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Stabile Isotope in der Zellulose des Holzes als Klimaindikatoren der Nacheiszeit

Das Projekt "Stabile Isotope in der Zellulose des Holzes als Klimaindikatoren der Nacheiszeit" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hohenheim, Institut für Botanik, Botanischer Garten durchgeführt. Bei chemischen Reaktionen werden die verschiedenen Isotope der hieran beteiligten Elemente gemäß ihrer Masse diskriminiert. Diese Fraktionierung kann massenspektrometrisch erfaßt werden. Der Einbau des 18-O, 13-C und 2-H in die Zellulose des Holzes wird durch physiologische Prozesse, durch die Temperatur und zum Teil auch durch die Feuchte bestimmt. Bei umfangreichen Arbeiten zum Einbau dieser Isotope in die Zellulose lebender Bäume wurde erkannt, daß die beste Klimainformation in der Isotopenfraktionierung des überwiegend während des Monats August gebildeten Spätholzes enthalten ist, und zwar in den Anteilen des 13-C (Temperatur) und des 2-H (Luftfeuchte). Anhand der langen Jahrringsequenzen, die im Institut vorliegen, konnten auf diesem Wege die Augusttemperaturen vorläufig bis zum Jahre 1004 n. Chr. ermittelt werden. So waren die Sommertemperaturen zur Zeit des mittelalterlichen Klimaoptimums, der Zeit also der europäischen Ostsiedlung des 12. und 13. Jahrhunderts, etwa 2,0 bis 2,5 C höher als kurz vorher und ungefähr 1,0 bis 1,5 C höher als heute. Die Arbeiten werden auf die fernere Vergangenheit ausgedehnt. Zunächst konzentrieren sie sich auf den Übergang vom Spätglazial zur Nacheiszeit und auf Abschnitte der Nacheiszeit, für die in der Literatur Klimaschwankungen beschrieben sind, ohne daß sie bisher quantifiziert werden konnten.

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