The NSAID in vitro-Bioassay – originally developed for municipal waste water samples – can now be used to detect activity of cox-inhibitors in surface waters as well. By using 44 water samples from several European countries the application range and quality of this bioassay was increased and the limit of detection is further reduced to now 12 ng diclofenac/l. In this project other characteristics like linearity, recovery and accuracy of the test were determined as well. The improved bioassay version can be used as screening tool prior to an extensive chemical analysis. Furthermore, it can be used to avoid false negative assessment and under-estimation of environmental pollutions caused by usage chemical analysis methods only. Veröffentlicht in Texte | 167/2020.
In a comprehensive literature review measured environmental concentrations of human and veterinary pharmaceutical substances reported worldwide were compiled in a systematic database. Pharmaceuticals or their transformation products have been detected in the environment of 71 countries covering all five UN regions. 631 different pharmaceuticals have been found above the detection limits of the analytical methods employed. We conclude that pharmaceuticals in the environment are a global challenge calling for approaches to prevent, reduce, and manage pharmaceuticals entering the environment, such as the recently adopted new emerging policy issue under the Strategic Approach to International Chemicals Management (SAICM). An overview of strategies for action proposed in the literature is provided. Veröffentlicht in Texte | 67/2016.
Dieser Teilbericht des Forschungsvorhabens „Phthalat-Belastung der Bevölkerung in Deutschland: Expositionsrelevante Quellen, Aufnahmepfade und Toxikokinetik am Beispiel von DEHP und DiNP“ beschreibt die Entwicklungsarbeit und Validierung der angewandten Analysenmethoden im Bereich der Untersuchung von Lebensmitteln und Bedarfsgegenständen. Angepasst an die Fragestellung der Expositionsabschätzung erden instrumentell-analytische Untersuchungsverfahren heutzutage dahingehend entwickelt, dass die notwendige Nachweisempfindlichkeit (beschrieben durch die Nachweisgrenze ) von anthropogen verursachten Kontaminanten im unteren ppb Bereich liegt. Veröffentlicht in Umwelt & Gesundheit | 03/2012.
Radermacher, Georg; Rüdel, Heinz; Wesch, Charlotte; Böhnhardt, Anna; Koschorreck, Jan Science of The Total Environment 706 (2020), März, 136011; online 9. Dezember 2019 Cyclic volatile methylsiloxanes (cVMS) are widely applied chemicals used as intermediates in the production of silicon polymers or as ingredients in personal care products. cVMS are under scrutiny due to their environmental properties and their potential for long-range atmospheric transport, persistence and food web magnification. In 2018, the cVMS octamethylcyclotetrasiloxane (D4), decamethylcyclopentasiloxane (D5) and dodecamethylcyclohexasiloxane (D6) were identified as Substances of Very High Concern (SVHC) under the European REACH regulation. To obtain current data on the presence of cVMS in German waters, the spatial and temporal occurrence of D4, D5 and D6 in fillets of bream from major rivers archived in the German Environmental Specimen Bank (ESB) was analyzed with a GC-ICP-MS/MS coupling method. The spatial comparison of 17 sites for the year 2017 revealed that highest cVMS burdens occurred