UBA-Studie untersucht Zukunftsperspektiven von Fleischersatz aus Pflanzen, Insekten und aus dem Labor Fleischersatzprodukte wie vegetarische Wurst, Schnitzel oder Frikadellen werden in Deutschland immer beliebter. Das Umweltbundesamt hat in einer Studie „Fleisch der Zukunft“ nun untersucht, welche Auswirkungen Fleischersatzprodukte auf Umwelt und Gesundheit haben und welche Rolle sie in einer zukünftigen Ernährung spielen könnten. Fleischersatz auf pflanzlicher Basis, zum Beispiel aus Soja, Weizen, oder Erbsen, schneidet laut der Studie aus Umweltsicht am besten ab. Im Vergleich zu Rindfleisch entstehen dabei bis zu weniger als ein Zehntel der Treibhausgase und ein Vielfaches geringerer Wasserverbrauch und Flächenverbrauch. Etwas schlechter schneidet Fleischersatz auf Insektenbasis ab. In-Vitro-Fleisch ist noch nicht am Markt verfügbar, so dass die Umweltauswirkungen schwer abzuschätzen sind. Die Studie attestiert Fleischersatz grundsätzlich ein hohes Potential, sieht aber große Hemmnisse bei den politischen Rahmenbedingungen und der Akzeptanz. Dirk Messner, Präsident des UBA : „Fleischproduktion schadet nachweislich der Umwelt und trägt zur Erderhitzung bei. Unsere Studie zeigt: Fleischersatz könnte eine große Rolle bei einer umweltschonenderen und auch gesünderen Ernährung spielen. Solange der Preis der Lebensmittel aber nicht auch die Umweltschäden widerspiegelt, wird das billige Nackensteak noch länger den Vorzug vor einem Sojaschnitzel bekommen. Hier ist die Politik gefragt, diese Rahmenbedingungen zu verändern.“ Pflanzliche Fleischersatzprodukte schneiden im Vergleich zum konventionell erzeugten Fleisch am besten ab. Dies liegt unter anderem daran, dass Pflanzen wie Weizen und Soja auf direktem Weg der menschlichen Ernährung dienen können. Werden Pflanzen erst als Tierfutter genutzt, werden deutlich mehr pflanzliche Kalorien und auch deutlich mehr Ackerfläche, Wasser und Energie benötigt, bis die Kalorien beim Menschen ankommen. Ein Beispiel: Für die Produktion eines Kilos Fleischersatz auf Sojabasis werden 2,8 kg Treibhausgase ausgestoßen. Für Schweinefleisch beträgt der Ausstoß 4,1 kg, für Geflügel 4,3 kg und für Rindfleisch sogar 30,5 kg. Erzeugnisse aus essbaren Insekten liegen aus Umweltsicht auf Platz zwei. Ihre Ökobilanz ist gegenüber pflanzlichen Fleischersatzprodukten schlechter, aber gegenüber Rind, Schwein und Huhn positiver, da Insekten Futtermittel effizienter verwerten können. Den Treibhausgasausstoß für die Produktion eines Kilos Fleischersatz auf Insektenbasis berechnet die Studie mit drei Kilogramm. Zu den Gesundheitswirkungen dieser Erzeugnisse ist noch wenig bekannt – oft enthalten sie mehr Eiweiß als Fleisch, tragen aber auch ein Risiko für bestimmte Allergiker. Aussagen zu Umwelt- und Gesundheitswirkungen von In-Vitro-Fleisch sind derzeit schwer zu treffen, da bislang nur theoretische Annahmen zu Ökobilanzenvorliegen. Diesen ersten Prognosen zufolge könnte In-Vitro-Fleisch beim Wasser- und Landverbrauch besser als konventionell produziertes Fleisch abschneiden, beim Energieverbrauch schlechter. Aktuell erfolgt die Produktion des In-vitro-Fleisches zu Forschungszwecken zudem in Nährmedien, die fetales Kälberserum enthalten, also das Blut ungeborener Kälber. Die Nutzung eines tierfreien Nährmediums ist jedoch entscheidend für die Frage, ob in-vitro-Fleisch zukünftig ökologisch sowie in ethischer und gesundheitlicher Hinsicht vorteilhaft ist. Aus Gesundheitssicht bieten pflanzliche Proteine und pflanzliche Fleischersatzprodukte eine Möglichkeit, den in Deutschland mit ca. 60 kg pro Kopf und Jahr zu hohen Fleischkonsum zu reduzieren. Gesund und nachhaltig wären nach der EAT Lancet Kommission maximal 15 kg Fleisch. Am günstigsten schneiden pflanzenbasierte Fleischersatzprodukte ab, wenn sie wenig verarbeitet und wenig verpackt sind. Denn ein hoher Verarbeitungsgrad und Zusatzstoffe in Fleischersatzprodukten sind kritisch zu bewerten. Aus Umweltsicht bieten Fleischersatzprodukte eine echte Alternative zu Fleisch. Der weltweit wachsende Konsum von Fleisch und tierischen Produkten sowie das Gros der derzeitigen Herstellungsprozesse verursachen erhebliche Probleme für die Umwelt, die Tiere und die menschliche Gesundheit: Das Klima wird belastet wegen der hohen Treibhausgasemissionen aus der Viehhaltung und der Regenwaldabholzung für den Anbau von Soja als Futtermittel, es werden zu viele Antibiotika in den Stallanlagen eingesetzt und die Haltungsbedingungen sind eine Tierquälerei. Dirk Messner: „Aus Umweltsicht ist es unverzichtbar, den Fleischkonsum zu reduzieren.