Gemeinsame Pressemitteilung von Umweltbundesamt (UBA), Deutscher Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH und dem Potsdamer Nachhaltigkeitsinstitut IASS Internationale Abkommen müssen Böden besser schützen Die Vereinten Nationen haben das Jahr 2015 zum Internationalen Jahr des Bodens ausgerufen. Aus guten Grund, denn unsere Böden sind in Gefahr: „Weltweit gehen fruchtbare Böden durch Erosion verloren, werden vergiftet oder versiegelt. Der Schutz der Böden ist aber lebenswichtig. Denn Böden stellen Nahrung, Futtermittel und nachwachsende Rohstoffe bereit – und das bei immer mehr Menschen auf dem Planeten und immer anspruchsvollerem Konsum. Deutschlands Verantwortung zum Schutz der Böden geht dabei weit über die Landesgrenzen hinaus. Wir Deutschen nutzen Böden in aller Welt, etwa wenn wir Nahrungsmittel importieren.“ sagte UBA-Präsidentin Maria Krautzberger am 5. Dezember 2014 in Berlin zum 1. Internationalen Weltbodentag, der Auftaktveranstaltung zum Internationalen Jahr des Bodens 2015. BMUB und BMZ hatten gemeinsam mit GIZ, UBA und IASS zur feierlichen Eröffnung nach Berlin eingeladen. Böden sind die wichtigste Grundlage für unsere Ernährung und erfüllen weitere essentielle Funktionen: Sie filtern Schad- und binden Nährstoffe, und sichern als Wasserspeicher unsere Versorgung mit Trinkwasser. Weltweit speichern Böden etwa 1.500 Milliarden Tonnen Kohlenstoff. Das ist etwa die doppelte Menge des Kohlenstoffs, der sich als Klimagas Kohlendioxid (CO 2 ) in der Atmosphäre befindet. Der Schutz der Böden ist daher auch für den Klimaschutz ganz entscheidend. Geradezu dramatisch entwickelt sich der anhaltende Verlust fruchtbarer Böden: Derzeit gehen jährlich etwa 10 Millionen Hektar weltweit verloren. Ein Viertel der globalen Bodenfläche enthält heute schon deutlich weniger Humus und Nährstoffe als vor 25 Jahren oder lässt sich gar nicht mehr als Ackerland nutzen. Prognosen zufolge steht aufgrund des Bevölkerungswachstums – bei gerechter Aufteilung der weltweit verfügbaren fruchtbaren Landfläche – jedem Menschen bis 2050 nur noch halb so viel Ackerland zur Verfügung wie heute. Bereits jetzt sind die Folgen sichtbar: Böden werden intensiver genutzt und der Wettlauf um die fruchtbaren Böden hat begonnen. Dabei besteht die Gefahr, dass nicht nur die Böden, sondern gerade arme und benachteiligte Menschen insbesondere im globalen Süden auf der Strecke bleiben. Umso wichtiger ist, dass politische Maßnahmen ergriffen werden, um der Bodendegradation entgegenzuwirken und den Zugang zu fruchtbaren Böden fair zu halten. So will die Sonderinitiative des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ( BMZ ) „EINE WELT ohne Hunger“ einen signifikanten Beitrag für eine Verbesserung der globalen Ernährungssituation leisten – mit den wichtigen Handlungsfeldern Schutz und Rehabilitierung von landwirtschaftlich genutzten Böden. An einer nachhaltigen Bodenpolitik arbeitet auch das Global Soil Forum des IASS Potsdam gemeinsam mit internationalen Partnerorganisationen und relevanten Vertretern aus Politik und Zivilgesellschaft. Vom 19. bis 23. April 2015 wird das IASS mit der zum dritten Mal stattfindenden Veranstaltungsplattform „Global Soil Week“ unterschiedliche Akteure aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft in den Dialog bringen. Gemeinsam werden hier praktische Wege zu nachhaltigem Bodenmanagement und entsprechende fördernde Rahmenbedingungen entwickelt sowie Kooperationen angestoßen. Die Vertreterinnen und Vertreter von UBA , GIZ und IASS waren sich in Berlin einig: „Damit der Bodenverlust gestoppt werden kann und der Zugang zu Land fair bleibt, müssen wirksame internationale Überein-kommen dem Schutz der Böden mehr Bedeutung beimessen. Die Verabschiedung neuer globaler Nachhaltigkeitsziele durch die Vereinten Nationen im Jahr 2015 bietet dafür eine große Chance. Wir sollten sie nutzen.“