in samples from the Saar river (near to the French/German border). cVMS levels in fish from a lake in northern Germany did not exceed the limits of detection. For selected sites, time series covering the period from 1995 to 2017 were investigated. In most years D5 concentrations in fish were clearly higher than the observed D4 and D6 concentrations. Overall maximum D4 and D5 concentrations (about 320 and 7600 ng g−1 wet weight, respectively) were found at one Saar site in 2009. In three of five analyzed time series D5 concentrations peaked 2007–2011. In recent years, cVMS levels in fish decreased at almost all sites. To allow an assessment of the relevance of the detected cVMS fish concentrations these were compared to environmental quality standards (EQS) for D4 and D5 which were recently enacted in the context of the Swedish implementation of the European Water Framework Directive (WFD). The D5 EQS in fish was exceeded at four sites in several years in the investigated period and in the Saar even till 2017. doi: 10.1016/j.scitotenv.2019.136011
Die charakteristischen Grenzen von Methoden der Kernstrahlungsmessung gemäß DIN ENISO 11929 (Erkennungs- und Nachweisgrenze, Grenzen des Überdeckungsintervalls) sind eine bedeutende Information dafür, die Eignung einer Methode und die Zuverlässigkeit der Messergebnisse für die jeweilige Aufgabenstellung zu bewerten. Für die verschiedenen Anwender*innen von Computer-Software zur Auswertung ist es daher wichtig zu wissen, inwieweit sie sich auf die berechneten Werte der charakteristischen Grenzen verlassen können und ob sie vergleichbare und valide Ergebnisse liefern. Im Rahmen dieses Vorhabens wurde die Berechnung der charakteristischen Grenzen in Computerprogrammen, die für die Auswertung von Inkorporationsmessungen in Deutschland am meisten verwendet werden, überprüft. Die Ergebnisse der Softwareprodukte wurden dabei mit denen der vom Thünen-Institut entwickelten Software UncertRadio sowie einer eigenen Berechnung nach DIN EN ISO11929 verglichen. Betrachtet wurden die Messverfahren Alphaspektrometrie, Flüssigszintillationsspektrometrie und Gammaspektrometrie. Je Verfahren wurden UncertRadio und zwei unterschiedliche Produkte je Methode in diesem Vorhaben untersucht. Für jedes Verfahren wurden dafür bis zu 20 verschiedene realistische Messszenarien formuliert. Diese Szenarien deckten sowohl einfache (z. B: einzelne, getrennte Peaks im Spektrum) als auch komplexe Messaufgaben (z. B. Peaküberlappungen bzw. Multipletts und kontaminierter Spike) ab. Darüber hinaus wurden alle relevanten Unsicherheitsbeiträge berücksichtigt und variiert. Es stellte sich heraus, dass die untersuchten Programme sowie UncertRadio die charakteristischen Grenzen im Wesentlichen konform zu DIN EN ISO 11929 berechneten. Allerdings wurden bei allen Methoden speziellere Szenarien identifiziert, bei denen es durchaus zu bedeutenden Abweichungen kommt. Die Ergebnisse dieses Vorhabens können den Softwareherstellern zur Verbesserung ihrer Produkte dienen und darüber hinaus einen Beitrag zur deutschlandweiteinheitlichen Berechnung von Messergebnissen von Personen- und Ringversuchsmessungen in der Inkorporationsüberwachung leisten, wie sie in einer neuen „Richtlinie für die physikalische Strahlenschutzkontrolle zur Ermittlung der Körperdosen Teil 2“ (Riphyko) unter Berücksichtigung der DIN EN ISO 11929 vorgesehen sein könnte.