“ Der Marktanteil von Fleischersatzprodukten am weltweiten Gesamtfleischmarkt ist bislang sehr gering mit einem geschätzten Anteil von 0,5 bis 0,6 % im Jahr 2017. In Deutschland liegt der Anteil etwa bei 6%. Während in Deutschland der Umsatz der Fleischindustrie relativ stabil ist, zeigen Prognosen, dass weltweit die Umsätze in den nächsten Jahren stark steigen werden; viel stärker als die Umsätze der Hersteller für Fleischersatzprodukte. Nur wenn Fleischalternativen, und hier insbesondere die auf Pflanzenbasis, stärker gefördert werden und ihr Marktanteil weltweit wächst, werden sie zu einer fleischärmeren Ernährung beitragen können.
UBA stellt Konzept für „Nachhaltige Chemie” vor Unternehmen sollten künftig nicht mehr nur Autos und Computer leasen, sondern auch Chemikalien. Das schlägt das Umweltbundesamt (UBA) im Papier „Nachhaltige Chemie” vor. Die Idee ist einfach: Hersteller oder Importeure verkaufen nicht die Chemikalie - etwa ein Lösemittel zur Platinenherstellung - sondern bieten dem Käufer, die Funktion oder Dienstleistung der Chemikalie an - was die fach- und umweltgerechte Nutzung einschließt. Nach der Nutzung nimmt der Anbieter die ausgedienten Chemikalien zurück, bereitet sie auf oder entsorgt sie umweltgerecht. Beim Chemikalien-Leasing verdienen die Anbieter künftig an ihrem Know-how - und nicht wie bisher an der Menge der verkauften Chemikalien. UBA-Präsident Andreas Troge verspricht sich positive Effekte für die Umwelt und die Schonung von Rohstoffen: „Gerade die überdurchschnittlich innovativen Chemieunternehmen in Deutschland haben gute Voraussetzungen für mehr Nachhaltigkeit beim Chemikalieneinsatz mittels Chemikalienleasing. Wer sich in Krisenzeiten mit Ressourcen schonenden Techniken gut aufstellt, hat bessere Chancen, im globalen Wettbewerb zu bestehen”. Neben dem Chemikalienleasing präsentiert das UBA im Papier „Nachhaltige Chemie” weitere Ideen für mehr Umwelt- und Ressourcenschutz in und mit der chemischen Industrie: etwa verbesserte metallorganische Katalysatortechniken, mit denen sich Polyethylen- und Polypropylen-Kunststoffe mit der gewünschten Stoßfestigkeit und Transparenz herstellen lassen. Die neue Verfahren verursachen weniger Nebenprodukte und sind material- sowie energiesparender als die herkömmliche Technik. Aus diesen Kunststoffen entstehen zum Beispiel Aufbewahrungsdosen für den Kühlschrank, Trinkwasserrohre, Kabelisolierungen oder Müllsäcke. Ein anderes Beispiel ist die „Weiße Biotechnik”: Sie ersetzt mit Bakterien, Hefen oder Schimmelpilzen traditionelle chemische Verfahren. Vitamin B2 und Vitamin C stammen bereits heute zu fast 100 Prozent aus biotechnologischer Herstellung . Weiße Biotechnik ist wesentlich energie- und emissionsärmer; außerdem kommen Melasse, Molke oder andere erneuerbare Rohstoffe als Nährmedien zum Einsatz. Die Weiße Biotechnik arbeitet mit Normaldruck und in etwa bei Raumtemperatur. Traditionelle chemische Prozesse brauchen dagegen hohen Druck und zum Teil hohe Temperaturen. Beides führt zu relative hohem Energieaufwand. Mit dem Papier „Nachhaltige Chemie Positionen und Kriterien des Umweltbundesamtes” lädt das UBA Unternehmen und Wissenschaft zum Ideenaustausch ein - über Deutschland und Europa hinaus: „Chemikalien wirken global auf Umwelt und Gesundheit. Sie breiten sich über die Luft, das Wasser und den Handel rasch aus. Mehr Umweltschutz beim Umgang mit Chemikalien ist deshalb keine regionale, sondern eine globale Herausforderung.”, sagt UBA-Präsident Troge.
