Das Projekt "Vorhaben des GerES (2014-2017): Untersuchung von Hausstaub auf Phthalate, Ersatzstoffe für Phthalate und Flammschutzmittel sowie die Identifizierung neuerer Stoffe (z.B. Biozide, schwererflüchtige Duftstoffe)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung durchgeführt. In der Deutschen Umweltstudie zur Gesundheit, GerES 2014-2017, welche am Umweltbundesamt (UBA) durchgeführt wird, werden die Umweltbelastungen von Kindern und Jugendlichen untersucht. Im Rahmen dieser Studie analysiert das Fraunhofer IVV im Auftrag des UBA 650 Hausstäube, die aus Haushalten der Studienteilnehmer stammen und vom UBA zur Verfügung gestellt werden. 34 Zielanalyten aus den Substanzklassen der Phthalate, Ersatzstoffe für Phthalate (zum Beispiel Adipate), phosphorhaltige Flammschutzmittel (wie Tributylphosphat, Triphenylphosphat) und polyzyklischen Moschusduftstoffen (wie Moschus-Xylol, Moschus-Keton, Tonalid) werden hierbei mittels GC- und LC-MS quantifiziert. Die Erhebung dieser Daten soll es ermöglichen, Gesundheit und Entwicklung von Kindern mit eventuell vorliegender Schadstoffbelastung zu korrelieren. In einem zweiten Arbeitspaket werden 100 dieser Hausstaubproben mittels hochauflösendem LC-MS screening auf weitere Stoffe wie Biozide, makrozyklische Moschusverbindungen, phthalatfreie Weichmacher und andere Substanzen untersucht. Sollten diese Zusatzparameter regelmäßig in Hausstäuben nachweisbar sein, ist deren Gesundheitsrelevanz in weiteren Studien genauer zu prüfen.
Das Projekt "Untersuchung des Stoffverhaltens von polycyclischen Moschusverbindungen in Klaerschlaemmen und in Boeden" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie durchgeführt. Entsprechend des Expositionspfades erscheinen polycyclische Moschusverbindungen im kommunalen Abwasser und damit auch im Klaerschlamm bzw. in Vorflutern und Sedimenten. Wie Untersuchungen von Eschke (1996) zeigen, liegen die Zulaufkonzentrationen in kommunalen Klaeranlagen fuer Moschus-Keton zwischen 0,6-2,4 myg/l, fuer Galaxolide zwischen 4-27 myg/l und Ablauf bei 0,2-1,3 bzw. bei 1,2-9 myg/l. Dies bedeutet, dass 1/3 bis 1/2 der eingetragenen Menge im Klaerschlamm verbleibt und der Rest in die Vorfluter und Fluesse gelangt (Rimkuss und Wolf 1993, Geyer et. al., 1994, Eschke et.al., 1995). In kommunalen Klaeranlagen (Fooken et. al., 1997) wurden die HHCB/AHTN-Konzentration mit 12-21 mg/kg m tief r angegeben. Dies sind sehr hohe Gehalte, die angesichts der hohen Persistenz und der vermuteten starken Sorption an Klaerschlamm zwingend naeher untersucht werden muessten. Folgende Forschungsaufgaben ergeben sich daraus: 1. Untersuchungen von Klaeranlagenzu- und ablaeufen und Klaerschlaemmen auf HHCB/AHTN, - 2. Untersuchungen des Abbauverhaltens dieser Stoffe in verschiedenen Boeden und Klaerschlammanwendung nach Anpassung der analytischen Bestimmungsverfahren fuer Boeden, - Untersuchung des Verbleibs in Pflanzen und Beurteilung des Versickerungsverhaltens. Es sollenca. 20 verschiedene Klaeranlagen untersucht werden, um einen begrenzten Ueberblick ueber die Belastungssituation zu erhalten. Weiterhin sollen von fuenf Klaeranlagen der Zulauf sowie der Ablauf gemessen werden. Anhand von 3 verschiedenen Boeden, einem humusreichen, einem sandigen und einem tonreichen, soll das Stoffverhalten in Boeden nach Klaerschlammausbringung d.h. der Abbau und die Verlagerung, untersucht werden. Mittels eines Lysimeterversuches an einem Grosslysimeter im Rahmen einer Worst-case-Betrachtung, soll das Versickerungsverhalten unter natuerlichen Bedingungen untersucht werden.