Vorliegendes Forschungsvorhaben befasst sich mit der messtechnischen Erfassung und Ana-lyse von Immissionen durch 5G-Basisstationen mit Beamforming-Antennen im 3,6-GHz-Band. Als Basis wurden Messverfahren zur Bestimmung aktueller, typischer sowie maximal mögli-cher Immissionen vorgeschlagen, die das zeitveränderliche Abstrahlverhalten der Antennen geeignet berücksichtigen. Die Bestimmung maximal möglicher Immissionen kann entweder mittels Hochrechnung basierend auf den am Messpunkt vorherrschenden Antennengewinn-unterschied zwischen Traffic und Broadcast Beams oder durch direkte Messung bei Provozie-rung der Maximalimmission mithilfe eines 5G-Endgeräts erfolgen. Immissionsmessungen an 100 systematisch ausgewählten Messpunkten im Umfeld von zehn 5G-Beamforming-Basisstationen im 3,6-GHz-Band ergaben maximale Immissionen zwischen 0,2 % (0,15 V/m) und 28,9 % (17,6 V/m) des Feldstärkegrenzwerts der 26. BImSchV (Median 4,7 % bzw. 2,9 V/m). Die Momentanimmissionen ohne provozierten Verkehr lagen zwischen 0,04 % (0,03 V/m) und 1,1 % (0,67 V/m) des Feldstärkegrenzwerts (Median 0,08 % bzw. 0,05 V/m) und die Immissionen bei typischer Nutzung (ARD-Livestream) nur unwesentlich hö-her zwischen 0,04 % (0,03 V/m) und 1,3 % (0,8 V/m) des Feldstärkegrenzwerts (Median 0,2 % bzw. 0,12 V/m). Einen großen Einfluss auf die Größe der Immission haben die Sichtverhält-nisse zwischen Immissionsort und 5G-Antenne, da im 3,6-GHz-Band nennenswerte Dämpfun-gen auch schon durch Vegetation auftreten. Die bei GSM-, UMTS- und LTE-Basisstationen beobachtete Abhängigkeit vom Vertikalwinkel zwischen Immissionsort und Antenne hat sich bei den untersuchten 5G-Beamforming-Basisstationen dahingehend verändert, dass die Im-missionen nicht mehr bei kleinen, sondern bei größeren Vertikalwinkeln am höchsten ausfal-len. Sofern der Beam nicht am Immissionsort einwirkt, sondern azimutal oder radial um einige zehn Meter in der Zelle verschoben wird, zeigte sich bei den hier durchgeführten Messungen gegenüber einer direkten Ausrichtung des Beams auf den Immissionsort im Mittel eine Immis-sionsreduktion von 7,5 dB. Langzeitmessungen ergaben, dass zum Zeitpunkt der Messungen nur sporadisch Nutzer aktiv waren. Selbst bei gezielter provozierter typischer Nutzung konnte der 6-Minuten-Mittelwert der Feldstärke an den meisten Punkten nur durch den Download ei-ner großen Datei signifikant über die Nachweisgrenze des Messgeräts gehoben werden. Im-missionsspitzen traten zeitlich meist sehr begrenzt auf.
Zusammenfassung In dem Vorhaben wurden bestimmte Vergussmassen von Chipkarten, die als EC-,Kredit, Krankenkassen- und SIM-Karten vorkommen, sowie elektronische Komponenten in tragbaren elektronischen Geräten als Materialien ermittelt, die für die Rekonstruktion von individuellen Strahlenexpositionen in radiologischen Notfällen geeignet sind. Mit den entwickelten Messverfahren können individuelle Dosiswerte innerhalb eines Tages ermittelt werden, mit Nachweisgrenzen von 10-20 mGy bis zu 10 Tage nach Exposition. Allen Materialien gemein ist ein lineares Dosiswachstum bis ca. 10 Gy, sowie eine Langzeitinstabilität des Lumineszenzsignals bei Lagerung bei Raumtemperatur. Dies bedeutet, dass der Zeitpunkt der Exposition bekannt sein muss, um mit den in dem Vorhaben bestimmten Fadingkurven eine Signalkorrektur durchführen zu können. Es wurde weiterhin ein wartungsfreier Lumineszenz-Detektor auf BeO–Basis entwickelt, mit hoher Empfindlichkeit und geringer Photonenenergieabhängigkeit. Es wurden zwei Berechnungsmethoden entwickelt, um für zwei verschiedene Fälle aus den lokalen Dosismessungen eine Karte der Kontamination bzw. der effektiven Dosis zu erhalten. // In this project, certain encapsulations of chip card modules, that find use in debit, credit, health insurance and SIM-cards and electronic components in portable electronic devices were identified as materials that are useful for reconstruction of individual radiation exposures in radiological emergencies. The developed measurement protocols allow the determination of individual doses within one day, with minimum detectable doses of 10-20 mGy for up to 10 days after exposure. All materials have the common feature of showing a linear dose response up to approx. 10 Gy but also a long-term signal instability for storage at room temperature. This implies that the time of exposure has to be known, in order to correct the signal using the fading curves determined in the project. Further, a maintenance-free BeO based luminescence detector was developed, showing high sensitivity and an essential flat photon energy response. Two computational procedures for two different cases were developed, in order to produce maps of contamination or effective dose from the localized dose measurements.
