in der Stadt bieten sollen) und das Auswildern nachgezogener Pflanzen. Ein Erfolgsbeispiel für Letzteres ist die Schwärzliche Wiesen-Küchenschelle (Pulsatilla pratensis subsp. nigricans). Koordinierungsstelle Florenschutz Auf dem ArtenFinder Science Portal der beiden Koordinierungsstellen können auch Sie Funde besonderer Pflanzen oder Tiere melden und per Foto belegen. Das verbessert die Datengrundlage und erleichtert so den Schutz der biologischen Vielfalt. Artenfinder Berlin
Mit der Novellierung des Erneuerbaren-Energie-Gesetzes (EEG) vom 28.07.2022 wurde für den Bau von Solaranlagen auf entwässerten und landwirtschaftlich genutzten Moorböden, die nunmehr dauerhaft zur Wiedervernässung vorgesehen sind, ein wirtschaftlicher Anreiz geschaffen (§ 37 Abs. 1 Nr. 3e EEG). Bislang fehlen allerdings praktische Erfahrungen mit der Errichtung und dem Betrieb von sogenannten Moor-PV-Anlagen. Inwieweit diese Nutzung mit dem Ziel des Klimaschutzes, auch eine Chance sowohl für den Naturschutz als auch für die Energiewende bietet, soll in diesem Forschungsvorhaben untersucht werden.
Als Modellvorhaben im Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) soll das Projekt "Optimierung der Hochmoor-Renaturierung und Monitoring in der Praxis – Ökosystemleistungen, Monitoring und Wissenstransfer " mit Maßnahmen zur Renaturierung von Hochmoorbiotopen das Handlungsfeld 1 - Schutz intakter Moore und Wiedervernässungen - unterstützen.
Nationale Biodiversitätsstrategie 2030 Die Nationale Strategie zur Biologischen Vielfalt 2030 (NBS) entwickelt die Nationale Strategie für Biologische Vielfalt von 2007 weiter. Dabei setzt sie die globalen Ziele des Biodiversitätsrahmens von Kunming-Montreal (Kunming-Montreal Global Biodiversity Framework) auf der Ebene des Übereinkommens über die biologische Vielfalt sowie die EU-Biodiversitätsstrategie 2030 um. Die Strategie nimmt gerade die Bereiche in den Blick, zu denen der Bund im Rahmen seiner föderalen Zuständigkeiten beitragen kann. Die NBS bündelt alle für den Biodiversitätsschutz wichtigen Themen. Sie verfolgt 64 Ziele in 21 Bereichen – und das nicht nur in zentralen Feldern des Natur- und Artenschutzes, sondern auch in verwandten Bereichen wie Stadtnatur, Klimaerwärmung, Ausbau von Erneuerbaren Energien oder Gesundheit. Außerdem integriert sie bereits bestehende Strategien, die für den Schutz der biologischen Vielfalt relevant sind, etwa das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz der Bundesregierung. Ein erster Aktionsplan enthält rund 250 Maßnahmen, die von 2024 bis 2027 umgesetzt werden sollen. Ein zweiter Aktionsplan soll darauf aufbauen. Ob die Ziele erreicht wurden, wird über messbare Kennzahlen und Überprüfungsmechanismen kontrolliert. Dadurch wird eine gezielte Umsetzung und Überprüfung ermöglicht, was zu einer schnelleren Folgenbewältigung führen soll. Eine Geschäftsstelle soll die Umsetzung künftig konsequent begleiten. Beispiele für Ziele und Maßnahmen Neben dem Ausweisen von Schutzgebieten und Sichern von Wildnisgebieten ist es von zentraler Bedeutung für den Erhalt der Biodiversität, diese besser zu vernetzen. Bis 2030 soll der tägliche Anstieg der Siedlungs- und Verkehrsfläche auf unter 30 Hektar pro Tag reduziert werden. Das Aktionsprogramm Insektenschutz wird optimiert. Entwicklung eines Bodenbiodiversitäts-Monitorings zur Verbesserung der Datengrundlagen. Die Flächenanteile naturnaher, strukturreicher und klimaresilienter Wälder sollen erhöht und ein Einschlagsstopp in alten naturnahen Buchenwäldern auf Bundesflächen verhängt werden. Reduktion des Einsatzes chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel bis 2030 um 50 Prozent. Unter anderem durch Ausweitung des Ökologischen Landbaus und die Weiterentwicklung und Stärkung des integrierten Pflanzenschutzes. In Umsetzung des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz werden bereits Maßnahmen für die Wiedervernässung und Renaturierung von Mooren gefördert. Die Kommunen werden bei der Aufstellung von Stadtnatur-Plänen unterstützt. Das Zentrum KlimaAnpassung berät über die Nutzung naturbasierter Lösungen bei der Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen. Quelle: Website der Bundesregierung Klimaanpassungsstrategie 2024 Die Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel 2024 wurde im Kabinett beschlossen. In ihrem Zentrum stehen Vorkehrungen für die immer wichtiger werdende Anpassung