Das Projekt "Untersuchungen zur Anreicherung organischer Schadstoffe in ausgewaehlten Organen und Parasiten von Fischen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Karlsruhe, Institut für Siedlungswasserwirtschaft durchgeführt. Ziel des Vorprojektes war es, in orientierenden Untersuchungen zur Schadstoffanreicherung in Fischen Grundlagen fuer ein geplantes umfassenderes Forschungsvorhaben zu schaffen. In diesem soll eine Methode entwickelt werden, die die Ermittlung von Einleitern bzw. Eintragspfaden von persistenten lipophilen organischen Schadstoffen in kleine Fliessgewaesser ermoeglicht. Dazu soll ein kleines Fliessgewaesser in Flussabschnitte von wenigen Kilometern Laenge eingeteilt und in jedem Flussabschnitt Fische quasi als 'Probenehmer' fuer organische Schadstoffe entnommen und untersucht werden. Nach diesem Screening sollen auffaellige Werte weiter verfolgt werden. Es wurden Organe und Parasiten von Fischen aus Ruhr, Donau und Speyerbach mittels Gaschromatographie/ Massenspektrometrie auf 25 persistente lipophile organische Schadstoffe untersucht. In den meisten Proben wurden u.a. die Nitromoschus-Duftstoffe Moschus Xylol und Moschus Keton sowie das Insektizid und Akarizid Bromocyclen gefunden.
Das Projekt "Nitromoschus- und polyzyklische Moschusverbindungen: Untersuchungen zur Mutagenitaet, Gentoxizitaet, SOS-Induktion, Klastogenitaet und Aneugenitaet in pro- und eukaryontischen Testsystemen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Göttingen, Zentrum Umwelt- und Arbeitsmedizin, Abteilung Allgemeine Hygiene und Umweltmedizin durchgeführt. Unter den Nitromoschus- und den polyzklischen Moschusverbindungen ist eine Anzahl synthetischer Stoffe zusammengefasst, die aufgrund ihres Geruchs den natuerlichen Moschusstoffen aehnlich sind. Die dominierenden Vertreter aus der Gruppe der Nitromoschusverbindungen sind Moschus Xylol und Moschus Keton; daneben wurden Moschus Ambrette, Moschus Mosken und Moschus Tibeten verwandt. Bekannte Vertreter der polyzyklischen Moschusverbindungen sind die Galaxolide, Tonalide, Celestolide, Phantolide, Cashmeran und die Traseolide. Diese Verbindungen werden/wurden als Duftstoffe in Parfuems, Seifen, Waschmitteln, Lotionen, Cremes, etc. eingesetzt. Als Folge seiner Persistenz werden bei den Nitromoschusverbindungen regelmaessig Moschus Xylol und Moschus Keton im tierischen und menschlichen Fettgewebe (Koerperfett, Frauenmilch) nachgewiesen. Das gleiche Persistenzverhalten wird bei den polyzyklischen Moschusverbindungen, der mengenmaessig bedeutendsten Gruppe von Moschusduftstoffen, beobachtet. Diese Bioakkumulation der synthetischen Duftstoffe erfordert in besonderem Masse eine gute toxikologische Datenbasis der Stoffe, um eine moegliche Gefaehrdung der menschlichen Gesundheit zu vermeiden. Zu den genannten Duftstoffen sind/waren bisher kaum toxikologische Daten zur Gentoxizitaet/Mutagenitaet verfuegbar. Zur Bewertung der Gentoxizitaet/Mutagenitaet der genannten Duftstoffe sind die beiden mikrobiellen Kurzzeittestsysteme, der Amestest und der SOS Chromotest eingesetzt worden. Als eukaryonte Systeme wurden der Schwesterchromatidaustauschtest wie auch der Mikrokerntest mit humanen Zellen verwandt.