In Möweneiern von Nord- und Ostsee wurde von den drei Hauptdiastereomeren alpha-, beta- und gamma, die in technischem HBCD enthalten sind, nur alpha-HBCD nachgewiesen. Die Konzentrationen von beta- und gamma-HBCD bewegten sich im Bereich der Nachweisgrenze. An allen drei Standorten wurden im Jahr 2000 die höchsten Konzentrationen gemessen. Danach nahmen die HBCD-Gehalte signifikant ab. Hexabromcyclododecan (HBCD) gehört zur Gruppe der bromierten Flammschutzmittel. Technisches HBCD ist ein Gemisch aus verschiedenen Diastereomeren , die jeweils aus zwei Enantiomeren ((-)/(+)) bestehen. gamma-HBCD macht mit 75-89% den Hauptanteil aus, gefolgt von beta-HBCD mit 10-13% und alpha-HBCD mit 1-12%. HBCD wird z.B. in Wärmedämmplatten aus Polystyrolschaum aber auch in Gehäusen von Computern und Rückbeschichtungen von Textilien für Polstermöbel verwendet. Schon relativ geringe Mengen dieses hochwirksamen Flammschutzmittels reichen aus, um einen effektiven Schutz zu gewährleisten. Trotzdem sind Spuren von HBCD mittlerweile in allen Umweltkompartimenten nachweisbar. In der Umwelt wird HBCD nur schwer abgebaut und reichert sich stark in Organismen und im Nahrungsnetz an. Darüber hinaus ist es sehr toxisch für aquatische Organismen. Diese PBT-Eigenschaften ( Persistent , Bioakkumulierend und Toxisch) haben dazu geführt, dass HBCD im Rahmen der Chemikalienbewertung unter REACh als besonders besorgniserregender Stoff (SVHC - substance of very high concern) eingestuft wurde. Seine Aufnahme in Anhang 1 der Stockholmer Konvention wird derzeit diskutiert. Trotz seiner negativen Eigenschaften darf HBCD momentan noch verwendet werden, da keine gleichwertigen Alternativen zur Verfügung stehen. Die HBCD-produzierenden und weiterverarbeitenden Industrien haben jedoch in den letzten Jahren verschiedene Programme zur Kontrolle und Reduktion von HBCD Emissionen initiiert (z.B. VECAP - Voluntary Emissions Control Action Programme und SECURE - Self Enforced Control of Use to Reduce Emissions). Um einen Eindruck der HBCD-Belastung von Biota an deutschen Küsten zu gewinnen wurden Poolproben von Silbermöweneiern dreier Standorte in der Nord- und Ostsee im Rahmen eines retrospektiven Monitorings untersucht. In Silbermöweneiern von den beiden Nordseestandorten Trischen und Mellum schwankten die HBCD-Konzentrationen (Summe aller Diastereomere ) zwischen 13,8 und 74,8 ng/g Fett (Trischen) und 4,17-107 ng/g Fett (Mellum). Eier von der Ostseeinsel Heuwiese wiesen HBCD-Gesamtgehalte von 25,1- 98,7 ng/g Fett auf. Von den drei Hauptdiastereomeren in technischem HBCD wurde nur alpha-HBCD in allen Eiproben nachgewiesen. Die Konzentrationen von beta- und gamma-HBCD bewegten sich dagegen meist im Bereich der Nachweisgrenze. In allen Proben war die Konzentration von (-)-alpha-HBCD geringfügig höher als die von (+)-alpha-HBCD. Die zeitlichen Konzentrationsverläufe waren an allen drei Probenahmeflächen ähnlich: Bis zum Jahr 2000 stiegen die Konzentrationen an, danach ist eine deutliche Abnahme zu erkennen. Silbermöweneier aus Trischen wiesen zwischen 1988 und 2008 mittlere Konzentrationen von 7,7-41,1 ng/g Fett (-)-alpha-HBCD und 5,9-31,2 ng/g Fett (+)-alpha-HBCD auf. Nach 2000 nahmen die Gehalte