Leben in der modernen Welt bedeutet, nahezu jederzeit und allerorts hochfrequenten elektromagnetischen Feldern (HF-EMF) ausgesetzt zu sein. Dies ist einerseits eine unvermeidliche Notwendigkeit, um den wachsenden technischen Anforderungen im Zusammenhang mit den beiden großen Herausforderungen dieser Zeit, "Kommunikation" und "Digitalisierung", langfristig gerecht werden zu können. Andererseits existiert in Teilen der Bevölkerung die Besorgnis, dass die benutzten HF-EMF möglicherweise mit gesundheitlichen Risiken verbunden sind, und mit der Einführung neuer Technologien wie der 5. Mobilfunkgeneration erhält diese Diskussion neuen Nährboden. Eine Befürchtung, die immer wieder im Zusammenhang mit dem Mobilfunk wegen der kopfnahen Position des Endgerätes beim Telefonieren genannt wurde, ist eine mögliche Einflussnahme von HF-EMF auf die Aktivitäten des Gehirns. Im Laufe der Jahre ist eine Vielzahl an Forschungsaktivitäten unternommen worden, um dieser Frage nachzugehen. Am Kompetenzzentrum Schlafmedizin der Charité Berlin wurden seit 2004 insgesamt vier vom Bundesamt für Strahlenschutz beauftragte experimentelle Laborstudien an Probanden zu diesem Thema durchgeführt. Untersucht wurde, ob eine Hochfrequenzexposition, wie sie bei Gebrauch von Mobiltelefonen und Endgeräten des Digitalfunks entsteht, einen akuten Einfluss auf das Gehirn im Schlaf sowie im Wachzustand in Ruhe und bei kognitiver Beanspruchung hat. Der Schlaf wurde dabei als Modell für eine Gehirntätigkeit ohne bewusste Kontrolle unter weitest gehendem Ausschluss exogener Faktoren herangezogen. Im ersten Projekt wurden in einer Stichprobe junger männlicher Probanden im Alter zwischen 18 und 30 Jahren Effekte auf das zentrale Nervensystem ausgehend von Endgeräten nach dem GSM900-(Teilkörper SAR-Wert über 10 g gemittelt: 2.0 W/kg) und UMTS-Standard (Teilkörper SAR-Wert über 10 g gemittelt: 2.0 W/kg), jeweils im Vergleich zu einer Scheinbefeldung, überprüft. In einer zweiten Studie wurden ebenfalls junge gesunde Männer derselben Altersgruppe untersucht, nur sind diesmal neben der Shambedingung zwei unterschiedlich starke TETRA-Signale zum Einsatz gekommen (schwächeres Signal mit einem Teilkörper SAR-Wert über 10 g gemittelt: 1.5 W/kg; stärkeres Signal mit einem Teilkörper SAR-Wert über 10 g gemittelt: 6.0 W/kg). Da unter anderem von der World Health Organisation die Empfehlung ausgesprochen wurde, insbesondere den Einfluss von HF-EMF auf das alternde Gehirn zu untersuchen, sind in Studie 3 ältere Frauen im Alter zwischen 60 und 80 Jahren und in Studie 4 ältere Männer im selben Altersbereich untersucht worden. In beiden Studien wurden neben einer Shambefeldung eine GSM900- und die stärkere TETRA-Exposition eingesetzt. In allen vier Studien wurden geringfügige Veränderungen der Gehirnaktivität gefunden, die sich allerdings nicht im Verhalten widerspiegelten und nach bisherigem Kenntnisstand nicht gesundheitsrelevant sind. Die Daten aus diesen vier Forschungsprojekten ermöglichen es auch, der Frage nachzugehen, ob HF-EMF Effekte möglicherweise in Abhängigkeit vom Alter und/oder Geschlecht variieren. Ziel des vorliegenden Forschungsprojekts war es zu prüfen, ob sich die Einflussnahme von HF-EMF auf Gehirnaktivität, Schlaf und kognitive Leistungsfähigkeit bei älteren Männern und Frauen sowie im Vergleich älterer und jüngerer Männer unterscheidet. Die gesundheitliche Relevanz der Ergebnisse war im Sinne des Strahlenschutzes zu bewerten.
