Das Projekt "Erarbeitung eines Bewirtschaftungs- und Nutzungskonzeptes von beta-HCH- und schwermetallbelasteten Flächen in den Mulde- und Elbeauen der Stadt Dessau" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Stadt Dessau, Amt für Umwelt- und Naturschutz , Grünplanung durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens: Durch die industrielle Tätigkeit im Raum Bitterfeld fielen bei der Herstellung des Pflanzenschutzmittels Lindan Abfallprodukte - u. a. Beta-Hexachlorcyclohexan - an, die in der Folge über das Abwassersystem des damaligen Chemiekombinates Bitterfeld in die Mulde und von dort aus durch Transport von Schlick bei Überschwemmungen in die Muldeauen gelangten. Die Verseuchung des Aufwuchses mit Beta-HCH führte teilweise zum Verbot der Tierfütterung mit dem Aufwuchs. Zielstellung war es deshalb, eine Möglichkeit zu finden, zu einer sinnvollen Pflege und Nutzung der Muldeauen (Landschaftsschutzgebiete) zu kommen. Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden: Erste Untersuchungen wurden 1991 im Stadtgebiet Dessau durchgeführt. Vertiefende Untersuchungen erfolgten im Landkreis Bitterfeld. Vom Institut Öko-Control wurde ein Vorschlag erarbeitet. Auf der Grundlage dieses Vorschlages erfolgten Untersuchungen zur flächenscharfen Abtrennung der Belastungsgebiete und die Erarbeitung von Vorschlägen für die weitere Nutzung. Für die Untersuchung der Ausdehnung der Kontamination wurden entsprechende Probenahmen durchgeführt und das aufgenommene Material Aufwuchs und Boden analytisch untersucht. Die gesamte Untersuchung erfolgte in mehreren Jahresschritten zwischen 1992 und 1995, um die Gefahr von Schwankungen auszugleichen. Ergebnisse und Diskussion: Die Ergebnisse der Untersuchungen wurden in 3 Zwischenberichten - vom 09.11.1993, vom 11.04.1994, vom 01.06.1995 - dargelegt. Der Abschlußbericht erfolgte unter dem Datum des 31.07.1996.
Das Projekt "Oekologisch-morphologische Bewertung der Mulde - Erprobung der Methodik und Anwendung als Planungsinstrument" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutscher Verband für Wasserwirtschaft und Kulturbau e.V. (DVWK) durchgeführt. Mit dem Vorhaben sollen folgende Arbeitsergebnisse erzielt werden: a) Erprobung und Auswahl eines geeigneten Verfahrens der oekologisch-morphologischen Fliessgewaesserbewertung, b) Entwicklung von Karten der Schutz- und Entwicklungsbereiche, c) Leitlinien zur naturnahen Wasserkraftnutzung, d) Entwicklung eines Kartier- und Bewertungsverfahrens fuer Auen, e) Entwicklung einer Massnahmenkarte fuer die Mulde und die Muldeaue, f) Erarbeitung eines uebertragbaren Bewertungssystems fuer grosse Fliessgewaesser und deren Auen. Darueber hinaus wurden die Ergebnisse in einer Fachtagung vorgestellt.
Das Projekt "HYEUROPE - 2008 - Mining area hyperspectral experiment for detection of minerals, vegetation and salinization in mining areas of Central Germany" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institut für Geowissenschaften durchgeführt. Der hyperspektrale Flugzeugscanner HyMap (HyVista, Australien) wurde im Sommer 2008 in 53 Testgebieten in vier europäischen Ländern (D, F, E, NL) für unterschiedliche thematische Fragestellungen im Rahmen der HY-Europe-2008-Kampagne geflogen. Die Fachgruppe Geofernerkundung beteiligte sich in enger Kooperation mit dem GFZ Potsdam an diesem europäischen Experiment. Die Testgebiete umfassen die Kali- und Salzhald Teutschenthal sowie die Region Goitzsche/Muldenaue. Ziel der Arbeiten sind die Detektion von schwermetallbelasteter Flussauenvegetation, von Pioniervegetationsgesellschaften auf Kippsedimenten, Bodenversaltzung und Indikatoren der Bodenversalzung in landwirtschaftlichen Nutzflächen sowie Mineralneubildungen im Bereich des Austrags aus der Halde.
Das Projekt "Methodische Grundlagen fuer die 'Modellhafte Untersuchung einer durch industrielle Abwaesser kontaminierten Flussaue mit dem Ziel einer oekologisch vertraeglichen Sanierung' Spittelwasser - Muldeaue - Bitterfeld - Dessau" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Landkreis Bitterfeld, Landratsamt durchgeführt. Mit Vertrag vom 13.05.1991 erhielt die GFE GmbH Halle vom Landratsamt Bitterfeld, Dezernat fuer Umweltschutz und Abfallwirtschaft, den Auftrag zur Durchfuehrung von Untersuchungen in der Muldeaue bei Bitterfeld als methodischen Ansatz, Grundlage und ersten orientierenden Hinweisen fuer das ab 1992 laufende Projekt zur 'Modellhaften Untersuchung einer durch industrielle Abwaesser kontaminierten Flussaue' (Spittelwasser - Muldeaue - Bitterfeld Dessau). Das Gebiet zaehlt zu den am staerksten umweltbelasteten Gebieten im Osten Deutschlands. Eine jahrzehntelang sorglos betriebene Umweltpolitik, unterlassener Umweltschutz und schwerwiegende Eingriffe in das Oekosystem - insbesondere durch Bergbau und chemische Industrie - haben in der Muldeaue zu mehr oder minder schweren Umweltschaeden gefuehrt. Durch den moeglichen (irreversiblen) Verbleib von Schadverbindungen kommt dem Boden neben Luft und Wasser als Mittler zwischen beiden eine besondere Rolle zu. Der Boden beeinflusst insbesondere die Nahrungskette. Auf Grund seines Festhalte-, Speicher-, Filtrations-, Transformations- und Puffervermoegens auch fuer Schadstoffe kommt ihm fuer den Elementkreislauf, die Entgiftung schaedlicher Stoffe, die Wasserreinigung, Grundwasserneubildung und Abproduktenentsorgung eine grosse Bedeutung zu. Der Boden wurde auf Grund seiner Qualitaet intensiv landwirtschaftlich (Acker, Wiesen, Wald) genutzt. Kontaminations- und Belastungsschwerpunkte der Boeden in der Muldeaue bildeten neben lokalen Kontaminationen (Deponien, Havarien) besonders grossflaechige Kontaminationen durch: - Immissionen durch die Chemiebetriebe, Kraftwerke - Abwaesser - Ueberschwemmungen.