signifikant ab und erreichten im Jahr 2008 Werte unterhalb der Ausgangsgehalte von 1988. Etwas höhere Belastungen fanden sich in Eiern aus Mellum. Hier lagen die Konzentrationen der beiden alpha-HBCD Enantiomere bei 2,1-66 ng/g Fett (-)-alpha-HBCD bzw. 1,7-40,8 ng/g Fett (+)-alpha-HCBD. Auch hier nahmen die Konzentrationen nach 2000 ab, die Abnahme war aber weniger ausgeprägt als in Trischen. Erst im Jahr 2008 waren die Konzentrationen auf etwa 50% der Werte von 2000 gesunken. Die mittlere Belastung von Möweneiern von der Ostseeinsel Heuwiese lag zwischen 1998 und 2008 bei 13,3-52,0 ng/g Fett (-)-alpha-HBCD und 11,6-44,7 ng/g Fett (+)-alpha-HBCD. Eine signifikante Abnahme zeigt sich hier nach 2002. Im Jahr 2008 lagen die Konzentrationen deutlich unterhalb der Werte von 1998. Obwohl in technischem HBCD gamma-HBCD dominiert, findet sich in Möweneiern fast ausschließlich alpha-HBCD. Dieser Befund bestätigt frühere Untersuchungen. Als mögliche Gründe werden drei Faktoren diskutiert: (1) eine bessere Bioverfügbarkeit von alpha-HBCD wegen seiner höheren Wasserlöslichkeit, (2) eine Biotransformation von gamma- und beta-HBCD zu alpha-HBCD und (3) eine rasche Metabolisierung von gamma- und beta-HBCD, so dass es zu einer Anreicherung des langsamer abbaubaren alpha-Diastereomers kommt. Die beobachtete Abnahme der HBCD-Belastung in Möweneiern an allen drei Umweltprobenbank-Standorten deutet darauf hin, dass die Maßnahmen zur Emissionsreduktion greifen und/oder dass der Verbrauch von HBCD in den letzten Jahren rückläufig ist. Aktualisiert am: 12.01.2022 Datenrecherche Datenrecherche Datenrecherche Datenrecherche Datenrecherche
Chronologie des LANUV-Sondereinsatzes und der Probenanalytik Pflanzen- und Bodenproben aus der näheren Umgebung des Brandereignisses in der Sondermüllverbrennungsanlage der Firma Currenta, wurden auf über 450 verschiedene Bestandteile von Agrarchemikalien untersucht. Die Analysen ergaben keine relevanten Konzentrationen und keinerlei Grenzwertüberschreitungen. Die Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass auch auf anderen Flächen im privaten wie im gewerblichen Bereich keine relevanten Einträge derartiger Stoffe durch das Schadensereignis stattgefunden haben. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die einzelnen Bestandteile der Agrarchemikalien aus den Tanks durch den unmittelbar nach der Explosion einsetzenden Brand fast vollständig zerstört wurden. In der Explosionswolke befanden sich damit nur geringe unverbrannte Anteile der freigesetzten Stoffe, die durch die Thermik des folgenden Brandes in größere Höhen getragen wurden und sich bei der weiteren Verbreitung stark verdünnten. Gesundheitliche Vorsorgemaßnahmen Auf Grund der Gesamtlage geht das LANUV derzeit von einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit aus, dass es außerhalb des Werksgeländes nicht zu einem relevantem Stoffeintrag kam. Daher wird im Bericht an die Bezirksregierung empfohlen, dass die zuständigen Behörden die aktuellen gesundheitlichen Vorsorgemaßnahmen weitgehend aufheben können. Obst und Gemüse ist wieder zum Verzehr freigegeben, sollten aber vor dem Verzehr gewaschen oder geschält werden. Auch eine Nutzung von Futterflächen (z. B. durch Weidetiere) ist wieder möglich. Sofern eine Reinigung von Rußniederschlag auf Flächen und Gegenständen erforderlich ist, sollte mit viel Wasser gut abgespült und mit Seife gereinigt werden. Da die Rußpartikel einen hohen Säuregrad aufwiesen, bitte beim Reinigen Handschuhe nutzen und diese, ebenso wie Reinigungstücher, anschließend im Restmüll entsorgen. Wasser aus Regentonnen sollte vorsorglich in der Kanalisation entsorgt werden. Das Wasser in Swimmingpools bitte austauschen oder komplett durchfiltern. Die Nutzung von Spielplätzen kann ebenfalls wieder freigegeben werden, sobald alle Säuberungsmaßnahmen durchgeführt wurden. Meldungen, dass sich durch die Rußpartikel Verfärbungen an Rasenflächen zeigten, haben sich als Pilzinfektion erwiesen. Seit dem Brandereignis in der Sondermüllverbrennungsanlage der Firma Currenta in Leverkusen am 27. Juli 2021, war und ist das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) an mehreren Stellen intensiv eingebunden, um mögliche Folgen für Umwelt und Gesundheit zu beurteilen. Luftmessungen Von der Feuerwehr Leverkusen wurde der LANUV-Sondereinsatz am 27. Juli 2021 zur Unterstützung bei Luftmessungen um 11:00 Uhr angefordert und war ab 12:30 vor Ort. Mit Hilfe von zwei Einsatzwagen des LANUV konnten um 13:00 Uhr die ergänzenden Messungen beginnen. Gesundheitsgefährdende typische Brandgase konnten von der Feuerwehr Leverkusen und dem LANUV-Sondereinsatz während des gesamten Einsatzes nicht gemessen werden. Auch Messungen auf Ausgasungen aus den betroffenen Tanks zeigten keine Auffälligkeiten. Um 18:00 Uhr wurde daher für diese Luftmessungen eine Entwarnung gegeben. Der LANUV-Einsatz endete um 19:30 Uhr. Rußproben Parallel wurden am 27. Juli 2021 vom LANUV Rußproben genommen, die sich als Folge des Brandes in der näheren Umgebung ablagerten. Die Probenaufbereitung konnte am folgenden Tag im Dioxinlabor des LANUV beginnen. Die Messungen selber wurden durchgeführt über eine Feststoffextraktion und anschließende Messung mittels chromatographischer Methoden (HRGC/HRMS für Dioxine und PCB, HPLC für PAK). Die Ergebnisse lagen am Freitag den 30. Juli 2021 vor und ergaben keine auffälligen Werte an Dioxinen, PCB und Furanen, sowie geringe Werte an Polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK). Die Ergebnisse wurden am gleichen Tag (Freitag, 30 Juli 2021) in der Pressekonferenz der Stadt Leverkusen durch das LANUV der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Untersuchungsbericht ist unter Downloads (s.u.) abrufbar. Stoffe Die Firma Currenta hat am Freitag den 30. Juli 2021 eine Stoffliste der von der Explosion und dem Brand betroffenen Tanks der Bezirksregierung Köln vorgelegt. Daraufhin wurde das LANUV von der Bezirksregierung Köln beauftragt, in fachlicher Abstimmung mit Currenta ein weiteres Untersuchungsprogramm zu konzeptionieren auf Agrarchemikalien. Nach den vorliegenden Daten zu den von der Explosion und dem Brand betroffenen Tankinhalten, ließ sich zu dem Zeitpunkt nicht ausschließen, dass einzelne Bestandteile dieser Substanzen durch die Explosion ausgestoßen und verbreitet wurden, bevor die Verbrennung begann. Pflanzen- und Bodenproben Die Konzeption wurde am Montag den 2. August 