Gemeinsame Pressemitteilung von Umweltbundesamt und der Kommission Bodenschutz beim Umweltbundesamt Weniger Flächen verbrauchen – mehr fruchtbare Böden erhalten In Deutschland werden täglich rund 70 Hektar Boden zu Bauland für Siedlungen- und Verkehrswege umgewidmet, alle drei Tage verschwindet somit die Fläche des Großen Tiergarten in Berlin. Zwar sinkt der Flächenverbrauch in Deutschland seit dem Jahr 2000 langsam, der gegenwärtige Rückgang reicht aber nicht aus, um das nationale Nachhaltigkeitsziel beim Flächenverbrauch zu erreichen. Demnach soll der Flächenverbrauch auf 30 Hektar am Tag bis 2020 reduziert werden. Weltweit gehen Böden in erster Linie durch Bodendegradierung verloren, allein mehr als 15 Millionen Hektar jährlich durch Erosion. Dies entspricht der Größe Rumäniens. Lösungen für einen besseren Bodenschutz diskutiert die Kommission Bodenschutz beim Umweltbundesamt (KBU) anlässlich des Weltbodentages am 05. Dezember auf dem Fachforum „Wie viel Boden brauchen wir?“. Rund 13,5 Prozent der gesamten Bodenfläche Deutschlands werden als Siedlungs- und Verkehrsfläche genutzt. Etwa die Hälfte dieser Flächen ist versiegelt, das heißt, sie weisen eine teilweise bis völlig abgedichtete Bodenoberfläche auf. Durchschnittlich widmen kommunale Behörden zur Zeit täglich 69 Hektar meist landwirtschaftlicher Nutzfläche in Siedlungs- und Verkehrsfläche um. Die Umwandlung wird als Flächenverbrauch bezeichnet. Dieser betrug im Jahr 2000 noch 131 Hektar pro Tag. Bis 2020 soll der tägliche Verbrauch auf 30 Hektar sinken, so lautet das Ziel der Bundesregierung in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie. Nach aktuellen Daten zur Bodennutzung lässt sich das Ziel nur erreichen, wenn Maßnahmen ergriffen werden, die über die bisher geplanten Vorhaben deutlich hinausgehen. Senken ließe sich der Flächenverbrauch zum Beispiel durch ein grundsätzliches Verbot zum Bauen auf der „grünen Wiese“. Hinderlich ist auch die Konkurrenz der Kommunen um Steuermittel. Dadurch werden oft überdimensionierte Wohn- und Gewerbeparks ausgewiesen. Die KBU schlägt stattdessen vor, dass Kommunen vorhandenes Bauland besser vermarkten sollten oder die Entsiegelung von Flächen finanziell zu fördern. Franz Makeschin, Vorsitzender der Kommission Bodenschutz beim Umweltbundesamt: „Vorhandenes Bauland besser auszunutzen und die finanzielle Förderung der Entsiegelung wirken sich positiv auf unsere Böden aus. Der Druck auf Flächen außerhalb der Siedlungen sinkt somit und das rechnet sich auch.“ Weltweit im Fokus steht der Verlust fruchtbarer Böden, die so genannte Degradation. Diese nimmt weiter zu, unter anderem weil die verschiedenen Formen der Landnutzung zunehmend um Bodenfläche miteinander konkurrieren: zum Beispiel zwischen dem Anbau von Energiepflanzen und Nahrungsmitteln. Jochen Flasbarth, Präsident des Umweltbundesamtes: „Das Geschacher um Böden hat weltweit längst begonnen: Boden ist zu einer globalen Ware, zu einem Objekt internationaler Investitionen geworden. Die notwendige nachhaltige Bodennutzung bleibt dabei oft auf der Strecke. Deshalb ist das Ziel der Rio-plus 20-Konferenz so wichtig: Gefordert wird eine ‚land degradation neutral world‘. Demnach darf sich die Bodenfruchtbarkeit nicht weiter verschlechtern und degradierte Böden sollen für Land- oder Forstwirtschaft wieder genutzt werden können.