Das Projekt "Biotransformation und Biomonitoring von Nitromoschusverbindungen im Menschen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Würzburg, Institut für Pharmakologie und Toxikologie durchgeführt. Im Vorhaben soll die Belastung des Menschen mit zwei Nitromoschus-verbindungen bestimmt werden sowie Daten zur Biotransformation dieser Verbindungen erarbeitet werden. Nitromoschusverbindungen sind synthetische Riechstoffe, die in der Umwelt stabil sind und im Fettgewebe des Menschen nachgewiesen wurden. Der Nachweis der Ausgangsverbindungen im Menschen sagt jedoch nur wenig ueber potentielle toxische Wirkungen aus, da aromatische Amine und Nitroverbindungen einer Biotransformation zu toxischen Metaboliten unterliegen. Die Menge an gebildeten toxischen Metaboliten ist daher ein viel besseres Mass fuer 'biologisch-effektive' Dosen und eine bessere Grundlage fuer die Bewertung des Gesundheitsrisikos dieser Exposition. Bei aromatischen Nitroverbindungen kann die 'biologisch-effektive' Dosis durch Quantifizierung der Bindung von Metaboliten an Haemoglobin leicht bestimmt werden. Im Vorhaben soll dieses Verfahren eingesetzt werden, um die Belastung des Menschen mit Nitromoschusverbindungen und die Biotransformation dieser Stoffe besser zu charakterisieren. Hierzu werden Blut- und Urinproben von nicht-spezifisch exponierten Freiwilligen auf Nitromoschusmetabolite untersucht. Ergaenzend werden zur Entwicklung der Methoden zur Messung solcher Verbindungen im Menschen bei Belastung aus der Umwelt Biotransformationsuntersuchungen mit Moschusketon in der Ratte durchgefuehrt. Die erhaltenen Daten sollen die zur Bewertung des Gesundheitsrisikos des Menschen durch Belastung mit Nitromoschusverbindungen nur spaerlich vorhandenen Daten ergaenzen und damit eine solidere Grundlage fuer Risikobewertungen ermoeglichen.Die Untersuchungen sollen die bislang unzureichende Datenlage zur Belastung des Menschen mit Nitromoschusverbindungen, zur Biotransformation von Nitromoschusverbindungen und moeglichen interindividuellen Unterschieden im Menschen verbessern und dadurch eine Bewertung der Risiken der Exposition des Menschen gegenueber dieser Gruppe von Umweltstoffen ermoeglichen. Wegen der Komplexitaet der Arbeiten werden die Untersuchungen auf die am weitesten verbreiteten Vertreter der Nitromoschusverbindungen, Moschusxylol und Moschusketon beschraenkt. Durch Bestimmung biologisch-effektiver Dosen von Moschusxylol und Moschusketon sowie Messung der entsprechenden Acetamide und gegebenenfalls Amine im Urin nach Exposition von Probanden (Mitarbeiter des Instituts fuer Toxikologie) soll das Ausmass der Belastung der Bevoelkerung bestimmt werden und moegliche interindividuelle Unterschiede in der Biotransformation von Moschusxylol und Moschusketon abgeleitet werden. Da zur Biotransformation von Moschusketon praktisch nichts bekannt ist, dienen Experimente mit kontrollierter Exposition von Ratten als Basis zur Entwicklung von Verfahren zur Messung der Haemoglobinbindung im Menschen nach Umweltbelastung.
Das Projekt "Geobiologische Interaktionen zwischen Hydrothermalfluiden und symbiotischen Primärproduzenten an Spreizungsachsen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Max-Planck-Institut für marine Mikrobiologie durchgeführt. In den letzten 2 Jahren des SPP 1144 werden wir unsere Untersuchungen an endosymbiontischen Bakterien in Evertebraten, einer der wichtigsten Gruppen von Primärproduzenten an Hydrothermalquellen des Mittelatlantischen Rückens (MAR), abschließen. In enger Zusammenarbeit mit Geologen und Geochemikern soll der Einfluss von unterschiedlichen geologischen Strukturen und Gradienten in Ventfluiden auf symbiontische Diversität, Biomasse und Aktivität aufgeklärt werden. Diese Forschung wird zu einer der Kernfragen des SPP 1144 beitragen: Welche Wechselwirkungen bestehen zwischen hydrothermalen und biologischen Prozessen? Eine weitere Kernfrage des SPP 1144 ist: Wie beeinflussen Achsenmorphologie und Meeresströmungen die Verbreitung von Ventorganismen entlang der Rückenachse? Biogeographische Analysen der Symbionten von Muscheln und Garnelen sollen zeigen, ob geologische und hydrologische Barrieren zwischen den nördlichen und südlichen Hydrothermalquellen zu einer räumlichen Isolierung von symbiotischen Bakterien führen. Die Ergebnisse dieser Forschung liefern einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der Kopplung geologischer und biologischer Prozesse an gemäßigt spreizenden Rückenachsen.
An der Messstelle Sauer, Mündung (RLP und LUX) werden Zeitreihen abiotischer Parameter gemessen.
An der Messstelle Lahn, Lahnstein werden Zeitreihen abiotischer Parameter gemessen.
An der Messstelle Saar, Kanzem werden Zeitreihen abiotischer Parameter gemessen.
An der Messstelle Selz, Ingelheim werden Zeitreihen abiotischer Parameter gemessen.