2021 fertiggestellt, die Entnahme von Pflanzen- und Bodenproben konnte am Dienstag den 3. August 2021 beginnen. Frische Pflanzen- und Bodenproben wurden ohne Zeitverzug direkt in ein Speziallabor für die Analyse von Agrarchemikalien verbracht. Durch die direkte Aufbereitung wurden Ergebnisse innerhalb von 48 Stunden möglich. Die Proben wurden auf insgesamt 450 unterschiedliche Stoffe aus dem Bereich der Agrarchemikalien untersucht, unter anderem mittels der Verfahren Gaschromatographie/Massenspektrometrie (GC-MS). Die Ergebnisse waren allesamt unauffällig. Gerüche Wegen sich häufender Geruchsbeschwerden rückte der LANUV-Sondereinsatz am Samstag, den 31. Juli 2021, in Absprache mit der Feuerwehr Leverkusen zu ergänzenden Messungen erneut aus. Der Einsatz in den direkt angrenzenden Stadtteilen begann um 17:15 Uhr. Deutlich wahrnehmbare Gerüche waren vorhanden und blieben auch über den gesamten Einsatz in der Windrichtung konstant. Die messtechnische Untersuchung blieb ohne Befund. Auf Grund des Unterschreitens jeglicher Nachweisgrenzen konnte eine Gesundheitsgefährdung ausgeschlossen werden. Für Bürgeranfragen ist das CURRENTA-Bürgertelefon unter der Telefonnummer 0214 260599333 erreichbar. Die Bürgerinformation des LANUV ist erreichbar per E-Mail unter buergeranfragen(at)lanuv.nrw.de . Weitere Informationen zum LANUV-Sondereinsatz sind zu finden unter https://www.lanuv.nrw.de/landesamt/lanuv-stellt-sich-vor/bereitschaftszentrale/sondereinsatz Bericht Umweltuntersuchungen außerhalb des Betriebsgeländes im Schadensfall Currenta vom 5. August 2021 Bericht Umweltuntersuchungen außerhalb des Betriebsgeländes im Schadensfall Currenta vom 5. August 2021 Bericht Sondereinsatz und Analysen PCDD/F, PCB, PAK nach Explosion Chempark Leverkusen vom 30.Juli 2021 Pressemitteilung
Wie die HELCOM-Expertengruppe für Meeressäugetiere (EG MAMA; portal.helcom.fi, 2021) feststellt, liegen nur begrenzte Informationen über das Vorkommen, die (Öko-)Toxizität und die potenziellen gesundheitlichen Auswirkungen von Neuen Schadstoffen bei Meeressäugern vor. Neue Schadstoffe werden durch verschiedene anthropogene Aktivitäten in die Umwelt eingebracht, und einige dieser Stoffe haben das Potenzial, in Meeres-, Süßwasser- und/oder terrestrische Nahrungsnetze zu gelangen, wo sie sich anreichern können. Gegenwärtig fehlen häufig Informationen über die Exposition, und es besteht ein dringender Bedarf an ausreichenden Daten zum Vorkommen und die Auswirkungen, um CEC bewerten und gegebenenfalls Maßnahmen zur Risikominderung einleiten zu können. Ziel des Projekts war das Screening auf potenziell gefährliche Neue Schadstoffe in Meeressäugetieren aus der Ostsee unter Verwendung modernster analytischer Methoden für ein weitreichendes Ziel- und Verdachtsscreening. Zu diesem Zweck wurden 11 gepoolte Leber- und eine nicht gepoolte Muskelprobe von 11 Meeressäugern (Schweinswal (Phocoena phocoena), Gewöhnlicher Delphin (Delphinus delphis), Kegelrobbe (Halichoerus grypus), Seehund (Phoca vitulina)) von HELCOM-Vertragsparteien aus Deutschland, Schweden, Dänemark und Polen zur Verfügung gestellt. Die interessierenden Verunreinigungen wurden aus den gefriergetrockneten Matrizes mit Hilfe allgemeiner