“ Die KBU plädiert bei jeder landwirtschaftlichen Nutzung für eine nachhaltige Bodenbewirtschaftung, insbesondere beim Anbau von Biomasse . Franz Makeschin: „Ein zu intensiver Gebrauch macht die Böden kaputt, das kann dann auch zum endgültigen Verlust der Bodenfunktionen führen. Daher ist nachhaltiges Bodenmanagement unabdingbar, bei dem schädliche Stoffeinträge vermindert, die Erosion und Bodenverdichtung verringert, und der Boden als Kohlenstoff- und Wasserspeicher erhalten bleibt. Um gute Böden zu erhalten, ist es ebenso wichtig, den Flächenverbrauch zu senken. Dabei sind wir mit den Landwirten einer Meinung.“ Die Kommission Bodenschutz wird aus Anlass des Internationalen Tag des Bodens zusammen mit Fachleuten weitere Maßnahmen diskutieren, die den Flächenverbrauch weiter verringern und zum Erhalt qualitativ hochwertiger Böden beitragen. Jochen Flasbarth: „Der Welttag des Bodens am 05. Dezember ist auch für die Information der Öffentlichkeit wichtig. 90 Prozent unserer Nahrungsmittel sind von intakten Böden abhängig. Ein Tag im Jahr, um darüber nachzudenken, reicht nicht aus. Wir unterstützen deshalb den Vorschlag der Landwirtschaftorganisation der Vereinten Nationen FAO. Sie hat 2015 als UN -Jahr der Böden vorgeschlagen.“
Experten: Bodenschutz braucht internationales Fundament 23 Hektar Wüste produziert der Mensch laut Angaben der UN pro Minute - das entspricht der Fläche von rund 30 Fussballfeldern. Schuld ist meist eine falsche Bewirtschaftung der Böden. Das wird zum ernsten Problem, da Böden eine nicht vermehrbare Grundlage unseres Lebens sind: Als Anbaufläche für 90 Prozent unserer Nahrungsmittel, zunehmend auch für nachwachsende Rohstoffe zur Produktion von Textilien, Biokunststoffen und -kraftstoffen. Mit der steigenden Weltbevölkerung wird der Druck auf die Böden jedoch immer größer. Die damit einhergehende Urbanisierung vernichtet oftmals fruchtbare Böden. „Wir haben unsere Böden viel zu lange vernachlässigt. Es ist höchste Zeit, sie besser zu schützen und den steigenden Nutzungsdruck auf Böden besser in den Griff zu bekommen, damit den Bedürfnissen von Teller, Trog und Tank Rechnung getragen werden kann. Das geht in globalisierten Märkten nicht allein national, sondern braucht eine internationale Koordination mit klaren und verbindlichen Regeln.“, sagte Thomas Holzmann, Vizepräsident des Umweltbundesamtes (UBA) zum Tag des Bodens am 5. Dezember 2011. Prof. Dr. Klaus Töpfer, Exekutivdirektor des Forschungsinstituts IASS Potsdam ergänzt: „Es gibt immer mehr Menschen auf der Erde und unsere Ansprüche an die Leistungen der Natur steigen. Das führt zum Verlust der fruchtbaren Böden, wenn diese nicht nachhaltig bewirtschaftet werden. Die Folgen davon sind zunehmend Hunger, Wassermangel und Armut weltweit. Um dies zu bekämpfen, sind nicht nur Hilfslieferungen notwendig, sondern auch ein vorausschauender Umgang mit unseren Böden.