Das Projekt "Teilvorhaben: Multi-Agenten-Simulation" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Berlin, Institut für Land- und Seeverkehr, Fachgebiet Verkehrssystemplanung und Verkehrstelematik durchgeführt. Es wird ein auf GIS-Technologien beruhendes System zur Risikoabschätzung im - und zur Vorbereitung auf - den Ereignisfall entwickelt. Dabei werden standardisierte Schnittstellen zur Ein- und Ausgabe der Daten geschaffen. Die bestehende Simulation wird erweitert, um multimodalen Verkehr simulieren zu können. Dabei wird u.a. auf einen hybriden Ansatz zurückgegriffen, um, wenn angebracht, auch zweidimensional mikroskopisch fein simulieren. Jahr 1: Schaffung der standardisierten Schnittstellen, um einfach und schnell Simulationsszenarien aus vorhandenen Daten zu generieren. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit den assoziierten Partnern der BF Hamburg und Essen. Erweiterung des Queue-Modells für multi-modalen Verkehr/Evakuierung. Jahr 2: Erweiterung der Queue-Simulation um eine 2D Simulation, um Fußgänger und motorisierten Verkehr gemeinsam in der Fläche zu simulieren. Jahr 3: Stabilisierung, Integration in Gesamtkonzept, Schulungen der assoziierten Partner .
Das Projekt "Teilvorhaben: Szenariomanager und -reporter" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von TraffGo HT GmbH durchgeführt. Ziel des Teilvorhabens ist die Erforschung eines Szenariomanagers und -reporters, der die Simulation und Analyse der Evakuierungsabläufe für die Ressourcen- und Einsatzplanung steuert. Dieser soll die für den Evakuierungsfall relevanten Informationen vorhalten und die entsprechenden Eingaben und Annahmen des Nutzers zusammenfassen, darstellen und auswerten. Dadurch werden die Ressourcen- und Einsatzplanung verbessert und damit die Sicherheit der Bevölkerung bei Gefahren und Bedrohungen erhöht. Die für die Beschreibung der Bedrohungslagen erforderlichen Parameter, die Eigenschaften der Population und die Ausbreitung der Gefahr werden erfasst. Die auf dieser Grundlage durchgeführten Simulationen und Berechnungen (in WP 1000 und 2000) werden erfasst, die Gefährdung eingeschätzt und die Wirksamkeit von Maßnahmen analysiert. Die wissenschaftlichen Arbeitsziele des Vorhabens bestehen in der Integration der Geoinformationssystem und Geodateninfrastrukturen mit Multi-Agenten-Simulationen und vorhandenen Verfahren und Systemen, die bei den BOS im Einsatz sind. Damit die GDI und MAS für die Ressourcen und Einsatzplanung nutzbar gemacht werden können, müssen die entsprechenden Szenarien definiert und erfasst werden (Parameterrecherche und -spezifikation). Als einheitliche Oberfläche für den Nutzer dient der Szenariomanager, so dass dieser nicht mit den technischen Details der Simulation konfrontiert wird und die Darstellung sich in die Standards der BOS einfügt.
Das Projekt "Teilvorhaben: Integration von Geodateninfrastrukturen und Agentensimulationen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Heidelberg, Geographisches Institut Heidelberg durchgeführt. Ziel des Vorhabens ist es, eine Anwendung zu entwickeln, welche Geodateninfrastrukturen und Multiagenten-Simulationen in nützlicher Weise integriert, um die Entscheidungsfindung bei Großschadensereignissen zu unterstützen. Durch die Verknüpfung unterschiedlicher Werkzeuge zur Durchführung einer Simulation und zur Analyse der Simulationsergebnisse auf Basis von Geodaten unterschiedlicher Quellen, soll ein deutlicher Mehrwert für die Planung und Realisierung von Maßnahmen in Notfallszenarien geschaffen werden. Ein wichtiges Augenmerk des Projektes liegt auf der Verwendung von freier Software und freien Daten. 1. Jahr: Untersuchung bestehender Konzepte der Integration von GIS und GDI, und konzeptioneller Entwurf einer GDI, für die Integration von Geodateninfrastrukturen und Multiagentensimulationen. 2. Jahr: Erweiterung der Konzepte und Implementierung von Basis-Diensten. 3 Jahr: Konzeptionalisierung und Implementierung von Arbeitsabläufen. Zusammenführung der Teilprojekte.
Das Projekt "Nichtlineare Dynamiken, Schwarmverhalten und Emergenzphänomene im sozio-ökonomischen und sozio-ökologischen Kontext" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Ilmenau, Institut für Wirtschaftsinformatik, Fachgebiet Wirtschaftsinformatik für Dienstleistungen (WI2) durchgeführt. Die zu bearbeitende Dissertation soll einen wesentlichen Beitrag betreffend Fragestellungen zum Entstehen sogenannter emergenter Phänomene im organisationalen und gesellschaftlichen Umfeld leisten. Besonderes Interesse gilt dabei nichtlinearen Dynamiken und der wechselseitigen Beeinflussung zahlreicher Individuen. Ein anschauliches Alltagsszenario hierfür ist bspw. das Entstehen eines Staus 'aus dem Nichts'. Die Arbeit wird sich mit Komplexitätsphänomenen beschäftigen, die dem Muster 'Das Ganze ist mehr als die Summe der Teile' entsprechen. Diese Prinzipien lassen sich ebenfalls auf ganze Gesellschaften übertragen. Neuer Ansatz der Dissertation ist die Einbeziehung der Mikroebene von Gesellschaften (einzelne Individuen und deren Handlungen) sowie ihrer Umwelt (Umweltgüter wie bspw. Wasser, Luft, sonstige Ressourcen, Abfälle) bei ihrer Modellierung und Analyse. Aus Sicht des Emergenzgedanken lässt sich nur so ein schlüssiges Bild über die Entwicklung dieser Systeme mit ihren komplexen Zusammenhängen schaffen. Bisherige Ansätze perfekter Information und individual-rationaler Entscheidungen, sowie das automatische Entstehen eines Gleichgewichtszustands werden aufgrund plausibler Schlüsse und empirischer Erfahrungen in Frage gestellt. Die Existenz dynamischer, komplexer Entwicklungen wird akzeptiert und entgegen den bisherigen, v.a. In der Makroökonomie verbreiteten, mathematischen Ansätzen der Gleichgewichtsfindung mit einbezogen. Die Untersuchungen sollen letztendlich zeigen, unter welchen Rahmenbedingungen und mit welchen (möglichst einfachen) Anreizsystemen sich eine nachhaltige Gesellschaft innerhalb akzeptabler Schranken der dynamischen Entwicklung erreichen ließe. Dazu müssen insbesondere Fragen im Zusammenhang mit der korrekten Bewertung von Umweltgütern sowie der Einführung dieser Bewertungssysteme untersucht werden. Dabei sollen sehr einfache Anreizmechanismen und Regeln im Sinne des Schwarmgedanken gefunden werden. Den methodischen Ansatz hierfür bildet eine sogenannte Multiagentensimulation, die mit Hilfe vieler tausender, autonomer Bausteine (Agenten), denen ein psychologisches Verhaltensmodell zugrunde liegt, die Abbildung einer gesamten Gesellschaft im Detail ermöglicht. Umfangreiche Parameterläufe werden durchgeführt, um Schwellenwerte im Zusammenhang mit der Verfestigung gesellschaftlichen Handelns und makroökonomischer Verlaufsmuster zu finden.