Extraktionsmethoden extrahiert, und die endgültigen Extrakte wurden sowohl mit Flüssig- als auch mit Gaschromatographie in Verbindung mit hochauflösender Massenspektrometrie (HRMS; LC-ESI-QToF und GC-APCI-QToF) analysiert. Die Proben wurden quantitativ auf das Vorhandensein von mehr als 2,500 organischen Schadstoffen untersucht, darunter Verbindungen verschiedener Klassen wie Arzneimittel, Kosmetika, Biozide, Pflanzenschutzmittel, illegale Drogen, Stimulanzien, Süßstoffe und Industriechemikalien (z. B. Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS), Flammschutzmittel, Korrosionsinhibitoren, Weichmacher, Tenside) sowie deren Umwandlungsprodukte (TPs). Darüber hinaus wurde eine Methode zur Analyse von 23 Verbindungen entwickelt, die in Sprengstoffen enthalten sind, die in der Vergangenheit in die Ostsee verklappt wurden, wobei ein anderes Verfahren zur Probenvorbereitung verwendet wurde. Eine spezifische Ziel-Screeningmethode, die dieselbe Probenvorbereitung verwendet, wurde auch für 13 neue phosphororganische Flammschutzmittel (OPFR) und zwei Dechloran-plus-Verbindungen angewandt.Das Verdachtsscreening von 65.690 umweltrelevanten Substanzen aus der NORMAN-Stoffdatenbank wurde an allen HRMS-Rohchromatogrammen durchgeführt. Die Chromatogramme wurden auch in die NORMAN Digital Sample Freezing Platform (DSFP) hochgeladen und stehen somit für das retrospektive Screening von noch mehr Verbindungen zur Verfügung, sobald die Informationen für deren Screening verfügbar sind. Insgesamt wurden in den untersuchten Proben 47 Schadstoffe aus verschiedenen chemischen Klassen festgestellt. Bei den meisten der nachgewiesenen Verbindungen handelte es sich um PFAS, gefolgt von Pflanzenschutzmitteln und deren TP, Industriechemikalien und Arzneimitteln und deren TP. Die am häufigsten vorkommenden Verbindungen waren PCB 101, l-PFOS, Hexachlorbenzol und 4,4-DDE (TP von DDT), die in allen untersuchten Proben nachgewiesen wurden. Die gemessenen Konzentrationen der einzelnen Stoffe wurden mit den PNEC-Werten (Predicted No-Effect Concentration) für Meeresfische aus der NORMAN-Ökotoxikologie-Datenbank verglichen, und 33 Verbindungen überschritten diese ökotoxikologischen Schwellenwerte, was auf mögliche negative Auswirkungen auf die Gesundheit der betroffenen Meeressäuger hinweist. Keiner der untersuchten Sprengstoffe wurde in einer der Proben oberhalb seiner Nachweisgrenze nachgewiesen. Fünf OPFRs wurden in mindestens einer Probe nachgewiesen, wobei Tris(3-chlorpropyl)phosphat in zehn von 12 Proben vorhanden war. Das Verdachtsscreening ergab das Vorhandensein von weiteren 30 Substanzen in den untersuchten Proben und ermöglichte eine halbquantitative Schätzung ihrer Konzentrationen. Diese Verbindungen wurden dann nach demselben Verfahren wie beim breit angelegten Ziel-Screening priorisiert. Das Ergebnis war, dass die Industriechemikalien 12-Aminododecansäure und 1,3-Dimethyl-3-phenylbutylacetat an erster Stelle standen, gefolgt von dem UV-Filter Octinoxat. Die meisten der entdeckten Chemikalien waren in der ECHA-Datenbank registriert, was auf ihre jährliche Produktion in großen Mengen hindeutet. Quelle: Forschungsbericht
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