“ Der Boden, unsere lebenswichtige Grundlage, ist also in Gefahr. Am 31. Oktober dieses Jahres überschritt die Weltbevölkerung nach UN -Schätzungen erstmals die 7-Milliarden-Schwelle, die Hälfte davon lebt in urbanen Räumen. Für die Böden bedeutet das eine steigende Belastung. Denn neben dem stetigen Bevölkerungswachstum führt der wachsende Fleischkonsum zu einer immer intensiveren Nutzung von Boden, sowohl für Nahrungs- als auch Futtermittel. Ist ein Boden erst einmal geschädigt - ob durch Erosion , Verdichtung oder Versalzung - dauert es meist Jahrzehnte, oft sogar Jahrhunderte, bis er sich selbständig regeneriert hat. Eine Sanierung ist manchmal zwar möglich aber sehr aufwändig und teuer. Volkswirtschaftlich betrachtet sind die Kosten durch Bodenschäden in der Regel höher als die wirksame Vorsorge gegen Bodenschäden. Die Regelungen für den Schutz der Böden und deren nachhaltige Nutzung sind auf internationaler Ebene noch unzureichend. Bisherige Ansätze sind entweder sektoral oder unverbindlich: Zwar gibt es eine Konvention zur Eindämmung der Wüstenbildung - diese fokussiert sich jedoch auf Trockengebiete. Andere Umwelt-Konventionen, wie die Biodiversitäts- oder Klimarahmenkonvention beschäftigen sich nur am Rande mit den Böden. Das UBA rät zu einem umfassenden, internationalen und verbindlichen Ansatz zum nachhaltigen Bodenmanagement. Zusammen mit Expertinnen und Experten aus internationalen Institutionen wie dem Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) in Potsdam hat das UBA im September 2011 die gemeinsame Erklärung - „Protecting Soils for our Common Future - A call for action” - erarbeitet. Für UBA-Vizepräsident Holzmann ist klar: „Wir brauchen mehr Lobby-Arbeit für unsere Böden. Die guten Argumente liegen auf dem Tisch, nun gilt es das Bewusstsein über den Wert und die Verletzlichkeit von Böden zu schärfen und konkrete Maßnahmen umzusetzen.“ Wissenschaft, Behörden, Wirtschaft und Politik sind gleichermaßen gefordert, Lösungen zu erarbeiten: „Wir in Deutschland haben das Problem erkannt“, sagt Prof. Franz Makeschin, Vorsitzender der Kommission Bodenschutz beim UBA. „Im Rahmen eines national tätigen und international vernetzten Forschungs- und Technologieverbunds ‚Boden- und Landmanagement‘ werden die dringenden Aufgaben in prioritären Aktionsfeldern aufgegriffen und Lösungsvorschläge erarbeitet. Schutz und nachhaltige Nutzung der Böden ergänzen sich dabei.“
Gemeinsame Pressemitteilung von Umweltbundesamt und Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Immer weniger fruchtbare und gesunde Böden Das Internationale Jahr des Bodens ist vorbei – der Bodenschutz aber längst nicht am Ziel: Weltweit gehen jährlich etwa 10 Millionen Hektar Ackerfläche verloren – eine Fläche von rund 14 Millionen Fußballfeldern. Ein Viertel der globalen Bodenfläche enthält heute schon deutlich weniger Humus und Nährstoffe als vor 25 Jahren oder lässt sich gar nicht mehr als Ackerland nutzen. Wesentliche Ursachen sind die Landgewinnung durch Abholzung, Brandrodung, Umbruch und eine intensive, nicht standortangepasste Landwirtschaft. „Fruchtbare und gesunde Böden sind die Voraussetzung für unsere Nahrungsmittelversorgung. Die Bodendegradation ist eine Ursache für Hunger und Unterernährung – und damit auch für Konflikte und Migration“, sagte Maria Krautzberger, Präsidentin des Umweltbundesamtes (UBA) anlässlich des Weltbodentags. Unsere Böden bilden die Grundlage für unsere Ernährung, sind Lebensraum für Bodenlebewesen, filtern Schadstoffe, schützen das Grundwasser und dienen als Siedlungsfläche. Über 90 Prozent unserer Nahrungsmittel werden auf Böden erzeugt. Ein Hektar fruchtbarer und unversiegelter Boden ernährt – je nach Region – etwa zwei Menschen mit Milch und Fleischprodukten oder ist Grundlage einer Jahresration Brot für mehr als 120 Personen. In Deutschland werden immer noch mehr als 70 Hektar Fläche