an die Folgen des Klimawandels. Denn Wetterextreme, wie die immer häufiger auftretenden Hitzewellen und Starkregenereignisse, haben oft desaströse Auswirkungen auf die Umwelt und beeinträchtigen das Leben der Menschen stark. Zum ersten Mal werden nun für die Vorsorge vor Klimafolgen klare Ziele und messbare Kennzahlen festgelegt. Durch die Messbarkeit wird eine gezielte Umsetzung und Überprüfung ermöglicht, was zu einer schnelleren Folgenbewältigung führen soll. Die Strategie legt besonderen Wert auf dringende Aufgaben. Dabei werden gerade die Bereiche in den Blick genommen, zu denen der Bund im Rahmen seiner föderalen Zuständigkeiten beitragen kann. Insgesamt enthält die Strategie 33 Ziele und 45 Unterziele in verschiedenen Aktionsfeldern, die bis 2030 beziehungsweise 2050 zu erreichen sind. Alle vier Jahre werden die Ziele und Maßnahmen überprüft und gegebenenfalls angepasst. So soll es bundesweit beispielsweise gegen Hitze mehr kühlende Grünflächen oder auch sonstigen Sonnenschutz geben; gegen Hochwasser eine Anpassung der Flussläufe bzw. der Moore geben, damit sie das viele Wasser besser aufnehmen können; für ein funktionierendes Warnsystem eine Verbesserung der technischen Übermittlung von Warnmeldungen sowie eine deutliche Anhebung der Nutzerzahlen der Nina-Warn-App geben. Kommunen sollen ihre Klimaanpassungsmaßnahmen erweitern und verbessern. Unterstützt werden sie dabei vom Zentrum KlimaAnpassung. Bis 2030 sollen für 80 Prozent der Gemeinden Konzepte vorliegen. Bei etwa einem Zehntel der Kommunen und einem Viertel der Landkreise ist dies bereits der Fall. Quelle: Website der Bundesregierung
Der Antragsteller plant die Moorrenaturierung im Bereich südöstlich von Kranzegg im Großen Wald auf Flur Nr. 2196, Gemarkung Rettenberg. Das betroffene Gebiet (Hochmoor „Sybelle II“) befindet sich in einer Hangnische am Nordhang oberhalb des Weiherbaches, welches bereits vor ca. 25 Jahren durch Torfdämme renaturiert wurde. Das Hochmoor ist durch eine Forststraße in zwei Bereiche geteilt. Durch die geplanten Maßnahmen soll die Rückstauwirkung optimiert und weiter renaturiert werden. Zum Verschluss der vorhandenen Entwässerungsgräben ist das Einbringen von 73 weiteren Torfdammbauwerken aus Holzspundung notwendig, welche nach Einbau zum Schutz vor Verwitterung mit einer 0,5 bis 1,0 m dicken Torfschicht, gegenüber dem Bestandsgelände, überhöht und mit Vegetationssoden bedeckt wer-den, um das Ziel der weiteren Renaturierung im Sinne des ökologischen Leitbildes zu erreichen. Die Torfdämme sind jeweils mit einer Breite von etwa 3 m und einer Tiefe von 2-3 m geplant. Ein Rückbau der bestehenden Forststraße ist vorgesehen, sofern dies aufgrund der Waldbewirtschaftung möglich ist. Im Westteil des Moores, angrenzend zur Straße, ist eine vorgeschaltete Räumung des Fichtenbestandes vorgesehen, um weitere Torfdämme mit innenliegender Holzspundung zu errichten.
Das ArL Weser-Ems hat dem ML die Neugestaltungsgrundsätze nach § 38 FlurbG für das vereinfachte Flurbereinigungsverfahren Hamstrup, Landkreis Cloppenburg, vorgelegt. Aus diesen Neugestaltungsgrundsätzen ist der Wege- und Gewässerplan mit landschaftspflegerischem Begleitplan nach § 41 FlurbG zu entwickeln, auf dessen Grundlage der Ausbau der gemeinschaftlichen und öffentlichen Anlagen erfolgt. U.a. sind folgende Maßnahmen geplant: Ländlicher Wegebau vorwiegend auf vorhandener Trasse, Rekultivierung von Wegen zur landwirtschaftlichen Nutzung, Anlage von Baum-Strauchhecken und Obstbaumwiesen, Renaturierung von Gewässern, Entwicklung von naturnahen Gewässerrandstreifen, Vernässung von Mooren
Das Batzhainzenmoss wurde in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts durch bäuerlichen Torfstich in großen Bereichen abgetorft und durch die Anlage eines großflächig wirksamen Entwässerungsgrabensystems entwäs-sert. Einige dieser Gräben sind bereits über die letzten Jahrzehnte verlandet, viele sind jedoch noch immer wirk-sam. Der Landschaftspflegeverband Oberallgäu-Kempten e.V. plant nun insbesondere um dem Trockenfallen des Torfes entgegenzuwirken die Einbringung von sieben Dammbauwerken auf Flur Nr. 1161/1, Gemarkung Vorderburg (hier betroffen ist der Igelsbach, welcher einen Zufluss zur Wertacher Starzlach darstellt), die Moor-renaturierung des Batzhainzenmoos. Dies soll helfen den verursachten Kohlenstoffdioxidausstoß zu minimieren.
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