Das Projekt "Human Biomonitoring - Pilotphase des 5. Umwelt-Surveys - Schadstoffbelastung in Urin" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung -Institut der Ruhr-Universität durchgeführt. In Umweltsurveys (US) werden seit mehreren Jahrzehnten repräsentative Daten zur Belastung der Bevölkerung mit Schadstoffen erhoben. Die letzte Datenerhebung endete 2006. Jetzt gilt es den nächsten Survey in Kooperation mit dem RKI vorzubereiten, d.h. eine Pilotphase zur Testung der methodischen Aspekte durchzuführen und erste Einblicke in die Verteilung der Belastungen der Bevölkerung mit chemischen, biologischen und physikalischen Noxen zu erhalten. Durch dieses geplante Teilvorhaben (2) sollen in Urinproben der Probandinnen und Probanden folgende Stoffe qualitätsgesichert bestimmt werden: Creatinin, Cotinin, Quecksilber, Cadmium, Arsen, Metabolite von Phthalaten inkl. DPHP und Hexamoll® DINCH®, Metabolite von polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) und Organophosphaten, Parabene. Außerdem sollen die Pyrrolidone NMP und NEP sowie das Benzothiazol 2-MBT bestimmt werden. Damit werden die ersten im Rahmen des BMU/VCI-Projekts zum HBM entwickelten neuen Nachweismethoden für bisher in Spurenbereichen nicht messbare Chemikalien erstmals eingesetzt. BMU hat sich verpflichtet, die Belastung der Bevölkerung mit diesen Chemikalien anhand der neuen Methoden zu untersuchen.
Das Projekt "5. Umwelt-Survey - Präanalytik Phthalate und Pyrrolidone" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung -Institut der Ruhr-Universität durchgeführt. Zur Prüfung der Relevanz der HBM-Analytik im 5.Umwelt Survey sollen aktuelle Daten und zeitliche Konzentrationsverläufe der Belastung des Menschen mit Phthalaten sowie den Pyrrolidonen NMP und NEP erhoben werden. Bezüglich der Pyrrolidone ist dazu eine retrospektive Zeitreihe für die Jahre 1991 bis 2014 zu generieren. Hiermit sollen auch die aus einer sehr kleinen Vorstudie erhaltenen überraschenden Befunde verifiziert werden, dass (i) schon Mitte der 1990er Jahre junge Erwachsene in vergleichbarer Höhe mit NMP und seinem Substitut NEP belastet waren und (ii) 15 Jahre später die Belastung mit NMP nahezu unverändert ist sich aber die Konzentrationen des Substituts NEP im Urin der Probanden um einen Faktor 10 verringert haben. Bezüglich der Phthalate muss geprüft werden, ob nach zahlreichen Beschränkungsmaßnahmen Phthalate noch in das Programm des 5. Umwelt-Survey aufgenommen werden müssen. Gleichzeitig wird die vorliegende Zeitreihe (1988 bis 2008) bis ins Jahr 2015 fortgeschrieben und deckt damit die Erfolgskontrolle verschiedener Verbote bis heute ab. Die Ergebnisse des Vorhabens sollen den Erfolg der in der EU umgesetzten Risikominderungsstrategien zum Schutz der menschlichen Gesundheit vor Phthalaten und dem Pyrrolidon NMP sowie seinem Substitut NEP überprüfen.