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Entwicklung rohstoffgerechter Leitlinien für das Bauen mit Holz

Das Projekt "Entwicklung rohstoffgerechter Leitlinien für das Bauen mit Holz" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität München, Holzforschung München durchgeführt. Holz ist aufgrund seiner positiven Umwelteigenschaften (insb. Ressourcenschonung als nachwachsender Rohstoff, Beitrag zum Klimaschutz durch Bindung und Speicherung von Kohlenstoff) ein besonders wichtiger Roh- und Baustoff im Kontext des nachhaltigen Bauens. Allerdings wird dieser Stellenwert in deutschen Zertifizierungssystemen bisher nicht angemessen dargestellt. Beispielsweise wurde den Nichtholz-Baustoffen ein zusätzliches Kriterium, das 'Recyclingpotenzial', zu den ökologischen Potenzialen der Ökobilanz hinzugefügt. Beim Holz wird in Ökobilanzstudien statt einer stofflichen Nutzung jedoch immer die energetische Nutzung angenommen. Eine mögliche Kaskadennutzung bleibt unberücksichtigt. Zudem werden die Reichweiten der jeweiligen Rohstoffe, die Bedingungen der Rohstoffgewinnung, der jeweilige Flächenverbrauch sowie globale Abhängigkeiten nicht vergleichbar analysiert und bewertet. Die ökologischen Daten über Baustoffe werden durch das BMVBS mit der 'ökobau.dat' bereits öffentlich für ökobilanzielle Berechnungen zur Verfügung gestellt und sollen auch in der 'Environmental Product Declaration' (EPD) Eingang finden. Für den Baustoff Holz müssen deshalb neue Bewertungskriterien in die ökologische Bewertung der Zertifizierungen mit einbezogen werden, die die gesamte Forst-Holz-Kette in den gerade in Entwicklung stehenden Standards zur Bewertung der Nachhaltigkeit von Bauwerken wissenschaftlich fundiert abdecken. In der Phase Rohstoffgewinnung (Forstwirtschaft) kann sein Vorteil in der räumlichen und zeitlichen Verfügbarkeit als regional nachwachsender Rohstoff beispielsweise mit dem neu zu entwickelnden Kriterium 'Nachwuchspotenzial' dargestellt werden. Desweiteren muss die Leistungsfähigkeit des Holzes in den Phasen Rückbau und Entsorgung durch die Berücksichtigung der kaskadischen Nutzung von Gebrauchtholz mit dem Kriterium 'Recyclingpotenzial' besser herausgearbeitet werden. Ziel des Projektes ist es, den Roh- und Baustoff Holz hinsichtlich seines Lebenszyklusses, insbesondere inklusive seiner möglichen Kaskadennutzungen, zu analysieren und Vorschläge für zusätzliche Bewertungskriterien innerhalb der Zertifizierungssysteme für nachhaltiges Bauen zu entwickeln. Operationale Teilziele des Vorhabens - Entwicklung von neuen wissenschaftlich fundierten Bewertungskriterien zur besseren Positionierung der Forstwirtschaft und Holznutzung (Nachwuchspotenzial) sowie des Baustoffes Holz gegenüber anderen Baustoffen (Recyclingpotenzial). - Erarbeitung von Entscheidungshilfen zur kaskadischen Stoffstromlenkung von Holz unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten. - Entwicklung von Entscheidungshilfen für einen optimierten Einsatz von Holz im Bauwesen unter Berücksichtigung von Lebenszyklusaspekten inklusive Kaskadennutzung.

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