Das Projekt "Oekologische Beurteilung eines neuen Verfahrens zur Verformung von Cellulose (Viskosefaserherstellung)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Friedrich-Schiller-Universität Jena, Institut für Technische Chemie und Umweltchemie durchgeführt. Cellulose als Rohstoff pflanzlichen Ursprungs stellt die Basis fuer die Produktion von mehr als 2 Millionen Tonnen cellulosischer Fasern dar, die im textilen Sektor wegen ihrer guten tragephysiologischen Eigenschaften auch zukuenftig von Bedeutung sein werden. Bis 1993 wurden cellulosische Chemiefasern praktisch ausschliesslich nach dem Viskoseverfahren hergestellt, das aufgrund des Chemikalieneinsatzes (Kohlendisulfid, Natronlauge, stark salzhaltige Spinnbaeder) mit erheblichen oekologischen Problemen behaftet ist. Wesentlich geringere Umweltbelastungen werden erwartet, wenn die Cellulose ohne Derivatisierung in dem Loesungsmittel N-Morpholin-N-Oxid (NMMO) geloest und versponnen werden kann. Ziel des Projektes ist es, die Einfuehrung der neuen Technologie zur Modifizierung und Verformung von Cellulose auf der Basis des NMMO-Prozesses (ALCERA-Verfahren) mit einer Beurteilung der mit der Ausfuehrung dieses Verfahrens verbundenen Umweltlasten zu begleiten. Als Referenz wird der gegenwaertig noch als Stand der Technik geltende Viskoseprozess herangezogen. Als Instrument zur Beurteilung der Umweltlasten wurde die Oekobilanz ausgewaehlt.
Das Projekt "Entwicklungsarbeiten zur Verarbeitung von nach dem Aminoxidverfahren hergestellten Cellulosefoliebaendchen zu Erntebindegarnen und zu Netzschlaeuchen fuer die Verpackung landwirtschaftlicher Produkte" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Thüringisches Institut für Textil- und Kunststoff-Forschung Rudolstadt e.V. durchgeführt. Ziel des Vorhabens war eine Sortimentsentwicklung von Cellulosefoliebaendchen, die nach einem im TITK eigenstaendig entwickelten Verfahren zur, Aufloesung und Verformung von Holzzellstoffen in N-Methylmorpholin- N- Oxid ( NMMNO ) herstellbar sind und im Vergleich zu gebraeuchlichen Polyolefinprodukten gleichwertige Gebrauchseigenschaften als Erntebindegarne bzw. Netzschlaeuche fuer die Verpackung landwirtschaftlicher Erzeugnisse jedoch deutliche Vorteile bei der biologischen Abbaubarkeit besitzen. Neben der Beherrschung eines kontinuierlichen Aufloeseprozesses sollte durch Variation der Spinntechnologie, der Foliebaendchengeometrie und der Zwirn- bzw. Fachtechnik festigkeitsverbesserte Bindegarne hergestellt werden. Es war der Beweis zu erbringen, dass derartige Foliebaendchen auf der vorhandenen Maschinentechnik verarbeitbar sind sowie das guenstigere Abbauverhalten zu quantifizieren.