Liebe Leserin, lieber Leser, der Klimawandel ist nicht „nur“ ein Problem weit entfernter Inselstaaten. Auch Deutschland ist zunehmend stärker betroffen – etwa von Trockenperioden und Flusshochwassern. Lesen Sie, welche Klimafolgen in den verschiedenen Regionen nach neuesten Erkenntnissen zu erwarten sind. Ein erheblicher Produzent von Treibhausgasen ist die Landwirtschaft. Doch sie verursacht auch andere Probleme, wie Artenschwund und Bodenerosion, die noch immer nicht gelöst sind. Wir ziehen eine Bilanz der letzten 30 Jahre. Zum Schluss möchten wir Ihnen Wilma vorstellen. Was macht wohl ein Hund beruflich im UBA? Interessante Lektüre wünscht Ihre Pressestelle des Umweltbundesamtes Folgen des Klimawandels in Deutschland zukünftig deutlich stärker Manchen Regionen droht Hitze und Trockenheit, in anderen steigt die Gefahr von Überflutungen. Quelle: adelphi PRC EURAC 2015 Bis zur Mitte dieses Jahrhunderts wird deutschlandweit die Erwärmung zunehmen. Dadurch steigt die Gefahr von Hitzewellen und Trockenperioden. Bei einem starken Klimawandel steigt auch die Gefahr von Sturzfluten und Flusshochwassern. Damit wird das Schadenspotenzial des Klimawandels für Umwelt, Gesundheit und Infrastrukturen größer, besonders in Ballungsgebieten. Das ist das Ergebnis der so genannten Vulnerabilitätsanalyse – einer umfassenden Studie zur Verwundbarkeit Deutschlands gegenüber dem Klimawandel. Erstellt wurde sie von 16 wissenschaftlichen Bundesbehörden und -institutionen im Auftrag der Bundesregierung und unter Koordination des UBA. Sie dient dazu, die Deutsche Strategie zur Anpassung an den Klimawandel weiterzuentwickeln und bildet die Grundlage für Maßnahmen der Bundesregierung zur Anpassung. Die Studie zeigt auch, welche Regionen jeweils mit welchen Klimafolgen rechnen müssen: So sind beispielsweise Ballungsgebiete in Ostdeutschland und dem Rheintal durch Hitzewellen besonders gefährdet. Im norddeutschen Tiefland könnte die Anzahl der Überschwemmungen durch Flusshochwasser zunehmen, Süddeutschland ist dagegen durch Überschwemmungen infolge von Starkregen besonders bedroht. 45,1 Nur noch 45,1 Prozent aller im Jahr 2013 in Deutschland konsumierten pfandpflichtigen Getränke waren in Mehrweg-Getränkeverpackungen abgefüllt, weitere 1,1 Prozent in Getränkekartons oder Standbodenbeuteln. Diese gelten ebenfalls als „ökologisch vorteilhaft“. Dieser so genannte MövE-Anteil (Mehrweg und ökologisch vorteilhafte Einwegverpackungen) ist gegenüber dem Jahr 2004 um knapp 25 Prozentpunkte zurückgegangen. Ab 2012 verlangsamte sich der Abwärtstrend. Auf dem Vormarsch sind dagegen Einweg-Kunststoffflaschen: Sie waren 2013 mit 51,3 Prozent am Getränkeverbrauch die am häufigsten eingesetzte Verpackung – für die Abfallvermeidung ein schlechter Trend. …ein Hund beruflich im UBA? Hund Wilma ist der erste Schimmelspürhund im UBA. Quelle: Dr. Kerttu Valtanen / UBA Vier Pfoten, schwarze Nase und ein weißes Fell – Wilma ist eine ungewöhnliche Mitarbeiterin. Die zehn Monate alte Parson Russel Terrierin macht seit ihrem 3. Lebensmonat eine Ausbildung zum Schimmelspürhund – zusammen mit Besitzerin Dr. Kerttu Valtanen aus dem UBA-Fachgebiet „Mikrobiologische Risiken“. Zurzeit trainiert Wilma mit fünf verschiedenen Schimmelpilzarten auf Nährmedien. Danach kann das Finden von Schimmel allmählich auf echte Schäden in Wohnungen erweitert werden. Die Ausbildung schließt meistens in wenigen Jahren mit einer