Das Projekt "Schaedigung des mucociliaeren Transportes der oberen Atemwege durch Umweltchemikalien: Entwicklung eines in-vitro-Testmodells" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Mainz, HNO-Klinik durchgeführt. Waehrend in den letzten Jahren die SO2-Belastung in Rheinland-Pfalz ruecklaeufig war, ist die Belastung durch photochemischen Smog nach wie vor hoch. Die maximalen Halbstundenmittelwerte fuer die Jahre 1993 und 1994 lagen fuer Ozon an den verschiedenen Messstationen zwischen 162 und 370 Mikrogramm/m3, die entsprechenden NOx-Werte (also die der Ozonvorlaeufersubstanzen) lagen zwischen 130 und 1574 Mikrogramm/m3. Ziel dieser Untersuchung ist es, das akute Schaedigungspotential von Ozon auf das mucociliaere Transportsystem in einem humanen in vitro-Testsystem zu untersuchen. Dafuer wurde die Taetigkeit der Cilien von Epithelzellen des Respirationstraktes vor und nach zweistuendiger Ozonexposition untersucht. Die applizierten Dosen betrugen 100, 500 und 1000 Mikrogramm Ozon/m3 Luft. Diese Ergebnisse wurden mit der mucociliaeren Transportleistung der Nase bei in vivo Expositionen an freiwilligen Probanden (10, 100 und 500 Mikrogramm Ozon/m3 Luft) verglichen. Zu diesem Zweck wurde vor und nach nasaler Ozonexposition ein Saccharin-dye Test durchgefuehrt. Die Kontrollgruppe wurde mit Raumluft exponiert. Ozon zeigte in keiner der untersuchten Konzentrationen eine statistisch signifikante Veraenderung der untersuchten Parameter. Darueber hinaus wurden Untersuchungen ueber die Ciliartaetigkeit bei Belastung mit Formaldehyd in den Konzentrationen 100, 500 und 5000 Mikrogramm/m3 und mit 2,4 Toluylendiisocyanat in den Konzentrationen 10, 100 und 500 Mikrogramm/m3 durchgefuehrt. Dabei fuehrte allein Formaldehyd in einer Konzentration von 5000 Mikrogramm/m3 zu einer signifikanten Abnahme der Ciliarfrequenz.