pro Tag in Siedlungs- und Verkehrsfläche umgewandelt. Etwa die Hälfte dieser Fläche wird versiegelt, das heißt, sie ist mit Straßen, Wegen, Parkplätzen oder Gebäuden überbaut, asphaltiert, betoniert, gepflastert oder verdichtet. Diese Siedlungs- und Verkehrsflächen sind für den Anbau von land- und forstwirtschaftlichen Produkten verloren. Zudem nutzt Deutschland Böden in anderen Teilen der Welt. Als Importeur von Futtermitteln (z. B. Soja) und Rohstoffen für erneuerbare Energien (z. B. Palmöl) ist unser Handeln gefragt. Auch für die nachhaltige Nutzung der Böden in anderen Ländern, aus denen wir Konsumgüter exportieren, stehen wir in der Verantwortung. „Ein besserer Bodenschutz, Verhinderung von Erosion und Verwüstung, ein gerechter Zugang zu Landrechten und zu Märkten, eine bessere Entwicklung des ländlichen Raumes insbesondere in Entwicklungsländern sind damit auch Beiträge für die Beseitigung von Fluchtursachen der Menschen aus diesen Teilen der Welt“, unterstreicht Stefan Schmitz, Sonderbeauftragter der Sonderinitiative „EINE WELT ohne Hunger“ des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ( BMZ ). Im September dieses Jahres haben die Staats- und Regierungschefs auf der UN -Vollversammlung die Globalen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) beschlossen. Das wichtigste bodenbezogene Ziel ist eine ausgeglichene Bilanz zwischen Bodendegradation und Wiederherstellung bis 2030 zu erreichen. Wenn Deutschland bei der Umsetzung eine Vorreiterrolle einnehmen möchte, muss die Politik hier klare Zeichen setzen, den Bodenzustand darstellen, Trends erkennen, Maßnahmen beschließen und umsetzen.
Mit Blick auf die Endlichkeit der Ressource Phosphor wird dessen Recycling nunmehr auch von der Politik wahrgenommen. In diesem Kontext mahnt die Kommission Bodenschutz beim Umweltbundesamt (KBU) eine ressourceneffiziente Nutzung von Phosphor in der Landwirtschaft an, die sich an der Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit und dem Schutz ökologischer Bodenfunktionen orientiert. Die KBU fordert eine realistische, fakten- und wissensbasierte Abwägung der Strategien, Chancen und Risiken des künftigen Umgangs mit diesem Nährstoff in Konzepten nachhaltiger Bodennutzung und Ressourcenschonung. Veröffentlicht in Position.
Die Nutzung des Bodeneigentums in der Agrarpolitik und im Planungsrecht orientiert sich gegenwärtig unzureichend am Gemeinwohl. Der großflächige Ankauf landwirtschaftlicher Flächen oder ganzer Betriebe durch überregionale Kapitalanleger hat in vielen Fällen negative Folgen für den ländlichen Raum, die Kulturlandschaft und die nachhaltige Bodenbewirtschaftung. Das Positionspapier zeigt nicht nur damit im Zusammenhang stehende aktuelle Probleme auf, sondern es enthält auch konkrete Forderungen der KBU zu deren Lösung. Veröffentlicht in Position.
Am 21. September 2011 nahm EU-Entwicklungskommissar Piebalgs in New York an der Einführung der Initiative „Die wirtschaftlichen Aspekte der Bodenverschlechterung“ (The Economics of Land Degradation - ELD) teil. Die Veranstaltung fand im Rahmen einer von der UN gesponserten Tagung zum Thema Bodenverschlechterung und Wüstenbildung statt. Die ELD-Initiative besteht aus einer umfassenden Bewertung der Bodenverschlechterung. Untersucht werden sowohl die Kosten, die entstehen, wenn es nicht gelingt, eine weitere Verschlechterung zu verhindern, als auch die wirtschaftlichen Vorteile einer Bekämpfung des Problems durch Maßnahmen zur nachhaltigen Bodenbewirtschaftung.