Qualitätsprüfung für Schimmelspürhunde, die das UBA mit entwickelt hat. Dann kann Wilma zum Aufspüren von Schimmel eingesetzt werden, der beispielsweise hinter Bauteilen verborgen ist. So lässt sich die Schadensstelle lokalisieren, ohne das Bauwerk „auf gut Glück“ beschädigen zu müssen. Die Anforderungen beim Schimmelspüren sind höher als etwa bei Sprengstoff oder Drogen. Schimmel wird von zahlreichen verschiedenen Pilzen und Bakterien gebildet und riecht immer wieder anders, je nach befallenem Material und Schadensalter. Die Hundeführerin muss das Verhalten ihres Hundes richtig interpretieren, etwa wenn er Schimmel an einer für ihn unerreichbaren Zimmerdecke wahrnimmt. Beide müssen also ein eingespieltes Team sein, das die Ausbildung möglichst gemeinsam durchläuft. Vorreiter in der Ausbildung solcher Hunde ist übrigens Finnland. Durch einen regen Austausch will das UBA die wertvollen Kenntnisse auch nach Deutschland tragen. Die Ausbildung von Wilma ist eine gute Möglichkeit, eigene Erfahrungen auf dem Gebiet zu sammeln. Außerdem ist Wilma die perfekte Ergänzung im UBA-Forscherteam. Schon bald könnte sie in einer Studie zum Einsatz kommen, die erforschen soll, wie sich Schimmel in der Wohnung auf die Gesundheit auswirkt.
Das Projekt "Teilprojekt 3" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Hochschule Magdeburg-Stendal, Institut für Wasserwirtschaft und Ökotechnologie durchgeführt. Hauptquelle für die direkten Treibhausgase Methan und Lachgas sowie indirekt Ammoniak in Deutschland ist die Landwirtschaft - Nutztierhaltung und Düngung mit Gülle. Insbesondere die Nährstoffproblematik ist trotz vieler Ansätze noch nicht gelöst. Ansatz zur möglichen Lösung in diesem Vorhaben ist die Abtrennung der Nährstoffe N zunächst als gasförmiges Ammoniak und P als festes Fällprodukt Struvit. Im Anschluss werden Ammoniak mit Schwefelsäure zu Ammoniumsulfat ausgewaschen und Struvit als Feststoff separiert. Dieser Ansatz ist insofern neu, als dass die Nährstoffe N und P der Gülle entnommen werden und eine unerwünschte Bildung des Treibhausgases Methan unterdrückt wird. Dazu wird die Gülle in Chargen alkalisiert und aufbereitet. Für die dadurch bedingten Verfahrensschritte werden Komponenten recherchiert, für die Machbarkeit und Verfügbarkeit dokumentiert sind. Es sind zunächst der Reaktortyp auszuwählen, die Aggregate zur Dosierung/Umwälzung/Mischung und die Begasung der Gülle zu testen. Der Maßstab insgesamt soll so gewählt werden, dass technisch verfügbare - möglich günstige- Standardkomponenten zum Einsatz kommen können. Dieses ist für eine spätere wirtschaftliche kommerzielle Anwendung wichtig. Der nächste Verfahrensschritt ist eine saure Gaswäsche mit Schwefelsäure, um den Dünger Ammoniumsulfat herzustellen. Als offene Anwendung häufig erprobt, wird hier jedoch das Strippgas oder die Strippluft geschlossen im Kreislauf geführt, um möglichst effektiv zu arbeiten und keine Emissionen aus der Wäsche entstehen zu lassen. Diese Technik ist neu und stellt ein hohes Innovationspotenzial dar. Daher müssen die Komponenten für die Absorption ausgelegt und getestet werden. Letzter technischer Schritt ist die Untersuchung der Feststoffseparation (Sedimente und Schwimmdecke) aus der Gülle mittels Pressen. Die Versuchsanlage wird im Praxistest mit Gülle betrieben. Es erfolgen Optimierungen mit/ohne Anpassungen der Technik und der Entwurf für ein Scale-up (Tierhaltung).
