Das Projekt "Programm bilaterale Zusammenarbeit im Agrarbereich - Boden- und Wassermanagement- Verbesserung der Wasserverfügbarkeit, sowie Effizienz der Wasser- und Nährstoffnutzung in der Landwirtschaft" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V., Institut für Landnutzungssysteme und Landschaftsökologie durchgeführt. Der Schutzes und der schonende und effektive Umgang mit den Ressourcen Boden und Wasser werden in den nächsten Jahrzehnten an Bedeutung gewinnen. Treibende Kräfte für wachsende Konfliktpotentiale sind der Klimawandel, unsichere Märkte und die Verknappung der Ressourcen Boden und Wasser. Die ständig wachsende Bevölkerung und die Verschärfung der Konflikte zwischen Verknappung der Ressourcen und Produktion von ausreichend Nahrungsmitteln macht die Bearbeitung dieses Problems zu einer globalen Aufgabe. Die Lösung dieser Frage wird erschwert, da vergleichbare Methoden, harte Fakten und Daten sowie innovative Konzepte fehlen. Eine rapide wachsende urbane Population drängt die Landwirtschaft weiter aus der Rolle des Akteurs in die Rolle des Betroffenen. Die Forschungsförderung der EU beschränkt sich im globalen Maßstab auf einzelne lokale Schwerpunkte, wie z.B. auf Forschung in der Sahel-Zone. Die Bewertung und Nutzung der Ergebnisse für allgemeingültige und einfach adaptierbare Lösungen bleibt jedoch problematisch. Der Niedergang deutscher Expertise zu Methoden und Strategien für eine nachhaltige und effiziente Boden und Wasserbewirtschaftung im Bereich der Agrarwirtschaft widerspiegelt sich deutlich in den Beiträgen zu internationalen Kongressen der ISTRO, ISCO, ISHS, EGU und anderer renommierter Tagungen. Die Forschung zu nachhaltige Konzepten und Methoden im Bereich der Agrar - und Umweltforschung sollte unabhängig von kommerziellen Interessen sein und unbedingt gestärkt werden.
Unser Antrag zielt auf die Stärkung internationaler Kooperation zur nachhaltigen Nutzung von Böden und Wasser in der Agrarwirtschaft zwischen Deutschland, Thailand und anderen Nationen. Dabei stehen folgende Schwerpunkte im Focus.
Im Land Development Department (LDD) in Bangkok soll ein Workshop zum Boden- und Wassermanagement, zu bodenhydrologischen Messmethoden und Geräten und zur Erhöhung der Wasser- und Nährstoffnutzungseffizienz abgehalten werden. Ergänzt wird diese Einführung durch bodenphysikalische Labor- und Feldexperimente. Dabei geht es um folgende Aspekte: Neue Methoden und Geräte für die Messung hydraulischer Kennfunktionen im Labor. Das Messgerät HYPROP (HYdraulic PROPerty analyser) basiert auf der erweiterten Verdunstungsmethode. Es erlaubt die simultane Messung der Wasserretentionskurve und der ungesättigten hydraulischen Leitfähigkeit an Bodenproben im Labor in 2-10 Tagen. Zusätzlich wird die Trockenrohdichte bestimmt. Die Messung von Hysteresis ist möglich. Das Gerät wurde in Gemeinschaftsarbeit deutscher Wissenschaftler und der mittelständischen Fa. UMS, München entwickelt. HYPROP bestimmt das internationale Niveau auf diesem Gebiet und wird derzeit in mehr als 30 Ländern weltweit erfolgreich angewendet. Bodenhydrologische Feldmessungen zur Quantifizierung der Wasserbilanz und des Stoffaustrages. Diese Experimente erlauben die Analyse hydrologischer Prozesse unter natürlichen Boden-, Landnutzungs- und Bewirtschaftungsbedingungen. Text gekürzt
Das Projekt "Transfer von Methoden zur Bewertung von Bodenfruchtbarkeit, Ertragspotential und Wasserverfügbarkeit für eine nachhaltige Landwirtschaft" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V., Institut für Landnutzungssysteme und Landschaftsökologie durchgeführt. Folgende Projektziele wurden während der Arbeitssuche bearbeitet: Beurteilung von Indikatoren zur Bodenqualität, Bodenfruchtbarkeit und Ertragssituation am Beispiel aktueller Bodenprofile und der praktizierten Bewirtschaftung. Die Beurteilung der Bodenqualität erfolgte auf der Basis des 'Müncheberger Soil Quality Rating'. Das Bewertungskonzept basiert auf der Beurteilung von Basisindikatoren (z.B. Bodenstrukturkennzeichnung, Abschätzung des pflanzennutzbaren Bodenwasserspeichers nach dem Konzept der nFKWe.) und der zusätzlichen Einbeziehung von standörtlichen Begrenzungen (Hazardindikatoren, z.B. Versalzung, Trockenheit, Vernässung) für die Schaffung einer globalen Gültigkeit. Dieses Konzept wurde auf Experimentalstandorten getestet. Hydrologische Standortbewertung im Kontext zur Landschaft und zum Klima. Methodenvergleich zur Laboranalyse bodenfruchtbarkeits-relevanter chemischer und physikalischer Kennwerte. Hydraulische Kennfunktionen der Böden und deren Messung. Dazu wurden Proben an mehreren Standorten in Kasachstan, sowie in Deutschland, unter verschiedenen Klimabedingungen, genommen und analysiert. Automatisierte, bodenstrukturschonende Bewässerungstechnologien. Optimierung der Pflanzenproduktion (Anbauverfahren, Düngung, Bodenbearbeitung) und Bodenschutz unter semiariden Bedingungen. Erhöhung der Leistungsfähigkeit der Agrarforschung für eine nachhaltige Entwicklung. Agrarökologisches Monitoring. Stand der Erarbeitung von Richtlinien und Kriterien für gute landwirtschaftliche Praxis.
Das Projekt "Die Kombination von Standortskarten, Standortsertragsmodellen und Nährstoffbilanzmodellen als Basis für nachhaltige Waldbewirtschaftung in den Nördlichen Kalkalpen (STOMOD)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Waldökologie durchgeführt. Für eine ausgewählte Testregion in den Nördlichen Kalkalpen in Tirol werden im Rahmen eines Pilotprojektes Entscheidungsgrundlagen für die forstliche Beratung und Förderung bezüglich Biomassenutzung, Recycling von Pflanzenaschen und Düngung auf der Ebene forstlicher Standortstypen erarbeitet. Standortsertragsmodelle für Gesamtbiomasse bieten die Möglichkeit standortsbezogene Produktionsszenarien auf Basis von Inventurdaten, hoch auflösenden Oberflächen- und Geländemodellen und Standorts/Waldtypenkarten zu errechnen. Über Nährstoffbilanzmodelle, in welche Entzug und Nachlieferung über Verwitterung, atmosphärische Einträge, Ascherecycling und/oder Düngung eingehen, soll die Nachhaltigkeit der Nährstoffversorgung prognostiziert und damit eine Bewertung der nachhaltig möglichen Nutzungsintensität gewährleistet werden. Zusätzlich wird die, insbesonders für Rendzinastandorte kritische Frage der Humusdynamik in die Modellüberlegungen einbezogen. Auf Basis dieser Modelle wird ein Konzept für langfristige Versuche zu Kohlenstoff- und Nährstoffmanagement sowie Ertrag als Basis für adaptives Waldmanagement in den Nördlichen Kalkalpen vorgestellt.