Der Schutz und die nachhaltige Bewirtschaftung von Böden sind eine Vorbedingung für nachhaltige Entwicklung und Nahrungsmittelsicherheit. Afrika ist derzeit noch der Kontinent mit der geringsten Bodendegradation, der Druck auf Böden ist aber enorm hoch. Faktoren wie Armut, Hunger, Übernutzung, Überbevölkerung und Klimawandel verstärken den Trend. Vor diesem Hintergrund liefert das Werk African Soil Protection eine vergleichende Analyse der rechtliche, gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen. Basierend auf Länderstudien in Kamerun, Kenia und Sambia werden die wichtigsten Probleme und Herausforderungen vergleichend analysiert und herausgearbeitet. Das Werk unterbreitet einige konkrete Empfehlungen, um einen effektiveren Bodenschutz zu erreichen. Diese Empfehlungen sowie die Analyse der komplexen und interdisziplinären Fragen sind auch - vergleichend und richtungsweisend - für Akteure im Themenfeld in anderen Kontinenten und Rechtsordnungen von hohem Interesse. Quelle: Verlagsinformation
Böden sind Naturkörper, hochwertige Landschaftsbestandteile und Lebensgrundlage für Mensch, Tier und Pflanze. Gesunde Böden liefern Nahrungsmittel und nachwachsende Rohstoffe, sie speichern einen Teil des Niederschlagswassers und schützen durch ihr Filtervermögen gegenüber Schadstoffen das Grund- und Oberflächnewasser. Zahlreiche Mitarbeiter des Geologischen Dienst NRW (GD NRW) erkunden, erfassen und klassifizieren seit Jahren die Böden des Landes NRW. Sie arbeiten nach einheitlichen Richtlinien auf Grundlage der neuesten bodenkundlichen Erkenntnisse und werten alle Sachinformationen objektiv aus. Die Böden werden bis in 2 m Tiefe bzw. bis zur Obergrenze des Festgesteins untersucht und in analogen wie digitalen Karten unterschiedlichen Maßstabs zu Bodeneinheiten zusammengefasst dargestellt. Die Kartenlegende enthält für jede Bodeneinheit Angeben über die Bodenartenschichtung (z. B. toniger Schluff über kiesigem Sand), die Bodentypen (z. B. Braunerde, Podsol oder Gley) und das geologische Ausgangsgestein (z. B. Mergelstein, Oberkriede). Bei großmaßstäbigen Karten (1 : 5 000) wird jede ausgegrenzte Bodenfläche individuell beschrieben, gleichartige Böden werden in der Legende zu einer Einheit zusammengefasst. Bodenkarten bilden nicht nur eine unentbehrliche Unterlage für land- und forstwirtschaftliche Planungen, sie sind auch eine wichtige Grundlage für eine nachhaltige Bodennutzung und Raumplanung sowie für den Boden-, Natur- und Grundwasserschutz. Folgende Bodenkarten sind für NRW in analoger Form vorhanden: - Bodenkarten von NRW 1 : 5 000 - Bodenkarten von NRW 1 : 25 000 - Bodenkarten von NRW 1 : 50 000 - Bodenübersichtskarten 1 : 200 000 Der GD NRW bietet für NRW bodenkundliche Karten nicht nur in gedruckter Form an, sondern auch als moderne, digitale Informationssysteme. Diese digitalen Karten liegen vorwiegend im Shape-Format vor und funktionieren durch angebundene Fachdatenbanken als leistungsfähige Auskunftssysteme: - Informationssystem Bodenkarte von NRW 1 : 5 000 - Informationssystem Bodenkarte von NRW 1 : 50 000 Weiterhin liegen mit speziellen Schwerpunktthemen folgende CD-ROM vor: - Erosions- und Verschlämmungsgefährdung in NRW - Mechanische Belastbarkeit der Böden in NRW - Auskunftssystem BK50 - Karte der schutzwürdigen Böden - Böden am Niederrhein
Das Projekt "SP2" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung durchgeführt. Ziel des Subprojektes ist die Charakterisierung des Einflusses verschiedener Zwischenfruchtarten auf das Wurzelwachstum und den Ernährungs- und Gesundheitszustand der Folgefrucht Mais in einer Langzeitrotation. Dabei liegt ein Hauptaugenmerk auf der Beschreibung der N-Aufnahme der Zwischenfrucht und des folgenden N-Übertrages auf die Hauptfrucht. Außerdem soll untersucht werden, inwieweit Zwischenfruchtarten das (Wurzel-)Wachstum der Folgefrucht biologisch (durch deren Wurzelbiomassenverteilung) und chemisch (durch Abgabe von Wurzelexsudaten) beeinflussen können.
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