Das Projekt "Bionik (2): Bionischer Oxygenator nach dem Vorbild der Lunge von Säugetieren" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Charite, Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow, Labor für Biofluidmechanik durchgeführt. Vorhabenziel: Nach dem Prinzip der Bionik soll eine Problemlösung der Natur auf ein technisches Problem übertragen werden. Für unseren Fall bedeutet dies, in einer Machbarkeitsstudie die Möglichkeit einer Bildung von stabilen alveolenähnlichen Ausstülpungen auf der Oberfläche von Kapillar- bzw. Plattenmembranen, die die Flüssigkeits- und Gasphase trennen, zu prüfen. Dadurch soll die Erhöhung der Effizienz von Oxygenatoren bzw. von Bioreaktoren zur Züchtung von Zellen erreicht werden. Arbeitsplanung: 1. Auslegung des Oxygenators nach dem neuen Prinzip für die Oxygenierung des Blutes und des Nährmediums ' Dicken der Membranschichten, Größen der Öffnungen und Größen der Ausstülpungen, Volumenströme und Drücke. 2. Entwicklung und Bau einer Testkammer zur mikroskopischen Untersuchung. 3. Herstellung von neuen Oxygenatormembranen mit verschiedenen Stoffen für die Beschichtung und deren Testung in der Testkammer. Die gewonnenen Ergebnisse sollen zur Erhöhung der Effizienz und der Reduzierung der Größe von Oxygenatoren eingesetzt werden. Dies ermöglicht die Entwicklung von implantierbaren Oxygenatoren. Eine weitere Ergebnisverwertung ist der Einsatz bei der Entwicklung von Bioreaktoren.
Das Projekt "Einfluss von Stickstoffduengung, pH-Wert, Bodenbearbeitung und Landnutzung auf die Oxidation von Methan im Boden" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Gießen, Fachbereich 19 Ernährungs- und Haushaltswissenschaften, Institut für Pflanzenernährung durchgeführt. Methan ist das zweitwichtigste Treibhausgas nach dem CO2 und traegt zu etwa 20 Prozent zur globalen Erwaermung bei. Aerobe Boeden sind biologische Senken fuer atmosphaerisches CH4, da es dort durch methanotrophe Bakterien oxidiert und somit abgebaut wird. Es gibt viele Hinweise dafuer, dass dieser Abbau durch die Landbewirtschaftung beeinflusst wird. Auf einem Gruenlandboden wurde ein deutlicher Langzeiteffekt der Stickstoffduengung festgestellt, wobei NH4(+) die CH4-Oxidation vollstaendig hemmte und NO3(-) keinen Einfluss ausuebte (Huetsch et al. 1994). Auch von frisch appliziertem NH4(+) ging unmittelbar ein hemmender Effekt aus (Huetsch et al. 1996). Versauerung von Ackerboeden mit neutralem pH-Wert verursachte eine starke Hemmung der CH4-Oxidation. Ziel der Untersuchungen ist die Identifikation der wichtigsten Einflussfaktoren, um durch gezielte Massnahmen den Boden als CH4-Senke zu erhalten bzw. auszubauen.
Das Projekt "Teilprojekt 1" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von newtec Umwelttechnik GmbH durchgeführt. Ein neues Desinfektionsverfahren für eine nachhaltige Wiederverwendung von Wasser mit vermindertem phytosanitärem Risiko in Gewächshäusern, soll eine an die jeweiligen Bedingungen angepasste Wasserdesinfektion mittels sensordosierter Zugabe von wirksamer Desinfektionslösung ermöglichen, wobei die Desinfizienzien ohne Verwendung einer Membran und ohne Zusatz von Chemikalien aus den bereits vorhandenen Inhaltsstoffen des zu entkeimenden Wassers durch anodische Oxidation (AO) erzeugt werden. Es müssen die folgenden pflanzenbaulichen und phytosanitären Aspekte geprüft werden: Inwiefern verändert sich die Zusammensetzung der Nährlösung bezüglich der Nährionen nach längerer Einwirkzeit durch die AO? Kommt es zu einer Akkumulation von pflanzenschädigenden Ionengruppen/Chlorverbindungen? Welche Auswirkungen hat das Desinfektionsverfahren auf das pflanzliche Wachstum, die Ertragsbildung und die Produktqualität, insbesondere auf die Bildung von Inhaltsstoffen? Wie kann die AO technologisch in ein rezirkulierendes hydroponisches Anbauverfahren integriert werden - an welcher Stelle setzt die Desinfektion günstiger Weise an und welche Durchlaufmengen sind zu erwarten bzw. können realisiert werden? Welchen Einfluss hat das Desinfektionsverfahren auf die Inaktivierung von Phytopathogenen? Inwiefern kann die Freisetzung von aktivem Sauerstoff und Chlor auch zu Bekämpfung von Viren eingesetzt werden? Welche Auswirkungen hat das Verfahren bezüglich Energiebedarf und Wasserumsatz?
Das Projekt "Teilprojekt 2" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Berlin (Humboldt-Univ.), Albrecht Daniel Thaer-Institut für Agrar- und Gartenbauwissenschaften, Fachgruppe Biosystemtechnik (+ Projektgruppe Agrartechnik) durchgeführt. Ein neues Desinfektionsverfahren für eine nachhaltige Wiederverwendung von Wasser mit vermindertem phytosanitärem Risiko in Gewächshäusern, soll eine an die jeweiligen Bedingungen angepasste Wasserdesinfektion mittels sensordosierter Zugabe von wirksamer Desinfektionslösung ermöglichen, wobei die Desinfizien ohne Verwendung einer Membran durch anodische Oxidation (AO) erzeugt werden. Es müssen die folgenden pflanzenbaulichen und phytosanitären Aspekte geprüft werden: Inwiefern verändert sich die Zusammensetzung der Nährlösung bezüglich der Nährionen nach längerer Einwirkzeit durch die AO? Kommt es zu einer Akkumulation von pflanzenschädigenden Ionengruppen/Chlorverbindungen? Welche Auswirkungen hat das Desinfektionsverfahren auf das pflanzliche Wachstum, die Ertragsbildung und die Produktqualität, insbesondere auf die Bildung von Inhaltsstoffen? Wie kann die AO technologisch in ein rezirkulierendes hydroponisches Anbauverfahren integriert werden - an welcher Stelle setzt die Desinfektion günstiger Weise an und welche Durchlaufmengen sind zu erwarten bzw. können realisiert werden? Welchen Einfluss hat das Desinfektionsverfahren auf die Inaktivierung von Phytopathogenen? Inwiefern kann die Freisetzung von aktivem Sauerstoff und Chlor auch zu Bekämpfung von Viren eingesetzt werden? Welche Auswirkungen hat das Verfahren bezüglich Energiebedarf und Wasserumsatz?
Das Projekt "Naehrstoffe in der zentralen Nordsee" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hamburg, Abteilung für Organomeereschemie durchgeführt. Die Naehrstoffkonzentration in zentralen Bereichen der Nordsee wird im spaeten Sommer und Winter bestimmt. Die ermittelten Naehrsalzbestaende in Winter und Sommer sollen zur Abschaetzung saisonaler Produktion aufeinander bezogen und mit vorherigen Untersuchungen verglichen werden. Fuer die Winterwerte ergibt sich die Moeglichkeit, mittelfristige Trends zu berechnen und moegliche Einfluesse von hydrodynamischen Ereignissen zu erkennen. Der Vergleich der saisonalen Daten aus den verschiedenen Jahren soll helfen, die Variabilitaet zu erkennen und regionale Abweichungen abschaetzen zu koennen, die moeglicherweise Ausgangspunkt fuer aussergewoehnliche Algenblueten sind. Bei den Naehrstoffanalysen soll unterschieden werden zwischen geloesten und partikulaeren organischen Substanzen. Die Relation zwischen diesen Phasen soll helfen, Informationen ueber moegliche Auswirkungen auf regionale Unterschiede zu erhalten. Schliesslich soll ueber die gesamte Wassersaeule integriert regional bilanziert werden.